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Was versteht ihr unter regionalen Lebensmitteln?

Erstellt 17.12.2023, von Quentin. Kategorie: Allgemein vegan. 7 Antworten.

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Quentin
Was versteht ihr unter regionalen Lebensmitteln?
17.12.2023
Hallo,

ich habe letztens einen Podcast gehört in dem es um regionale Lebensmittel ging. Eine der Frauen gab an sich überwiegend regional zu ernähren.
Als sie jedoch erwähnte Orangen nur im Winter zu kaufen war ich etwas irritiert. Also ich weiß ja nicht wo genau in Deutschland sie lebt, aber ich habe hier bei uns noch nie im Schnee Orangen von den Bäumen gepflückt 😄.

Was versteht ihr unter Regional? Eure Stadt? Bundesland? Deutschland, Europa...?

Für mich bedeutet Regional streng genommen dass ich das kaufe, was ich auch hier in meinem direkten Umfeld auf den Feldern pflanzen und für den Winter einlagern könnte. Ganz streng würde ich dann nur bei Landwirten kaufen die ich selber erreiche. Etwas lockerer, dass ich auch Lebensmittel von weiter her kaufe insofern sie auch hier wachsen könnten.


Aber Orangen aus Spanien wären für mich definitiv nicht mehr Regional. Kiwis aus Neuseeland sowieso nicht mehr! was meint ihr dazu?


Achso und nein, ich ernähre mich nicht regional. Kaufe aber nicht permanent Exotisches von weit her, das ist eher mal die Ausnahme :) .

Benutzerbild von Cumina2
620 PostsweiblichOberbayernLevel 3
18.12.2023
Regional ist für mich auch so wie du es beschrieben hast. Ich bevorzuge regionales mache aber auch Ausnahmen. Nur regional würde mich auch sehr einschränken, dann dürfte ich streng genommen auch kein Olivenöl, keine fremdländischen Gewürze, kein Tomatenmark usw. verwenden.
Es sagt sich immer so ganz schnell: Ich ernähre mich nur regional. In der Realität kenne ich niemanden der ausschließlich von regionalen Produkten lebt.

Benutzerbild von kilian
vegan7.052 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
18.12.2023
Welche Erwartungen habt ihr denn an regionale Lebensmittel?

Zum Beispiel:

  • Umweltschutz, durch geringere Transportwege
  • Treue zur Region / Land / Kultur
  • Höhere Qualität durch strengere Gesetze
  • ...

Wollt ihr schreiben, was euch davon wichtig ist?

Benutzerbild von Cumina2
620 PostsweiblichOberbayernLevel 3
18.12.2023
Mir sind alle dir von dir genannten Punkte wichtig. In meiner unmittelbaren Umgebung von 10 km gibt es einige sehr kleine Betriebe auch mit Hofladen und ich kann alles besichtigen, ich kann mit den Mitarbeitern sprechen und mich so auch überzeugen dass sie fair behandelt werden. Diese kleinen Betriebe müssen meiner Ansicht unbedingt erhalten bleiben und ich versuch sie durch meinen Kauf bei ihnen zu unterstützen.

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.859 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
18.12.2023
Überwiegend ist nicht das gleiche wie konsequent immer. D.h., ich vermute, dass für die Frau die Orangen im Winter auch nicht unter regional fallen, sondern unter die Ausnahme.


Nach meinem Eindruck bedeutet in Österreich regional soviel wie national. Also alles aus Österreich, selbst wenn der Weg über die Grenze kürzer wäre als zur anderen Seite des Landes. Ich mutmaße daher als Motivation bei den Österreichern eher Treue zu Land/Kultur als ökologische Vorteile.

Mir persönlich sind ökologische Vorteile wichtig, daher möchte ich nicht nur regional, sondern bioregional. Ich habe mich im Sommerurlaub (am Attersee in Oberösterreich, also definitiv in meiner Region) sehr über die Sojafelder gefreut. :-)

Andererseits ist regional eben manchmal doch auch unökologischer als ein etwas weiterer Transport und manchmal ist der ökologische Nachteil eines importierten Produkts nur sehr gering im Vergleich zum heimischen Produkt, weshalb ich meinen Schwerpunkt grundsätzlich nicht auf Regionalität setze.
(Rechenbeispiel aus dem Klimafitkurs, den ich mal an der VHS mitgemacht hatte: jede Woche fünf importierte Bananen vs. jede Woche fünf heimische Äpfel = Differenz von 5 kg CO2 pro Jahr! zum Nachteil der Bananen - deshalb bleib ich Bananenfan).

Kleine Betriebe mit Hofladen, die man nur mit Auto erreichen kann, halte ich insbesondere bei Extratouren für ökologisch nachteilig im Vergleich zu unregionalen Produkten, die man einfach beim normalen Einkauf im Supermarkt, der auf dem Weg liegt, oder wo man mit Öffis/zu Fuß hinkommt, mitnimmt.

Benutzerbild von METTA
vegan4.666 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
18.12.2023
Wobei man sich ja bei den kleinen Betrieben mit Hofladenanteil durchaus zusammen tun könnte, so eine Art SoLaWi gründen könnte, dann würde sich das auch lohnen, wenn sich die Leute abwechseln mit dem Fahren, oder halt ein Auto mit mehreren Leuten - statt nur mit einer Person- dorthin fährt.

Kein Benutzerbild
Quentin
18.12.2023
Die Dame im Podcast bezeichnete die Orangen im Winter als Regional, da sie scheinbar ganz Europa mit einschloss.


Wir haben im Nachbarort einen Hof welcher neben der ganzen Palette an tierischen Produkten auch saisonales Gemüse direkt am Hof verkauft. Hätte ich die finanziellen Mittel würde ich ausschließlich dort kaufen. Leider ist dem nicht so. Ich möchte nicht in Frage stellen dass die Preise fair sind, aber das macht sie für mich nicht bezahlbarer.


Tomatenmark z.B. besteht wohl häufig aus Tomaten aus China. Das wäre in meinen Augen dann absolut nicht mehr Regional.

Was ich mir von Regionalität erhoffen würde?
Ich möchte Transportwege vermeiden, heimische Landwirtschaft unterstützen und im besten Fall auf einen behutsamen Umgang mit Giften vertrauen können. Zu wissen wo das was mich am Leben hält herkommt fände ich sehr schön.


Persönlich hätte ich mit Lebensmitteln von weit her deutlich weniger Probleme wenn ich wüsste dass Mensch und Umwelt dort fair behandelt würde. Auch wenn die Produkte dann mehr kosten würden.


Ich denke der weltweite Handel mit Lebensmitteln ist an sich überhaupt nicht schlecht, es könnten eigentlich alle (!) davon profitieren. Das System ist nur leider noch sehr mangelhaft und ungerecht. Neben wertvollen Lebensmitteln wird auch zu viel Müll durch die ganze Welt geflogen, das zu reduzieren empfände ich als wichtiger.



Benutzerbild von BeaNeu
vegetarisch788 PostsweiblichFrankfurtLevel 4
19.12.2023
Hallo, Quentin!

Wirklich eine interessante Fragestellung.

Ohne jetzt deinen Eingangspost gelesen zu haben, antworte ich erstmal auf die Tread-Frage.

Also ich verstehe unter "regionale Lebensmittel", dass wohl alles umfasst, in DE angebaut, hergestellt werden, im weitesten Sinne.
DANN bei Obst und Gemüse, grade Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln, und einiges mehr, dass man in DE in der Saison bekommt.
Kräuter, Pilze, Salate - um nur einiges zu nennen.
Hinzu kommen dann noch die einzelnen Bundesländer, wo es regionale Unterschiede gibt, Spezialitäten des jeweiligen BL.


Ich hab das jetzt so im Groben aufgezählt (gibt noch viel mehr, denke, werde hier noch einiges posten) - weil ich da immer an die "Alternativen" aus SPANIEN, das Topp-Anbau-und Lieferland Nr. 1, was immer mehr zum Kollaps der Umweltauswirkungen und Energieverschwendung führt. Anzeichen gibt es da schon.

Dann regional heisst auch, kurze Lieferwege zu den Geschäften.

WAS dann noch hinzukommt, ist in Bio-Qualität.
UND NUR Obst und Gemüse, dass man hier in DE - Witterungsbedingungen - anbauen KANN.

Fortsetzung folgt.... 😎

1x bearbeitet

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