Zitat Junimond1972:...Allerdings hab ich da auch schon echt schlechte Erfahrungen gemacht. Die Kellnerin hatte mir versichert, sie könne mir etwas Veganes machen lassen und hat mir dann stillschweigend Sahne-Tomatensoße und Salat mit Joghurtdressing serviert. Die kleine Schokolade zur Rechnung übergab sie meinem Partner mit einem zynischen Seitenblick auf mich und den Worten "Veganer kriegen leider keine Schokolade!" Darauf angesprochen, dass das eben servierte Essen ja wider ihrer Zusage auch nicht vegan war wurde sie richtig ausfallend und meinte, der Koch hätte das halt vergessen.
Sie wollte mich bei der Bestellung einfach nur ruhig stellen und wusste schon beim Weg in die Küche, das sie meine Wünsche nicht weitergeben wird.
Viele Grüße Juni
Liebe Juni, mir geht es ähnlich - mein Freund versteht nach bald 2 Jahren alle Gründe für den Veganismus (Ethik, Gesundheit, Weltrettung) und weiß, dass es für mich keine Kompromisse gibt, und wenn wir einkaufen und kochen, dann ausschließlich vegan. Aber unterwegs sucht er auch den bequemen Weg, und ich fühle mich als nerviger Querulant, der selbst die leckere Kuchentheke beim Ausflug im Café checkt, ob es was veganes gibt...
Mir tut es auch immer leid für ihn und die entspannte Stimmung, die man einfach smooth weiter leben könnte, wenn es einem egal wäre und man halt "einfach" Omni-Kuchen/Sahneeis beim Besuch des zufällig gefunden Cafés bestellen würde...
Ich habe da auch noch keine echte Lösung. Aber wenn wir nichts im Lokal hinterfragen, dann ändert sich das Angebot an solchen Ausflugs-/Reiseorten auch nicht....ich sehe mich da jedenfalls in der Pflicht, für die Tiere, die Gastronomie zu fordern
und damit leider auch meinen Freund
Bei Tagesausflügen sehe ich zu, viel Auswahl direkt dabei zu haben, damit kein großer Hunger aufkommen kann, auch selbstgemachter Kuchen, wenn es die Zeit erlaubt.
Als er einmal von der Speisekarte im Ausflugslokal irgendwas mit Tier bestellen wollte, weil nix pur pflanzliches drauf stand, hab ich mir ein Herz gefasst, und ihm erklärt, wie sehr mir das wehtut, und gefragt, ob wir uns nicht vielleicht zur Regel machen können, bevor er vor lauter Hunger auf Tier von der Karte zurückgreift, wir immer erstmal die Küche fragen lassen, ob es möglich ist, uns etwas veganes zu machen. Mindestens eine Gemüsepfanne mit Kartoffeln in Öl gebraten sollte ja auch eigentlich jedes Restaurant hinbekommen.
Wenn man es sich einfacher machen will, dann kann man ggü der Bedienung betonen, dass man Lebensmittelallergien hat und deshalb weder Ei noch Milchprodukte ins Essen geraten dürfen. Achtung, Butter sollte man da auch aufzählen, denn die vergessen viele unter dem Begriff "Milchprodukte". Denn auch ich hab schonmal, obwohl vegan gewünscht, ein Joghurt-Dressing aufm Salat bekommen. Den konnte ich dann aber zurückgehen lassen, mit Verweis auf meine erwähnte Laktoseintoleranz.
Du schreibst von schicken Quartieren, die schon vorneweg ausgesucht sind. Dann würde ich an Deiner Stelle jede einzelne vorher freundlich anschreiben und ganz konkret um veganes Essen für Euch zwei bitten - gerne mit Aufpreis. Wenn Lokale genug Zeit haben, um vegane Lebensmittel zu besorgen, versuchen diese das ja oftmals.
In einem Hotel, in dem ich nach dem ersten doofen Frühstück fragte, ob wir auch was veganes am nächsten Tag zum Frühstück bekommen könnten, haben wir einen Tisch mit ca 15 verschiedenen Schüsselchen mit veganem Superfood bekommen - der absolute Wahnsinn, die Tochter der Eigentümerin hatte sich stundenlang ins Zeug gelegt. Unser Tisch hatte extra Kerzen und unsere Zimmernummer drauf. Wir konnten dann sogar von unseren Schüsselchen den neugierigen, neidischen anderen Gästen abgeben. So kam Veganismus sogar ganz breit an!
Berichte doch hier dann mal von der Reise, vielleicht machen andere ja auch so eine Radtour und profitieren von Deiner Überzeugungsarbeit