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Sind wir Allesfresser?

Erstellt 12.08.2017, von dandedilia. Kategorie: Allgemein vegan. 9 Antworten.

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Benutzerbild von dandedilia
Themen-Startervegan125 PostsLevel 2
Sind wir Allesfresser?
12.08.2017
Guten Morgen :angel:
Ich frage mich schon länger ob wir Allesfresser sind. Ich tendiere eher dazu, dass wir zwar alles verdauen können, also auch Fleisch, aber dass es noch lange nicht heißt dass das unsere Nahrung ist oder dazu gehört. Wie seht ihr das?

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grashack
15.09.2017
Habe mir noch keine Gedanken gemacht :)

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JJSunshine
15.09.2017
Der Mensch ist ein Frugivore. Das bedeutet das wir am besten mit Früchten als Nahrung klar kommen. Der Mensch ist aber auch ein Wunder der Natur, wir können Stärker verarbeiten in Zucker und wir können auch Fleisch verdauen. Am besten also schön viel Obst und Gemüse essen und alles ist gut. Fleisch und andere Tierprodukte tun dem eigenen Körper und den anderen Lebewesen nicht gut, also einfach die Finger davon lassen. ;-)

Benutzerbild von kilian
vegan7.002 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
15.09.2017
Hallo,

Allesfresser sind wir schon gar nicht.
Allesfresser äßen auch Einkaufswägen, Batterien und Flugzeuge.

Viele Menschen essen das Fleisch einiger weniger, ausgewählter Tierarten: Rinder, Schweine, Hühner usw. aber keine Nashörner, Fledermäuse oder Schmusekaninchen.

Unser Körper kann Fleisch verdauen, aber es ist krebserregend. Unser Körper kann auch jahrelang rauchen. Deshalb sind wir aber keine Raucher von Natur aus (und das, obwohl auch Urmenschen bereits geraucht haben sollen).

Viele Grüße

Kilian

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Nefasu
15.09.2017
Hallo dandedilia,

wenn du die Übereinstimmung unsere Physiologie mit der biologischen Definition meinst, dann sind wir wohl "Allesesser", oder auch "Omnivoren" oder "Pantophagen":
Zitat Seite „Allesfresser“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. Juni 2017, 20:20 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Allesfresser&oldid=166118305 (Abgerufen:15. September 2017, 15:28 UTC) :
Als Allesfresser, Omnivore [...] oder Pantophage [...] werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammensetzt.
[...]
Das „Allesfressergebiss“ zeichnet sich durch bunodonte Zähne aus, Backenzähne, die mit Höckern versehen sind. Sind vier Höcker vorhanden sind die Zähne oligobunodont [...], bei mehr Höckern sind sie polybunodont [...].

Omnivoren sind keine taxonomische Gruppe, sondern umfassen diverse nicht näher miteinander verwandte Arten. Typische Vertreter sind beispielsweise Ratten, Schweine und der Mensch. Auch Bären, die zu der Ordnung der Raubtiere zählen (Carnivora), sind überwiegend Allesfresser.

Omnivorie ist nicht immer beabsichtigt. So nehmen Kühe beim Fressen von Gras zwangsläufig auch im Gras minierende pflanzenfressende Insekten auf. Kühe und andere Weidegänger sind demnach streng genommen keine reinen Herbivoren (Pflanzenfresser), sondern Omnivoren.


Dabei sei natürlich zu beachten, wie Kilian bereits ausgeführt hat, dass die Fähigkeit alles essen zu können nicht gleichgesetzt alles essen zu müssen oder gar zu einem Sein-Sollen-Fehlschluss zu gradieren :thumbup:


Das gerne so häufig geteilte Bild bzgl. dem Gebissvergleich des Menschen zu anderen Tieren[*1], sowie der daraus fälschlicherweise abgeleitete Fehlschluss wir seien Frugivoren, ist zwar physiologisch krroekt (solange dieser spezifische Teil unseres Körpers isoliert betrachtet wird), zeigt jedoch nur eine historische Korrelation aber keine Kausalität auf!

Ganz abgesehen davon, dass für den plakativen und voreingenommenen "Omnivoren" Vergleich ein Tier mit karnivorem Evolutionshintergrund herangezogen wurde anstatt z.B. ein omnivores Tier mit herbivorem Evolutionshintergrund (z.B. ein Schwein[*2]) und das Frugivore Gebiss in sehr engem, evolutionsbiologisch, verwandschaftlichen Verhältnis zu unserem steht, anstatt z.B. etwas abstrahierend mit dem, ebafalls frugivoren, Gorilla zu vergleichen[*3] :crazy:


Unser Gebiss verrät letzendlich nur, dass unser definitiv omnivores Verdauungssystem (wenn ganzheitlich betrachtet) sich aus einem Frugivoren (sprich dem des Affen) entwickelt hat ;)

Jeodch soltle man sich trotz aller Definitionen ein immer vor Augen halten:
Diese Klassifizierung wurde von Menschen festgelegt und ist in soweit fehlbar, als dass Menschen von sich selbst als omnivores Tier ausgehen.
Somit könnte sich beipielsweise auch zukünftig herausstellen, dass diese Klassifikation falsch ist, da der Ausgangspunkt (der den Mensch als Omnivor beschrieb) bereits falsch definiert wurde ;)

Grüße,
Falk

[*1] http://vinyasavita.com/wp-content/uploads/2014/11/05_Humans_Are_Frugivores_750.jpg
[*2] http://www.w-l-verlag.de/images/stories/virtuemart/product/E0-Schwein-Sch%C3%A4del.jpg
[*3] http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2013/03/17/article-0-18BA466D000005DC-947_634x487.jpg

6x bearbeitet

Benutzerbild von Skadoosh80
vegan72 Postsmännlich94505 BernriedLevel 2
15.09.2017
Das Video erklärts eigentlich ganz gut. Finde ich

https://www.youtube.com/watch?v=Z4NsMiOMmCY&t=20s

Kein Benutzerbild
Hinterfrager
15.09.2017
Meine persönliche Meinung; wir wurden von der Evolution (wer will auch von einer Gottheit) mit der Fähigkeit ausgestattet AUCH tierisches Eiweis zu verwerten - um Notzeiten/Notsituationen und für uns nicht optimale Lebensräume zu überstehen. Daher sind wir trotz unserer sonstigen bescheidenen Attribute so erfolgreich gewesen, so jeden Lebensraum zu besiedeln und uns zu vermehren.

Benutzerbild von Skadoosh80
vegan72 Postsmännlich94505 BernriedLevel 2
16.09.2017
Also ich vermute mal stark, wie gesagt, so genau hab ich mich da nicht eingelesen, bzw gibts ja auch vermutlich keine wirklichen Hinweise oder Beweise dafür, keine Ahnung. Aber auf jeden Fall, nehme ich einfach mal an, das der Mensch erst auf Fleisch zurückgegriffen hat, als er keine andere Möglichkeit hatte. Denke mal eine Eiszeit könnte so etwas bewirkt haben. Aber wer weiß schon, wie sich das über die Jahrtausende entwickelt hat. :crazy:

Benutzerbild von Palmesel
vegan8 PostsmännlichLevel 1
29.10.2017
Die Biologie hat bei der Definition des Menschen als Allesfresser nicht den Anspruch verfolgt, seine physiologische Präferenz hinsichtlich der für ihn besten möglichen Ernährung zu beschreiben, sondern ihn ganz einfach folgend seiner Nahrungsgewohnheiten dieser Klassifikation zugeordnet. In diesem Sinne war der Mensch also bis heute ein Allesfresser.


Diese Definition sagt nichts darüber aus, welches die beste Nahrung für den Menschen darstellt. Der Begriff ist daher in dem Sinne, in dem er von Fleischkonsumenten gerne benutzt wird, falsch benutzt. Wenn sie das Wort als rechtfertigend für ihre Gewohnheiten benutzen, ziehen sie einen Sein-Sollen-Fehlschluss, wie Falk schon erwähnte.


Die Adventisten-Studie hat gezeigt, dass Menschen, die Fleisch essen, hinsichtlich ihrer Gesundheit und Lebenserwartung im Allgemeinen schlechter dastehen, als solche, die sich ovo-lakto-vegetarisch ernähren, und dieses wiederum schlechter, als rein vegetarisch essende (wie Veganer).
Der Vollständigkeit wegen muss man erwähnen, dass die Menschen, die eine um Fisch erweiterte pflanzliche Kost pflegten, in der Studie am besten abschnitten. Die andauernde Gültigkeit dieses Resultats sollte folge der großen Belastung von Fisch in jüngerer Zeit wahrscheinlich in Frage gestellt werden. Für den ethischen Veganer spielt es ohnehin keine Rolle.

Ich finde das Tube "Are humans carnivors or herbivors?" sehr gut. Es ist imho ganz bemerkenswert dabei, wie präzise Prof. Claus Leitzmann dort über das Thema referiert, ohne die Frage letztlich zu beantworten. Da geht es um Inhalte und nicht um einen Streit um Worte.

Übrigens ist die Fähigkeit zur Spezialisierung ein ganz bezeichnendes Merkmal der ganzen Ordnung der Primaten. Leider folgt daraus auch, dass Vergleiche unter verschiedenen Primaten von nur relativ geringer Aussagekraft sind.

2x bearbeitet

Kein Benutzerbild
148 PostsmännlichLevel 2
30.10.2017
Mit meiner Ernährungsumstellung hat sich auch meine Lebenseinstellung gewandelt. Es ist nicht mehr alles selbstverständlich. Für mich ist es ein Wunder das die Erde so ist das wir hier leben können. Vor 500 Millionen Jahren ging es mit den ersten Lebensformen los. Wir sind das Ergebnis von vielen Millionen Jahren Evolution. Mit dem Kampf der Anpassung an immer neue Lebensumstände. So stelle ich mir auch die Entwicklung unserer Ernährung vor. Menschen haben gegessen was sie gefunden haben. Und eins steht damit fest. Die mit Sicherheit längste Zeit der menschlichen Entwicklung war ohne Milch von anderen Tieren.
Heute sind wir doch in der Lage durch Auswertung von erhoben Daten über alle möglichen Krankheiten für uns schädliche Nahrungsmittel und andere Umwelteinflüsse zu erkennen und zu meiden. Beim Rauchen von Tabak hat es doch auch funktioniert. Tierische Lebensmittel sind nicht gesund, machen krank genau wie Herbizide, Feinstaub und radioaktive Strahlung.
Bei Asbest scheißen sich die Behörden fast in die Hosen, dabei ist der Dieselruß im Nanobereich aus den modernen Motoren viel schlimmer. Ganz abgesehen von den richtig aggressiven Stickoxiden in den Abgasen gerade beim modernsten Dieselfahrzeugen.
Wir sind gerade dabei alles richtig kaputt zu machen. Für die Erde ist das nicht so schlimm. In der Evolutionsgeschichte geht es weiter und im Zweifel wieder von vorne los. Ohne den Menschen. Die Erde wird sich noch viele Millionen Jahre so halten. Sicher werden sich die Kontinente weiter verschieben, Erdbeben und Vulkanausbrüche werden die Ansicht verändern.
Darauf haben wir keinen Einfluss.
Warum haben wir eigentlich einen Blinddarm? Die Gebisstheorien teile ich nicht so richtig. Mit den Zähnen kann man auch die Rinde von Ästen oder die Schalen von Früchten abschälen und essen. In unsere Entwicklung fallen Kalt und Warmzeiten mit den entsprechenden Nahrungsangeboten. Und daran haben wir uns angepasst.

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