Recht auf veganes Essen

Ich habe vor langer Zeit in einer veganen Zeitschrift gelesen, daß ein Rechtsanspruch auf vegane Ernährung besteht, beispielsweise im Krankenhaus, wo man ja auf das dort angebotene Essen angewiesen ist. Da ich in diesem Jahr in eine Klinik gehe und später in eine Reha interessiert mich nun die tatsächliche Rechtslage. Klar, kann sein ich hätte theoretisch das Recht und erhalte dort dennoch kein veganes Essen. Aber es macht für mich einen Unterschied bei der Besprechung, ob ich weiß, daß ich auf deren Wohlwollen angewiesen bin, oder ob ich einen Rechtsanspruch habe. Weiß hier jemand bescheid?
Vielen Dank von Vera

Das habe ich mir auch schon öfters gedacht, dass das unfair ist. Da müsste man entweder selbst Essen mitnehmen, besorgen oder nur das Rundherum eines Fleischgerichts essen. Dann kommt man jedesmal zu kurz, der Fleischgeruch ist da und muss auch das Fleisch stehen lassen, das dann höchstwahrscheinlich "verschwendet" wurde.

Auf der anderen Seite wenn AFAIK ein bis zwei Prozent in der Bevölkerung Veganer sind, kann ich mir vorstellen, dass viele denken, wegen der paar veganen Leute machen wir keine "Extrawürste". Immerhin sind ja viel mehr Vegetarier als Veganer, und vegetarisches Essen bekommt man dadurch meist problemloser.

Hallo Vera,

auch für mich ist das super spannend, da ich mich in einer ähnlichen Lage befinde. Ich hab mich erstmal mit Porridge-Tüten und den Seitan-Snack-Würstchen von Rossmann eingedeckt, um nicht komplett zu verhungern. Die kriegt man noch gut verstaut (Platz und Gewicht sind minimal) und die Ware verdirbt nicht.


Das mit dem Rechtsanspruch ist mir neu. Das eröffnet nicht unbedingt neue Möglichkeiten, aber zumindest kann frau damit ganz anders auftreten 😇✊🏻

Ich habe einen Artikel hier im Forum gefunden, der sich auf vegane Kost im Gefängnis bezieht: https://www.vegpool.de/magazin/gefaengnis-vegan.html
Das sollte eigentlich übertragbar sein…

Es gibt einen Rechtsanwalt, der sich damit beschäftigt und darüber schon Artikel geschrieben hat, sowohl für Krankenhaus als auch für andere Situationen.
Ich habe hier gerade im Internet von Peta eine website:"veganes Recht-Ihre Rechte als Veganer" gefunden, da gibt es ein Menüpunkt veganes Recht im Krankenhaus. Dazu zählen eventuell auch Rehazentren. Vielleicht findest Du Vera, da etwas für Deine Situation. Es ist aber immer auch von Vorteil, wenn Frau oder Mann sich vorher vorstellt und da eben auch die vegane Lebenseinstellung erklärt, dann kann sich das Krankenhaus oder das Rehazentrum eher drauf einstellen. Ich habe letztes Jahr übrigens - bei einer veganen Laufveranstaltung- einen Koch kennengelernt , der in einem Rehazentrum vegan kocht. Der ist auch bei Instagram unter Pflanzenmetzger bekannt.
Lieben Gruß
METTA

Hey
hast du schon mal angefragt ob das geht?
Spucken die einem sonst nicht aufs Essen wenn man mit Anwalt dahin geht?
LG
FLO

Hey Vera,


ich würde direkt das Krankenhaus und die Reha rechtzeitig kontaktieren, und sie, wenn sie unwillig sind, mit Informationsmaterial beglücken. Ganz abgesehen davon, dass ich mir auch ne Menge Zeug einfach selber einpacken würde oder mitbringen ließe.


Hier hatten wir eine tolle Nachricht über ein veganes Krankenhaus von Kilian bekommen:
https://www.vegpool.de/news/erstes-krankenhaus-mit-veganer-verpflegung.html
Das kann man dem Krankenhaus vielleicht auch senden.


Noch paar Links, die Du vermutlich schon selber gefunden hast:
https://veganes-recht.de/vegan-im-krankenhaus
Die Argumente klingen gut!
Hier direkt die Verlinkung zum entsprechenden PDF für vegane Patienten:
https://veganes-recht.de/wp-content/uploads/2018/01/Handout_Krankenhaus.pdf

https://www.petazwei.de/veganer-lifestyle/vegan-essen-im-krankenhaus/

Lass uns bitte wissen, wie es bei DIr weitergeht! Alles Gute und gute Genesung DIr!

Herzlichen Dank Euch für die hilfreichen Antworten!
Vor allen Dingen die Links von Dir, Salma, sind sehr informativ.
Ich habe sowohl die Rehaklinik als auch das Krankenhaus bereits kontaktiert und bin auf die Gelegenheit verwiesen worden, wenn ich zur Vorbesprechung vor Ort bin. Im Krankenhaus wird auf der Homepage lediglich vegetarische Ernährung genannt. Meist verstehen sie dann wirklich nicht, wo das Problem liegt, wenn es doch schon fleischfreie Nahrung gibt. Daß der Käse für mich genau so verkehrt ist wie das Stück Fleisch wird vermutlich als extrem angesehen. Bei Nudeln in Käsesoße habe ich keine Chance, wenigstens etwas davon zu essen. Wichtig ist für mich daher, für meine innere Haltung, genau zu wissen, was mein tatsächliches Recht ist, wenn ich dort vorspreche. Sie sollen unbedingt wissen, daß es hier nicht um ein mögliches Entgegenkommen der Klinik geht, sondern um MEIN RECHT. In der Rehaklinik gibt es auf jeden Fall Salat, doch ich hoffe, nicht nur. Auch wenn ich dort nicht darauf angewiesen bin, weil ich nur ambulant tagsüber da bin, erhalten sie ja von der Krankenkasse vermutlich eine Ernährungspauschale. Wichtig ist mir zudem, daß sie wissen, daß sie auch eine solche Ernährung anbieten MÜSSEN. Freundlich, aber bestimmt. Es muß aufhören, daß geglaubt wird, Veganer seien eine bizarre Randerscheinung, der man entgegenkommen kann, aber nicht muß.
Es dauert noch eine ganze Weile, bis ich ins Krankenhaus gehen werde, doch Vorbereitung ist alles. Ich werde mir auf jeden Fall sicherheitshalber ein Carepaket mitnehmen, sicher ist sicher, auch Pflanzenmilch.
Herzlich,
Vera