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Nicht vegane Freunde

Erstellt 25.03.2019, von Cattwen. Kategorie: Allgemein vegan. 6 Antworten.

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Themen-Starter11 PostsweiblichRückholzLevel 1
Nicht vegane Freunde
25.03.2019
Guten Morgen!

Nun habe ich meine erste Frage an euch, traue mich nicht ganz aber versuche es.


Wie ist das mit euren Freunden, Familie oder Bekannten die nicht vegan sind. Das sind ja sicher auch ganz nette, freundliche, hilfsbereite, kluge, ja einfach tolle Menschen. Die man mag und deren Meinung man immer schätzt. Ist es diesen Menschen egal was mit den Tieren ist, schauen sie weg oder finden sie das ok?

Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Ich meine das nicht böse oder unhöflich. Das sind Gedanken die mich beschäftigen.


Wie seht ihr sowas?

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Unbekannt
25.03.2019
Guten Morgen Cattwen,

nur keine falsche Scheu, wir beißen nicht. Du stehst nicht auf meiner Speiseliste :D

Ich bin auch der einzigste Veganer, ja sogar Vegetarier in meinem ganzen großen Bekannten- und Freundeskreis. Es sind alle omnivor, wobei ich mit den meisten darüber eigentlich noch gar nicht geredet habe. Viele wissen es noch gar nicht. So richtig volle Pulle negativ oder abwertend ist mir eigentlich noch niemand gegenüber getreten. Unverständnis dagegen bekomme ich oft. Ich denke die Sprüche kennt jeder hier.

Ich denke die meisten Menschen wissen nicht so richtig, was tatsächlich in der Tierhaltung passiert.


1. 99% der Menschen wissen, dass das Schnitzel von einem Schwein stammt (oder ähnliches).
Hier hören die meisten schon das Denken auf. Oder besser gesagt, wollen damit aufhören. Man weiß zwar, dass dieses Tier sterben musste, weiß aber nichts über irgendwelche Haltungsbedingungen.

2. 50% der Menschen machen sich auch noch ein wenig über die Haltungsbedingungen Gedanken. Sie kaufen Fleisch vom örtlichen Metzger oder achten auf irgendwelche BIO-Siegel etc.
Den Leuten ist bewusst, dass das Tier sterben musste. Sie haben aber vielleicht mal das ein oder andere Video über Massentierhaltung gesehen oder wollen so ihr Gewissen beruhigen (Ja, dass Tier musste sterben ABER es hatte ja auch ein gutes glückliches Leben).

Spätestens hier enden die Gedanken von 99% der Menschen, meiner Meinung nach. Es ist einfach bequemer sich nicht über mehr Gedanken zu machen. Man will auch nicht konfrontiert werden mit dem Leid von Tieren.

Um wieder auf meine Freunde und Bekannte zu kommen.

Ich glaube nicht, dass hier jemand dabei wäre dem das Tierleid völlig egal ist. Ich glaube, dass das Leid schlichtweg verdrängt wird. Der Supermarkt machts ja einfach. Das schön verschweiste Steak hat kein Blut mehr dran und sieht eigentlich auch nicht mehr aus wie ein Schwein. Anders wäre es vermutlich, wenn es noch blutig wäre. Vielen Menschen vergeht es ja auch wenn sie im Fleisch z.B. ne Ader sehen oder auf nen Knorpel beißen.

Selbst wenn ich jetzt mit Ihnen drüber rede siegt immer ihr Verdrängungsbewusstsein. Bei jemand der nicht zumindest ein wenig zweifelt, wirst du mit reden nichts bewirken können. Leider.

Also für meinen Teil würde ich also mal behaupten, dass alle meine Freunde "wegschauen".



Benutzerbild von METTA
vegan4.974 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
25.03.2019
Hallo Cattwen
ich sehe das ähnlich wie habanero79. Außerdem waren ja die meisten von uns auch früher Omnivore und haben ähnliche Gedanken gehabt, wie habanero79 sie aufführt. Bei uns ist es gemischt, also wir haben sowohl veggie-Freunde als auch nichtveggie-Freunde und bei den Verwandten auch. Bisher haben die nicht veggie-Leute uns nicht irgendwie persönlich angegriffen, also lassen wir den Kontakt nocht bestehen. Vielleicht ändert sich das bei Dir auch von alleine, also entweder Deine Freunde akzeptieren Dich so wie Du bist, oder sie ziehen sich von selbst zurück, wenn sie merken, dass Du dabei bleibst und diese Tatsache ihnen unangenehm ist, weil sie sich eben damit nicht befassen wollen. Es gibt ja sicher auch genug andere Themen über die Ihr Euch unterhalten könnt. Oder sie machen sich Gedanken und fragen Dich um Rat ! Das wäre die beste Alternative. Aber dann sei vorsichtig, dass Du eben nicht von oben herab Rat gibst und wenn Du nicht alles weisst, kannst Du das ja auch zugeben und auf Bücher oder Internet verweisen.

Kein Benutzerbild
Unbekannt
25.03.2019
Hallo Cattwen,

Zitat Cattwen:
Ist es diesen Menschen egal was mit den Tieren ist, schauen sie weg oder finden sie das ok?

Da 75% meiner Familie aus Jägern (bzw. Förstern) und Jägerangehörigen bestehen ist die Situation bei mir / uns evtl. etwas anders gelagert ;)

Mir haben an dieser Stelle sehr die Grundannahmen der NLP (v.a. die Kartenlehre [*1]) und das Buch "Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen" von Dr. Melanie Joy (ISBN 9783981462173) geholfen über meine eigenen Beschränkungen hinwegzukommen :thumbup:

Besonders das Buch kann icha us psychologischer SIcht nur jedem empfehlen, der sich ein wenig mit der Materie Glaubenssätze, Überzeugungen und Rechtfertigung auseinandersetzen möchte :thumbup:

Liebe Grüße,
Falk

[*1] https://www.kikidan.com/nlp-grundannahmen/deine-landkarte-ist-nicht-die-landschaft/

3x bearbeitet

Benutzerbild von Cattwen
Themen-Starter11 PostsweiblichRückholzLevel 1
25.03.2019
Hi,

vielen Dank, das hat mir schon sehr weitergeholfen es besser zu verstehen.

Ich glaube bei euch bin ich gut aufgehoben! 😁


Kein Benutzerbild
vegan57 PostsweiblichLevel 2
25.03.2019
Hallo Cattwen

Ich konnte einige meiner Freunde und Familienangehörige in die Richtung positiv beeinflussen, dass sie weniger tierische Lebensmittel essen und veganen Gerichtet offener gegenüberstehen. Einige haben sogar grundsätzliche Veränderungen realisiert, wie zu Hause kein Fleisch mehr zu essen, oder bei entsprechend vorhandenem Angebot das vegetarische oder sogar das vegane Gericht zu wählen.


Die meisten scheinen zu verstehen, dass die heutige Produktion von tierischen Produkten in vielen Bereichen problematisch ist. Es ist ihnen also keineswegs egal, und sie schauen auch nicht komplett weg. Aber kaum jemand kann nachvollziehen, dass man die unnötige Tötung von empfindungsfähigen Tieren grundsätzlich ablehnt. Denn die Nutztierhaltung mit all ihren Konsequenzen ist einfach etwas zu "Normales". "Dafür sind diese Tiere ja schließlich da!" Diesen Gedanken zu hinterfragen ist ein Paradigmenwechsel, den nur wenige vollziehen können. Und so können sich auch die meisten Menschen in meinem Freundeskreis in irgendwelche Fantasien von glücklichen Kühen, Schweinen und Hühnern flüchten, die hinter den von ihnen gekauften Labelprodukten stehen sollen oder zumindest hypothetisch möglich wären, und nach einer mehr oder weniger substantiellen Reduktion ihres Konsums unbeschwert fortfahren, Tierprodukte zu konsumieren.*

Liebe Grüsse
Mond

* Um klar zu sein: Ich verurteile niemanden für diese Haltung. Mir ist bewusst, wie schwierig dieser Gedanke für die meisten Menschen ist. Ich habe auch lange geglaubt, dass gewisse Tiere schließlich "dafür da sind", dass wir sie auf bestimmte Weise nutzen.

Benutzerbild von Lubilie
vegan105 PostsweiblichBremenLevel 2
25.03.2019
Huhu Cattwen,
direkt gefragt habe ich meine Familie/Freunde nicht, aber ich persönlich äußere mich oft zu dem Thema, wie mit Tieren/"Nutztieren" umgegangen wird und sage meine Meinung dazu. Es freut mich, wenn wir gemeinsam vegan kochen, es den Leuten schmeckt, und seitdem ich vegan lebe, meine Familie ( hauptsächlich meine Mutter und meine Schwester) viel weniger Fleisch,Fisch, Eier und Milchprodukte essen. Wenigstens das. Sie direkt mit dem Thema zu konfrontieren würde ja auf Abwehr/Negativität stoßen und das will ich ja nicht. Durch meine Essgewohnheiten und monologen Äußerungen zu der Thematik erreiche ich viel mehr, als mit der Konfrontation, ob ihnen denn die Tiere nicht leid täten.
Ich denke, die meisten verdrängen das oder sie reden sich dann ein, dass es schlimmeres auf der Welt gibt, als Tierleid und reden sich sozusagen das Fleischessen gut. Es gibt auch welche, die das religiös rechtfertigen ("Bibel/Koran erlaubt Fleisch-/Fischessen, warum soll ich es mir dann verbieten?") etc.
Liebe Grüße

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