Hallo,
Wenn es in einem Gespräch anfängt, in eine solche „Richtung“ zu verlaufen, sage ich meistens (leider) nicht besonders viel dazu, weil mich solche Diskussionen stressen und mir in den Momenten nie etwas passendes einfällt. Zum Glück sind die meisten Menschen in meiner Umgebung nicht gegen Veganismus (direkt dafür sind allerdings wenige/keine), sodass solche Diskussionen häufiger bei Besuch aufkommen. Passende Erwiderungen hatte ich für die folgenden Aussagen nicht parat, stattdessen habe ich mir den restlichen Tag Gedanken darüber gemacht und mich geärgert, dann nicht mehr gesagt zu haben:
„Man muss doch nicht päpstlicher sein als der Papst“ oder „man kann doch mal Ausnahmen machen“ bekomme ich vA von meiner Mutter immer mal wieder zu hören. Ich sage daraufhin, dass es für sie vielleicht keinen Unterschied macht, und dass es ihr vielleicht nichts ausmacht, aber dass es mir selbst nicht egal ist und ich persönlich damit nicht weitermachen möchte.
Dann gab es natürlich noch solche typischen Sprüche wie „Ich bin Second-Hand-Vegetarier, die Kuh isst Gras und ich esse sie“ und so weiter, darauf erwidere ich meistens nichts, weil die Sprüche erstens sowieso nicht ernst gemeint sind, und man nur für Ärger sorgt, wenn man auf eine „spaßige“ (finde ich zwar nicht…) Aussage zu ernst reagiert.
Den letzten Satz (von einem ländlich aufgewachsenen Mann), fand ich wirklich schlimm. Das Gespräch drehte sich darum, warum ich keine Milchprodukte, Fleisch, Eier etc esse (wobei ich Eier leider noch manchmal esse, aber ausschließlich zu Hause und selbst damit koche ich nie - eigentlich möchte ich darauf auch verzichten, aber das ist hier nicht der richtige Bereich). Ich begründete Milchprodukte zB mit der Trennung von Mutter und Kalb, und Eier damit, weil Hühner in Käfighaltung sehr leiden.
„Aber für das Huhn ist das nur ein
Zustand, das ist sich nicht bewusst, was da mit ihm passiert. Das ist alles nur ein
Zustand, das Huhn kann das gar nicht bewusst wahrnehmen.“
Dieser Satz hat mich wirklich wütend gemacht, weil darin so viel Starrköpfigkeit und Unverständnis lag. Ich kann nicht begreifen, wie jemand so etwas so überzeugt sagen kann - und auf die Aussagen, wie Katzen schreien, wenn man sie verletzt, oder wie sie lernen und sich erinnern, wer böse zu ihnen war, wurde nur wieder gesagt, dass sei alles nur ein
Zustand und es sei ok, wenn es ihnen schlecht geht, weil sie es gar nicht „merken“. Das hat mir gezeigt, wer kein Mitgefühl haben will, der hat es nicht, und wer sich weigert, Emotionen als solche anzuerkennen, dem kann man auch weiter nichts sagen. Daher bin ich dann einfach gegangen, weil ich wusste, dass alles weitere nichts bewirkt hätte.
(Ich hoffe, dass ich für dieses Thema jetzt nicht zu lang geworden)