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Mein Freund ist Fleischesser-Was tun ?

Erstellt 05.03.2018, von Lola-99. Kategorie: Allgemein vegan. 21 Antworten.

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Benutzerbild von gargelchen
23 PostsweiblichBrandenburger WaldsiedlunLevel 2
18.03.2018
Ich glaube, dass jeder Lebenspartner sowieso nur einen (wenn auch möglichst großen) Teil dessen erfüllen kann, was man braucht. Wenn man liebt, dann mit allen Fehlern und Schwächen, denn die sind sowieso subjektiv.


Man kann sich immer arrangieren, wenn man andere Meinungen zulässt, und dann auf eine positive Entwicklung hoffen. Wenn man keine andere Meinung zulässt, rennen alle schreiend weg oder tun nur so, als wären sie überzeugt.


Koch ihm was Leckeres und lass ihn selbst entscheiden. In meiner Ehe funktioniert das so sehr gut, und wenn mein Mann trotzdem mal eine Packung Rohschinken vom Einkaufen mitbringt - soll er doch. Ist sein Ding. Ich liebe ihn trotzdem.

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T.Bauer
13.04.2018
Hi,

ich würde jedem Menschen das lassen, was er möchte. Sollte dir schon beim Kochen von Fleisch übel werden, dann solltest du ihn darauf ansprechen. Er wird es verstehen.

Viele Grüße
T.Bauer

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Biophilie
15.04.2018
Entschuldigung, aber es geht doch wohl um mehr als nur persönliche Befindlichkeit im Sinne von Übelkeit beim Anblick toter Tiere auf Tellern. Beim Konsum von Tierprodukten geht es um Ausbeutung und Mord von Mitgeschöpfen.
Es geht hier also nicht um "Jedem das Seine". Wenn eine Entscheidung Opfer hervorbringt, ist es keine freie Entscheidung mehr, sondern Unrecht, dem wir vehement entgegen treten müssen!

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Aubergina
16.04.2018
Ich habe selber 37 Jahre lang Fleisch gegessen. so lange hat es gedauert, bis ich Vegetarierin geworden bin und noch mal 8 Jahre bis ich vegan geworden bin (dank meiner Tochter :heart: ).
Wie kann ich da meinen jetzigen Freund da Vorwürfe machen? ich denke durch Vorleben und Gespräche kann man viel erreichen und wenn er hier ist, ißt er (meistens) vegan (dummerweise habe ich noch ein paar Jungs ;) von dem der eine zwar Vegetarier ist aber die andern beiden Omnis sind, da tut er sich manchmal mit den zweien zusammen - beim Grillen zum Beispiel.)
Mein Freund ist ein ganz toller Mensch und meine große Liebe. Klar wäre das toll wenn er vegan wäre. Dafür gibt es ganz viele andere Bereiche, wo es einfach passt. Und wer weiß, vielleicht ändert er ja auch irgendwann seine Meinung.
Mein verstorbener Mann hatte schon ein Problem damit, als ich Vegetarierin geworden bin, das war wirklich anstrengend.

lg Aubergina

Benutzerbild von Ailsa
vegetarisch40 PostsweiblichBaselLevel 2
07.06.2018
Mein Mann und ich sind 35 Jahre verheiratet und er wuchs mit viel Fleisch und jeden Tag auf.
Als Kind weigerte er sich Fleisch zu essen , aber wie es so war, das Kind braucht Fleisch .

Durch meinen Sohn und mich gab es dann in den Jahren hauptsächlich vegetarisch zu Hause und mein Mann liebt zum Glück Gemüse und Salat , wie auch meinen marinierten Tofu.
So ist es für ihn kein Problem mit mir ins Vegane-Essen umzusteigen.
DOCH auf keinen Fall würde ich ihm sein Fleisch bei Einladungen oder beim grillieren verweigern oder madig machen.
Obwohl er letzten Samstag mit mir Vegan grillierte und begeistert war :green:

Wenn dann sollte man behutsam ran gehen und vor allem seinem Partner nicht bedrängen oder verurteilen.
Er war so als ich ihn kennenlernte und heiratete und nur weil ich gesundheitlich , wie auch aus anderen Gründen ins Vegan möchte , muss er das noch lange nicht.
Ich finde es schon toll wenn er im Restaurant mir hilft etwas für mich zu finden :angel:

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
07.06.2018
Meine liebe Frau habe ich von Anfang an so geliebt, dass ich sehr bald ebenfalls vegan gelebt habe (obwohl ich lange und viel Kadaver in mich reingestopft hatte), nachdem ich sie kennen gelernt hatte. Auch das vorher durchaus geschätzte Grillen fand seither nur noch vegan statt.


Es ist doch keineswegs die Frage, ob ich meine Partnerin/ meinen Partner bedränge oder nicht, sondern es ist vielmehr die Frage, ob in einer solch zentralen Frage wie zum Beispiel Respekt vor dem Leben zwischen uns eine Übereinstimmung besteht oder nicht. Das hat eben nichts - wie hier immer wieder fälschlicherweise angeführt wird - mit irgendeiner "Toleranz" oder "nicht Bedrängen" zu tun aber sehr viel damit, ob ich mit meinen Ansichten in der Beziehung voll und ganz respektiert werde oder eben nicht. Vermittelt mir mein Partner ständig durch gegenläufiges Verhalten, dass meine Position nicht anerkannt (also ich selbst!) wird, würde ich auf kurz oder lang durchaus die Beziehung in Frage stellen und versuchen, das zusammen mit meinem Partner/Partnerin einvernehmlich zu lösen. Sollte das aber auf Unverständnis treffen, wäre eine Trennung für mich unausweichlich.

Wie schon öfter erwähnt, es geht hierbei für mich eben nicht um schlechte Angewohnheiten wie Fingernägelkauen, sondern um eine zentrale Lebensentscheidung. Wobei ich schon Beziehungen habe scheitern sehen, wo es um nicht richtig zugedrehte Zahnpastatuben ging...

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Mikelinho
09.08.2018
Ich würde Schluss machen. Mit einem Massenmörder bzw. einer Massenmörderin, könnte ich nicht zusammen leben. Auch ich war schon gezwungen eine Frau zwecks ihrer Verständnislosigkeit und Ihrer kalten und brutalen Art gegenüber Lebewesen, welche mir weit sympathischer sind als die meisten Menschen, zu verlassen. Im Endeffekt sollte jeder für sich selbst entscheiden, was einem wichtig ist, für was er steht, welcher Ethik sich diese Person angezogen fühlt und welcher Einstellung dieser Mensch gegenüber steht. Sollte man
sich der veganen und damit ethisch richtigen Einstellung verbunden fühlen, sollte man einem solch lebewesensverachtenden Verhalten gegenüber nicht egoistisch, darüber hinwegsehend, gegenüber stehen. Prinzipien sind nichts wert, wenn man diese nicht einhält. Das Überhinwegsehen schwerwiegender Probleme ist ein maßgeblicher Grund, weshalb unsere Gesellschaft ist, wie sie ist. Fehlendes Rückgrat, die daraus resultierende Angst vor Konsequenzen, die Angst nicht akzeptiert zu werden, die Angst, der Gesellschaft nicht komplett angepasst zu sein, die Angst, gesellschaftlichen Ansprüchen nicht zu genügen, die Angst, als Andersdenkender gesehen zu werden, richten unsere Gesellschaft zu Grunde und sind überhaupt erst der Grund für dieses Dilemma in Form von Massenvernichtung unserer sympathischen Mitlebewesen. Leute die sich dem Lobbyismus auf Kosten anderer, bzw. auf Kosten Ihrer eigenen Ängste beugen, sind es nicht wert geliebt zu werden.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
09.08.2018
"...sind es nicht wert geliebt zu werden." steile These, der ich entschieden widersprechen möchte.


Wahrscheinlich sind sie wie die meisten Menschen ohne jedes Unrechtsbewusstsein als Fleischesser und Milchproduktverzehrer erzogen worden und haben extreme Probleme sich dieser Prägung zu entziehen. Ihnen dabei Unterstützung zu geben anstatt Liebesentzug ist vielleicht der erfolgversprechendere Weg. Es ist derzeit keineswegs im juristischen Sinn kriminell, Tierprodukte zu verwenden bzw. Fleisch zu essen, auch wenn es für viele Menschen unerträglich ist und dringendst der Änderung bedarf.

Das wird aber nur und ausschließlich zusammen mit eben diesen Menschen gehen, die wir davon überzeugen müssen. Das nur mit Vorwürfen und herablassendem Auftreten zu versuchen, geht in der Regel schief.

Besser ist es, dabei miteinander aufzutreten und zusammen zu arbeiten. Zum Beispiel die Forderung an die Landwirtschaft aufzustellen, nur so viele Tiere halten zu dürfen, wie man auch von den selbst angebauten Futtermitteln ernähren kann, finde ich durchaus einen Schritt in die richtige Richtung und wurde von Fleischessern aufgestellt, die den Veggieday gleichzeitig als politische Forderung ablehnen (so sehr mich diese immer wieder fälschlicherweise als "Fleischessverbotsforderung" dargestellte Wahlkampfforderung sehr ärgert, denn das war sie nicht).


Gegen die Mehrheitsbevölkerung werden wir die vegane Ernährung als Standard nicht durchsetzen. Aber die Chancen, das zusammen mit den Menschen nach und nach zu erreichen stehen gar nicht so schlecht. Klimawandel, und inzwischen für viele nachwachsende Jugendliche gut erreichbare Alternativen in den Supermärkten sind da ein toller Türöffner.

Und natürlich dieses Forum hier!

Benutzerbild von Arthemisia
vegan112 Postsweiblich35435 WettenbergLevel 2
09.08.2018
Bei dem Beitrag von Mikelinho stellen sich mir sämtliche Nackenhaare auf.

Es ist eine durchaus berechtigte Frage, wie man damit umgehen soll, wenn der / die Lebenspartner (in) nicht vegan leben möchte, aber mit Vorwürfen oder sogar Trennung zu reagieren, halte ich für falsch. Wenn die Liebe und das gegenseite Verständnis da sind, dann findet man / frau auch einen Kompromiss, mit dem beide Seiten zufrieden sind.

Ich für meinen Teil halte es so: ich lebe vegan, in meiner Küche gibt es nur Gemüse und Tofu, ich koche gerne auch für andere, aber dann vegan. Wer etwas anderes essen möchte, der muss sich selbst etwas kochen, woanders essen oder hungrig vom Tisch aufstehen. In meinem Freundeskreis wird das im Allgemeinen auch respektiert, einige haben inzwischen auch festgestellt, dass ihre Vorurteile gegenüber Tofu & Co falsch waren.
Klar, es kommen von Omnis auch immer wieder blöde Witze und unpassende Kommentare, aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Ich denke, man sollte offen und ehrlich darüber reden, warum ich mich gegen Tierleichen auf meinem Teller entschieden habe, dann kommt nach und nach beim Lebenspartner auch das Gefühl, vielleicht ist vegan doch besser.
Mit Vorwürfen erreicht man nur, dass der andere sich noch mehr verschließt.

By the way: JEDER ist es wert, geliebt zu werden !!!
Zum Glück leben wir in einer Welt, in der niemand diskriminiert werden sollte, völlig egal, ob es um Zahnpasta, Religion oder Tierleichen geht.

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
09.08.2018
Hallo,

Zitat Mikelinho:
Das Überhinwegsehen schwerwiegender Probleme ist ein maßgeblicher Grund, weshalb unsere Gesellschaft ist, wie sie ist.


Ethik ist nicht wie Physik. Es gibt keine statischen Regeln und niemand kann 100% perfekt sein. Der Versuch schadet oft mehr als er nützt.

Das Problem ist daher wohl eher, dass viele Menschen sich zwischen Nichts (unreflektierter Konsum = kann ja sowieso nichts verändern) oder Extremismus (muss die Welt notfalls mit Gewalt retten) entscheiden. Beides hat keine Zukunft.

Zitat Mikelinho:
Leute die sich dem Lobbyismus auf Kosten anderer, bzw. auf Kosten Ihrer eigenen Ängste beugen, sind es nicht wert geliebt zu werden.


Viele Ängst entstehen erst, weil man sich nicht geliebt gefühlt. An Liebe zu sparen ist genau das, was wir hier NICHT wollen. Daher umso besser, dass Du Deinen Account bereits selbst deaktiviert hast.

Viele Grüße

Kilian

4x bearbeitet

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