Leserbrief an Ökotest

Endlich wurde mal wieder einer meiner vielen Leserbriefe veröffentlicht: 🥵

Ökotest aktuelle Ausgabe.

Sehr gute Kritik, kann ich wirklich zustimmen. Die etlichen Siegel sagen fast gar nichts aus. Vor allem das neue "Tierwohllabel" ist ein sehr schlechter Witz. Wenige Zentimeter mehr Platzt und schon gibt es mehr Geld und den Verbrauchern wird "Tierwohl" vorgegaukelt.
Gut das es Tierrechtsorganisationen gibt, die immer wieder in die Ställe gehen und die Öffentlichkeit aufklären. Die Gerichtsverfahren im Anschluss bleiben ja leider weiterhin oft wirkungslos...

Sehr gut geschrieben, und in einer Zeitschrift mit großer Reichweite. Vielen Dank!

Auch wenn einige Siegel und insbesondere der Einstieg in das "Tierwohllabel" zu Recht kritisiert werden: Alles fängt klein an. Wenn solche Strukturen erst eingeführt sind, ist es aber für zukünftige Regierungen leichter, die jeweiligen Bedingungen und Ausführungsbestimmungen zu verschärfen. Das aber ist das eigentliche Ziel. Das sollten die zahlreichen Kritiker mitbedenken und vor allem auch bei künftigen Wahlen berücksichtigen.

Wenn wieder FDPSPDCDU alleine Land(Tierkiller)wirtschaft machen, wird es wieder schlimmer - so ist das leider in unserer Demokratie, die ausschließlich Geld Verdienen als "vernünftigen Grund" anerkennt - vor allem fürs Tiere Kaputtmachen

Aber nicht alles, was Politik derzeit macht, ist nur schlecht.

Passt vielleicht nicht wirklich hierher, will es trotzdem mitteilen:

EU- und Bundestagsabgeordnete sind erleichtert über den Vorschlag der Agrarminister zu Tiertransporten

19.07.2022

Presse-Statement der Bundestagsabgeordneten, Zoe Mayer und EU-Abgeordneten Anna Deparnay-Grunenberg zur Überarbeitung der EU-Rechtsvorschriften für Tiertransporte bei der gestrigen Sitzung des Agrarrats der EU ( https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-11061-2022-INIT/en/pdf):

Wir sind erleichtert, dass Deutschland zusammen mit europäischen Partnern vorangegangen ist und den EU-Mitgliedsstaaten ehrgeizige Vorschläge für mehr Schutz lebender Tiere beim Transport unterbreitet hat.

Die derzeitigen EU-Rechtsvorschriften sind überholt und müssen dringend an neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie an die Bedürfnisse einzelner Arten angepasst werden. Wir fordern die EU-Kommission auf, die vorgeschlagenen Lösungsansätze unbedingt aufzugreifen.

Eine verkürzte maximale Beförderungsdauer, ein Verbot von Langstreckentransporten, höhere Anforderungen an Transportunternehmen, eine bessere Rechtsdurchsetzung sowie ein Verbot von Tiertransporten in Drittländer mit niedrigeren Tierschutzstandards sind überfällige erste Schritte, um für mehr Tierschutz zu sorgen. Dies sollte sowohl für den Transport von Schlacht- als auch von Zuchttieren gelten.

Anstatt lebende Tiere zu transportieren, ist eine Verlagerung hin zum Transport von Fleisch und Zuchtmaterial unabdingbar. Darüber hinaus sollten die Ursachen, die den Transport von Tieren wirtschaftlich notwendig machen, unbedingt angegangen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Zoe Mayer, MdB

Wenn man nach Tiertransporte googelt zeigt sich, dass diese Diskussion nicht neu ist. Bereits 2013 wurden zu lange Transportzeiten und zu wenig Platz kritisiert und die Regierungsparteien wollten vermehrt auf Fleischtransporte setzen...
Gut, dass das Thema immer wieder aufgegriffen wird, aber es sollten endlich deutlichere Fortschritte erkennbar werden

Mit Sicherheit wurden in den letzten Jahren auch einige Verbesserungen durchgesetzt, aber es gibt noch sehr viel Luft nach oben.

Was die jetzigen Tierhalter, und zwar aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar, fordern, ist es, Regelungen zu schaffen, die langfristig gelten. D.h. wenn Ställe auf neue Vorschriften umgebaut werden, sollte nicht zwei Jahre später eine Verschärfung der Vorschriften erfolgen, die einen neuen Stallumbau erfordert. Deswegen wäre es eben doch wichtig und notwendig, mal einmal eine klare, drastische, langfristige und faktenbasierte (Studien, Gutachten) Neuregelung für eine wirklich gute Tierhaltung zu schaffen. Selbst wenn das bedeutet, dass die Tierhaltung, wie sie aktuell praktiziert wird, abgeschafft werden muss. Mit Wischiwaschi (Kaffeebohnenschrittchen) kommt man da nicht weiter und schafft nur Frust bei allen Beteiligten.

Es wäre auch wichtig, dass diese Tiertransportverordnungen nicht von der nächsten Regierung wieder abgesägt werden, sondern ins Grundgesetz kommen würden, so dass sie nicht mehr so schnell geändert werden könnten. Das Schlimme bei diesen Tiertransporten ist ja auch, dass viele Tiere gar nicht lebend am Schlachthof ankommen, sondern unterwegs sterben und dann in Tierkörperverwertungsanlagen landen -weil sie nicht mehr zum Verzehr geeignet sind - habe ich gestern bei Animals Equality gelesen.
https://animalequality.de/blog/tierkorperbeseitigungsanlagen-und-das-sytematische-leid/