vegan186 PostsmännlichLevel 3
03.10.2023Also auch hier wird alles aufs Essen reduziert und die Menschen werden als unmündige Zombies dargestellt.
Für mich stellt sich die Frage geht es um Veganismus oder um vegane Ernährung?
Wer nicht imstande ist so ehrlich zu sich selbst und zu seiner Mitwelt zu sein, zu erkennen, dass wir Menschen uns auf dem Holzweg befinden, dem/der ist auch mit adäquaten Begrifflichkeiten nicht zu helfen.
Er/sie wird weiter dem Herdentrieb folgen, bis in den Abgrund. Eine Umstellung kommt meiner Meinung nach nur durch Erkenntnis, Empathie und durch selbstkritischem Verhalten zustande.
vegan1.212 PostsweiblichBERLINLevel 4
03.10.2023Vielleicht ist die Endung - ismus schon ein erster Punkt, um Ideologie zu befürchten.
Es gibt bestimmt viele solcher Kleinstpunkte - für jeden andere - die abschreckend wirken können, sich mit der veganen Lebenseinstellung zu befassen.
Ich persönlich finde jede Mahlzeit, jede Kosmetik, jedes Medikament, jeden Schuh (usw) ohne Tierleid als Gewinn.
Ich finde, man kann es nur als Bewegung vorwärts bringen, bei der immer mehr Menschen freiwillig mitgehen.
Jede echte Änderung kann nur von innen kommen, aus einer Erkenntnis heraus.
Wenn das zu langsam geht, dann ist es so, ist eine Entscheidung der Menschheit.
Aber auch: Jedes einzelne gerettete Tier gewinnt ein ganzes Leben.
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03.10.2023Vielleicht am Infostand direkt vegane Salami anbieten, die schmeckt sogar jemandem aus meinem Umfeld, dem Produkte mit vegan Label normal ein NoGo sind. Was im Szenario 1 "konsequenter Veganismus" genannt wird, geht auch Kompromisse ein, nur weniger. Elektrische Geräte sind selten (?) vegan (Displays, Kupfer, Klebemittel...), trotzdem haben viele Leute mehr davon als nötig (soweit praktikabel würde nicht darauf rauslaufen, dass man ein Smartphone, ein Tablet, einen PC, ein Notebook, einen Fernseher... hat, diesbezüglich ist die vegan Definition etwas flexibel). Während die Scheibe Salami nachvollziehbar als verzicht- oder ersetzbar angesehen wird.
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vegan2.859 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
03.10.2023Eher Variante 2. Von mir aus kann die Salami auch durch Käse ersetzt werden. Weder für Variante 1 noch für Variante 2 darf es einen diktatorischen Zwang geben (einen demokratischen aber sehr wohl).
Das heißt nicht, dass ich einen geringen Konsum tierischer Produkte für richtig halte. Für eine Reduzierung tierischer Produkte gibt es aber mehr Argumente (+Gesundheit, +Naturschutz), als für den vollkommenen Verzicht ("nur" Moral/Ethik) - und es gibt nun mal immer noch sehr sehr sehr viele Menschen, die es nicht falsch finden, dass ein Tier für ihren Genuss sterben muss. Woraus folgt, dass es wahrscheinlicher ist, dass eine große Mehrheit freiwillig reduziert als dass eine große Mehrheit freiwillig komplett verzichtet.
Nach aktuellem Stand wäre es im Falle von Zwang aber egal ob man Variante 1 oder 2 wählen würde. Sofort hätten Populisten und Nazis die demokratische Mehrheit und wir kurz danach die Abschaffung der Demokratie. Danach wird es ganz schnell viel schlimmer und wir brauchen nicht mehr über Tierwohl oder darüber, ob wir den Klimawandel noch abmildern können, diskutieren, denn dann geht es darum, überhaupt noch irgendwelche Menschenrechte und Menschenwürde zu erhalten.
Außerdem geht es meines Erachtens nicht um Rettung von Tierleben (Widerspruch zu Libio), denn würde der Konsum wirklich reduziert/abgeschafft werden, müsste man selbstverständlich auch jegliche Zucht einschränken/abschaffen. Beziehungsweise, wenn man doch von Rettung sprechen möchte, dann von Natur und Wildnis.
Was alle weiteren nichtveganen Produkte betrifft (Bezug zu Jürgen22 und vegan), bin ich der Meinung, dass wenn erstmal die Ernährung weitestgehend vegan ist, weniger tierische "Nebenprodukte" für andere Zwecke genutzt werden können und damit sehr schnell vegane Alternativen entwickelt werden würden, bzw. die, die es schon gibt, den Durchbruch schaffen würden.
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vegan80 PostsKrefeldLevel 3
04.10.2023Ich stimme zu, dass Variante 2 bestimmt deutlich effizienter ist und dadurch deutlich mehr Leid verhindert werden kann, weil man eine viel größere Zielgruppe anspricht.
Ich denke gerade der ökologische Gedanke und Klimaschutz sind sehr starke Motivatoren (hier geht es ja dann plötzlich auch um den Selbsterhalt).
Gleichzeitig verwässern solche Argumente aber auch den ethischen Aspekt.
Vor allem wenn man ich in einem Atemzug erzähle, dass Veganismus eine gute Sache ist, weil ich dadurch (1) ungesunde gesättigte Fette reduziere, (2) den Klimawandel ausbremsen kann und (3) gleichzeitig Tierleben schütze entsteht der Eindruck einer Gleichwertigkeit der Argumente.
Argument 1 und 2 sind mit der derzeit vorherrschenden Volksmeinung deutlich kompatibler eben weil Sie kein striktes Umdenken erfordern, man will das ja eigentlich eh schon tun und einem fehlt manchmal nur das Durchhaltevermögen.
Argument 3 erfordert auf einmal das ich mein komplettes Weltbild über den Haufen werfe, anerkenne das es keine großen Unterschiede zwischen dem Leid von Mensch und Tier gibt und auch gleichzeitig erkenne was ich selber über all die Jahre angerichtet habe. Gerade die Tatsache, dass es durchaus historische Parallelen zu der Behandlung von Artgenossen mit abweichender Hautfarbe, Religion, Sprache oder Kultur gibt, denen man damals auch keine Rechte zugesprochen hat (z.B. Menschenzoos) ist markerschütternd.
Das Argument ist somit um ein vielfaches mächtiger und hilft einem dabei viel nachhaltiger und langfristiger umzudenken. Gleichzeitig ist es natürlich auch viel schwerer zu akzeptieren.
Vielleicht ist es deswegen tatsächlich eine gute Idee sich anfangs auf (1) und (2) zu konzentrieren und darauf zu hoffen, dass die Menschen von alleine begreifen , dass (3) ein noch besserer Grund ist vegan zu leben.
vegan1.212 PostsweiblichBERLINLevel 4
04.10.2023Aber das sage ich doch.
Beendigung der Zucht, keine Tiere mehr geboren werden lassen zum Gebrauch für Menschen.
Ich verstehe deinen Widerspruch nicht.
Die Nicht geborenen benötigen keine Gnadenhöfe, müssen nicht gerettet oder geschützt werden. Für diese muss man keine Gesetze machen und die können von niemanden für was auch immer missbraucht werden. Für diese werden keine Wälder vernichtet oder Natur zerstört. Da benötigt man keine Tierethik mehr.
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