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Vegan, bio oder regional - was ist am nachhaltigsten?

Erstellt 02.10.2023, von kilian. Kategorie: Umwelt & Klima. 13 Antworten.

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Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.459 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
Vegan, bio oder regional - was ist am nachhaltigsten?
02.10.2023
Berechtigte Frage, denn es gibt große Unterschiede!
https://vegpool.de/magazin/vegan-bio-regional-nachhaltig-vergleich.html
War euch das mit den Veredelungsverlusten schon klar, bevor ihr Veganer geworden seid?

1x bearbeitet

Benutzerbild von Pee-Bee
vegan618 PostsmännlichOstbayernLevel 3
02.10.2023
Nein, das war mir nicht klar. Ich versuche, so vegan und so regional wie möglich zu leben. Bio ist eher eine Ausnahme, da wir uns das nicht leisten können, und wir dem "Discounter-Bio" nicht wirklich vertrauen (das war mal anders...)

Danke für den Beitrag, Kilian.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.997 PostsweiblichLinzLevel 4
02.10.2023
Mir war das vorher auch nicht klar. Wenn man sich nicht aktiv mit den Gründen für die vegane Ernährung auseinandersetzt, drängen sich viele gute Argumente nicht unbedingt von selbst auf. Ich glaube, am meisten lernt man, wenn man sich auch mit Antiveganern auseinandersetzen muss ;-)

Benutzerbild von VeggieMatze
vegan352 PostsmännlichRhein/MainLevel 3
02.10.2023
Ich habe über Veredelungsverluste als Omni damals eigentlich lange nicht nachgedacht, erst als ich mit zum Veganer verpuppt habe. Aber logisch ist es ja schon. Ich versuche mittlerweile alles drei unter den Hut zu bekommen, wir kaufen fast ausschließlich Bio ein, vegan sowieso. Regional ist manchmal etwas tricky, wir haben eine ‚toxische Beziehung‘ zu Tomaten und Salatgurken, die wachsen natürlich im Winter nicht im Freiland, aber wir versuchen das so gut es geht zu vermeiden. Avocados sind die andere große Sünde.. 🙁👉🏻🥑🤷🏻‍♂️

Benutzerbild von Beatrixy
vegetarisch59 PostsweiblichNürnbergLevel 3
03.10.2023
Interessant, danke für den Artikel! Wir kaufen wenig regional und fast ausschließlich Discounter Bio.

Kein Benutzerbild
Unbekannt
03.10.2023
Ich brauche eh schon mehrere Einkaufsgänge zu verschiedenen Örtlichkeiten oder ab und zu auch mal die Fahrt, um "alles" zu bekommen. Die Kombi aus Vegan, bio + regional ist schon nicht einfach.

Erste Prio hat natürlich "vegan", das zu 99 % auch in Bio - was leider dann dennoch nicht immer "nachhaltig" geschweige denn regional ist. Verpackung kommt je nachdem ja auch noch mit dazu... :/ Alle drei Faktoren wären höchstens im Hofverkauf möglich, dort auch noch saisonal (kein Treibhaus etc.), dorthin müsste ich aber eher mit dem Auto. Und im Sommer (also Haupterntezeit...) ist es ausgerechnet nicht so empfehlenswert, weil der Verkaufsstand (zum Selberaussuchen und -zahlen) dann in der prallen Sonne steht, das Gemüse daher oft schon "um" ist - und Wegwerfen ist wiederum auch nicht nachhaltig...

Am Besten wäre noch der Eigenanbau und auf alle industriellen Nahrungsmittel gänzlich zu verzichten. Aber selbst da..., stellt sich das Problem das Saatguts, welches mit dem "ursprünglichen" leider auch nicht mehr viel zu tun hat. Eine Freundin von mir kümmert sich z. B. um den Erhalt und Tausch desselbigen, das wäre quasi optimal, aber leider für mich (in meiner derzeitigen Wohnsituation) nicht praktikabel. Bleibt also weiterhin quasi immer nur die Wahl zwischen Pest und Cholera... 😐

Benutzerbild von Libio
vegan1.612 PostsweiblichBERLINLevel 4
03.10.2023
Ich meine Bio ist wenig nachhaltig, weil die Erträge niedrig sind und zu viel Land und andere Ressourcen verbraucht werden.
Es muss auch da einiges in die Köpfe kommen und Unwissenheit und Voruteile, zb. Gentechnik, beseitigt werden, damit Bio nachhaltiger werden kann.
Ebenso sollte Anreicherung, zb mit B12, Jod oder Selen bei Bio erlaubt sein.
Ich kaufe nicht unbedingt Bio, weil ich die Anreicherung mit kritischen Lebensmitteln für mich für wünschenswert halte.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.997 PostsweiblichLinzLevel 4
04.10.2023
Zitat Libio:
Ich meine Bio ist wenig nachhaltig, weil die Erträge niedrig sind und zu viel Land und andere Ressourcen verbraucht werden.

Mag sein, dass man mit Bioanbau auf kaputten Böden kurzfristig weniger Ertrag hat - trotzdem halte ich das für die nachhaltigste Form der Landwirtschaft, weil eben gerade dadurch die Böden weniger kaputt gemacht werden. Teilweise bringt Bio schon jetzt gleich gute Erträge und langfristig bessere. Nichts ist weniger nachhaltig als das Auslaugen und Vergiften unserer Böden und des Wassers.


Zum Thema Anreicherung und Gentechnik stimme ich dir allerdings zu.

Benutzerbild von Pee-Bee
vegan618 PostsmännlichOstbayernLevel 3
04.10.2023
Liebe Libio,

zur Nachhaltigkeit kann ich nichts sagen, da kenne ich mich nicht aus, jedenfalls nicht in diesen Details. Aber was die Gentechnik und die Anreicherung angeht, stimme ich Dir voll zu. Man könnte z.B. Produkte mit und ohne Anreicherungen anbieten. Wer solche "mit" nicht möchte, kann dann die "ohne" nehmen.

Aber vielleicht sind meine Vorstellungen, was möglich ist und was nicht, ja auch naiv.

Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.459 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
04.10.2023
Bio bringt weniger Erträge, weil keine chemisch-synthetischen Dünger ausgebracht werden. Die wiederum basieren auf Erdgas/Erdöl und sind damit in ihrer Verfügbarkeit
begrenzt und zudem stark klimaschädlich (bei Ausbringung von Düngemitteln entsteht Lachgas = ~230x so klimaschädlich wie CO2).

Phosphor ist ebenso eine endliche Ressource. Die fossilen Phosphorvorräte halten noch ein paar Jahrzehnte. Schon heute wird begonnen, Phosphor aus Kläranlagen zurückzugewinnen. Und das wird in Zukunft wohl noch viel wichtiger werden.

Dazu kommt die Zerstörung der Humusschicht. Ohne Hummus verliert der Boden seine Fruchtbarkeit.

Die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen macht die konventionelle Landwirtschaft a) untauglich für die Zukunft und b) abhängig von Rohstoffen aus anderen Ländern

Bio ist meiner Meinung nach in praktisch jeder Hinsicht die beste Wahl. Und übrigens auch eines der Siegel, das wirklich kontrolliert wird (Buchprüfung und vor Ort).
Es gibt in Baden Württemberg ein offizielles Monitoring für Bio-Produkte, das regelmäßig zeigt, wie gut Bio tatsächlich ist (was Pestizidrückstände usw. betrifft).
https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/jahresbericht-oekomonitoring-2022-vorgestellt

Was Gentechnik betrifft: Normale Züchtung (mittels Bestrahlung o. ä.) ist auch eine Art Gentechnik, bloß unkontrolliert. Insofern halte ich nicht viel von grundsätzlichen Denkverboten über Gentechnik und fossilfreie Landwirtschaft.

Aber: Heute folgt Gentechnik ausschließlich wirtschaftlichen Interessen. Die versprochene Problemlösung der Gentechnik ist großteils ausgeblieben. Die Abhängigkeit von Patenten und innehabenden Konzernen und Pestiziden gestiegen.

Zudem kann die Hoffnung auf technologische Lösungen (und eine "gute" Gentechnik) akut notwendige Maßnahmen zum Klimaschutz verzögern (und das sind aktuell klar: Weniger Tierprodukte, mehr Bio).

Gentechnik ist meiner Meinung nach nur dann überhaupt als nachhaltiger Klimaschutz-Beitrag diskutabel, wenn es eine Art Open-Source-Gentechnik ist, die keine weiteren Abhängigkeiten schafft (weder beim Saatgut, noch bei den Düngemitteln usw.)... Wenn Bauern sie also einfach selbst vermehren können.

Und warum sollten da Bayer und Co dran interessiert sein!?

Ich habe die Befürchtung, dass die "Gentechnik als Klimaschützer"-Debatte dasselbe in grün ist, was früher die "Gentechnik gegen Welthunger"-Debatte war.

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