Bio bringt weniger Erträge, weil keine chemisch-synthetischen Dünger ausgebracht werden. Die wiederum basieren auf Erdgas/Erdöl und sind damit in ihrer Verfügbarkeit
begrenzt und zudem stark klimaschädlich (bei Ausbringung von Düngemitteln entsteht Lachgas = ~230x so klimaschädlich wie CO2).
Phosphor ist ebenso eine endliche Ressource. Die fossilen Phosphorvorräte halten noch ein paar Jahrzehnte. Schon heute wird begonnen, Phosphor aus Kläranlagen zurückzugewinnen. Und das wird in Zukunft wohl noch viel wichtiger werden.
Dazu kommt die Zerstörung der Humusschicht. Ohne Hummus verliert der Boden seine Fruchtbarkeit.
Die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen macht die konventionelle Landwirtschaft a) untauglich für die Zukunft und b) abhängig von Rohstoffen aus anderen Ländern
Bio ist meiner Meinung nach in praktisch jeder Hinsicht die beste Wahl. Und übrigens auch eines der Siegel, das wirklich kontrolliert wird (Buchprüfung und vor Ort).
Es gibt in Baden Württemberg ein offizielles Monitoring für Bio-Produkte, das regelmäßig zeigt, wie gut Bio tatsächlich ist (was Pestizidrückstände usw. betrifft).
https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/jahresbericht-oekomonitoring-2022-vorgestellt
Was Gentechnik betrifft: Normale Züchtung (mittels Bestrahlung o. ä.) ist auch eine Art Gentechnik, bloß unkontrolliert. Insofern halte ich nicht viel von grundsätzlichen Denkverboten über Gentechnik und fossilfreie Landwirtschaft.
Aber: Heute folgt Gentechnik ausschließlich wirtschaftlichen Interessen. Die versprochene Problemlösung der Gentechnik ist großteils ausgeblieben. Die Abhängigkeit von Patenten und innehabenden Konzernen und Pestiziden gestiegen.
Zudem kann die Hoffnung auf technologische Lösungen (und eine "gute" Gentechnik) akut notwendige Maßnahmen zum Klimaschutz verzögern (und das sind aktuell klar: Weniger Tierprodukte, mehr Bio).
Gentechnik ist meiner Meinung nach nur dann überhaupt als nachhaltiger Klimaschutz-Beitrag diskutabel, wenn es eine Art Open-Source-Gentechnik ist, die keine weiteren Abhängigkeiten schafft (weder beim Saatgut, noch bei den Düngemitteln usw.)... Wenn Bauern sie also einfach selbst vermehren können.
Und warum sollten da Bayer und Co dran interessiert sein!?
Ich habe die Befürchtung, dass die "Gentechnik als Klimaschützer"-Debatte dasselbe in grün ist, was früher die "Gentechnik gegen Welthunger"-Debatte war.