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Tierhaltung und Klimawandel

Erstellt 05.08.2022, von Irbis. Kategorie: Umwelt & Klima. 11 Antworten.

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Benutzerbild von Irbis
Themen-Starter131 PostsLevel 3
Tierhaltung und Klimawandel
05.08.2022
Hallo,
Ich habe eine Verständnisfrage zu diesem Thema. Im Chemieunterricht haben wir gelernt, dass der Klimawandel durch klimawirksame Gase wie Kohlenstoffe verursacht wird.
Diese Gase waren wohl immer schon in der Atmosphäre vorhanden, doch vor einigen Millionen Jahren gab es deutlich mehr davon. Daher war das Klima zu diesen Zeiten wärmer. Wenn nun der Kohlenstoff, der in fossilen Brennstoffen enthalten ist, wieder freigesetzt wird, kehrt er zurück in die Atmosphäre und fördert somit den Klimawandel.

Jetzt frage ich mich, inwiefern Tiere dann für den Klimawandel relevant sind. Ich weiß, dass Kühe Methan ausstoßen. Aber besteht dieses nicht aus Kohlenstoffen, die sich schon im Kohlenstoffkreislauf unserer Zeit befanden? Also nur in Pflanzen etc. temporär gebunden vorlag und somit kein Grund für den Klimawandel wäre.

Offenbar sind Tiere aber sehr wohl am Klimawandel beteiligt, man liest es ja auch überall. Liegt das daran, dass Methan noch klimawirksamer ist als CO2? Oder etwas ganz anderes?

Ich würde mich freuen, wenn jemand mir hier Klarheit bringen könnte. :-)

LG

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.966 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
06.08.2022
Ich versuch's mal in kurz und ohne Anspruch auf Vollständigkeit (darf gern ergänzt werden):
- richtig, theoretisch wäre es ein Kreislauf, das stimmt. Wir haben aber das Problem, dass wir in so vielen Bereichen keine Kreisläufe, sondern zusätzliche Emissionen haben, dass wir es uns nicht leisten können, auf Senken zu verzichten und das bedeutet, dass wir eigentlich nichts, von dem was CO2 bindet, dieses CO2 wieder freisetzen lassen dürften, bzw. nur das Unvermeidbare (wozu Zuchttiere nicht zählen) - d.h. ohne uns Menschen wären Tiere kein Problem
- auch richtig: Methan ist klimawirksamer als CO2
- dazu kommt: durch die schiere Menge an von Menschen gezüchteten Tieren wird Natur zerstört, Wälder werden abgeholzt/verbrannt, der darunter befindliche Boden wird ebenfalls verbrannt (Torf) oder erodiert und setzt damit ebenfalls CO2 frei - das ist dann also nicht mehr nur CO2, was im Lebenszeitraum der Tiere in Pflanzen gespeichert wurde, sondern über deutlich längere Zeiträume gespeichert wurde.

Mein Fazit: In Bezug auf Klimawandel ist vor allem Massentierhaltung das Problem, und mit deutlich reduzierter Tierhaltung durch stark reduzierten Tierproduktskonsum (z.B. Sonntagsschnitzel und Samstagskäsebrot) wäre das Klimaschutzpotenzial in diesem Bereich ausreichend erfüllt

Hier gibt es auch einen Artikel dazu (mit Links zu Studien): https://vegpool.de/magazin/studien-tierprodukte-klima.html


Benutzerbild von Irbis
Themen-Starter131 PostsLevel 3
06.08.2022
Vielen Dank Sunjo, das macht es schonmal deutlich verständlicher für mich. Die Studien, die im Artikel verlinkt sind, werde ich mir auch noch ansehen. Allerdings nicht mehr jetzt, dafür ist es dann doch schon etwas spät.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.700 PostsmännlichNähe TrierLevel 4Supporter
06.08.2022
Meine Prognose wird eintreten: Bei zunehmender Trockenheit, Hitze, Dürre und daraus entstehendem Wassermangel wird man in Zukunft nicht mehr das Futter für Tiere in der Massentierhaltung haben. Es werden sich immer mehr Menschen pflanzlich ernähren. Ich habe letzte Woche einen Bericht aus Kenia gesehen, dort haben die Bauern Kartonverpackung (Wellpappe) zerkleinert und unter das Futter gemischt um ihre Schafe zu sättigen.

Benutzerbild von Katzenmami
vegan366 PostsweiblichDelmenhorstLevel 2
06.08.2022
Hallo Sunjo,

den Bericht habe ich auch gesehen und es hat mich emotional sehr mitgenommen. Ich befürchte vielmehr, dass der zunehmende Wassermangel es für die Opfer noch schlimmer machen wird. Solange priviligierte Menschen damit nicht persönlich konfrontiert werden und das Thema nicht ins Bewusstsein der breiten Masse dringt, wird es nicht besser werden… aber das ist meine persönliche apokalyptische Ansicht 😔

So… und jetzt auf zur Ampelaktion „Vegan fürs Klima“ 🪧 🚦 😈

Benutzerbild von Katzenmami
vegan366 PostsweiblichDelmenhorstLevel 2
06.08.2022
Hallo Sunjo,

den Bericht habe ich auch gesehen und es hat mich emotional sehr mitgenommen. Ich befürchte vielmehr, dass der zunehmende Wassermangel es für die Opfer noch schlimmer machen wird. Solange priviligierte Menschen damit nicht persönlich konfrontiert werden und das Thema nicht ins Bewusstsein der breiten Masse dringt, wird es nicht besser werden… aber das ist meine persönliche apokalyptische Ansicht 😔

So… und jetzt auf zur Ampelaktion „Vegan fürs Klima“ 🪧 🚦 😈

Benutzerbild von kilian
vegan7.362 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
06.08.2022
:Methan ist ca 25x so klimawirksam wie CO2 und Lachgas (wird u.a. bei Ausbringung chemisch-synthetischer Düngemittel freigesetzt, auch im Futteranbau) ca. 200x.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Crissie
vegan882 PostsweiblichLevel 4Supporter
06.08.2022
Oh wie traurig, Schafe, die Pappe essen müssen. Das zerreißt einem das Herz.

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.700 PostsmännlichNähe TrierLevel 4Supporter
17.11.2022
Ich habe vorhin einen Bericht über eine Nutztiermesse in Hannover gesehen:
https://www.eurotier.com/de/
Gruselig, es soll auch eine Messe zum Ansporn für mehr "Tierwohl" sein, dass ich nicht lache - sogleich wurde erwähnt dass eine Schweineleben nur noch 21 Wochen dauert. Einfach Ekelhaft.

Benutzerbild von Katzenmami
vegan366 PostsweiblichDelmenhorstLevel 2
17.11.2022
Die EuroTier hat dieses Jahr auch die Digitalisierung im Fokus. Völlig absurd. Die Schulen bekommen wir nicht digitalisiert, aber wenn es darum geht, Leid weiter zu entwickeln, sind der Perversität keine Grenzen gesetzt.


Als Gift gab es u.a. für das jüngere Publikum einen grünen Eimer mit einem Zapfhahn, der aussah, wie ein Euter 😵‍💫🥴🤢🙈


Ich war am Dienstag da. Aber nicht als Messe-Besucherin… 🪧😈

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