Hallo Mokiscrofa,
Zitat Mokiscrofa:
Ich widerspreche nur einem kausalem Zusammehang zwischen dem Kauf und der Tötung des Tieres, von dem das Fleisch stammt.
Diese Kausalität ist aufgrund einer Kausalkette jedoch eindeutig belegbar.
Natürlich folgt aus der Tötung eines Tieres nicht zwangsläufig der Verkauf (und somit der Kauf) von Wildfleisch, wohl ist aber jeder Verkauf (und somit jeder Kauf) zwangsläufig, d.h. unbestreitbar kausal, das Resultat einer vorangegeangenen Tötung (Kausalkette).
Zitat Mokiscrofa:
Ich gehe sogar soweit und sage dass es überhaupt keine Wirkung von Gegenwart zur Vergangenheit geben kann.
Wie bereits erwähnt kann es keine Wirkung von der Gegenwart auf die Vergangenheit geben.
Allerdings ist eine gegenwärtige Wirkung immer (nach jedem existierenden psychologischen oder pyhsischen Modell mit Ausnahme der Quantenmechanik) das Resultat zurückliegender Wirkungen.
Zitat Mokiscrofa:
Es verwundert mich doch sehr, dass Röll das als kausales Prinzip verstanden haben soll. Auf jeden Fall sah Bandura das anders.
Auch lt. Bandura muss zwangsläufig von einer Kausalität zwischen Vergangenheit und Gegenwart ausgehen. Ohne diese Kausalität gibt es kein Lernmodell.
Ohne dass Aufmerksamkeits und Gedächtnisprozesse mit motorischen Reproduktionsprozessen sowie Verstärkungs- und Motivationsprozessen in multikausalem Zusammenhang stehen, ist auch kein sozialkognitives Lernen möglich.
Zitat Mokiscrofa:
Wir stimmten ja überein, dass Kausalität zwangsläufig sein muss. Und wir stimmen wahrscheinlich auch darin überein, dass soziale Phänomene nie zwangsläufig sind. Der Input in eine Maschine ergibt immer den gleichen Output. (Kausalität) Beim Menschen ist dass nicht so.
Auch hier widersprechen dir sowohl Behaviorismus wie auch Kognitivismus.
Der Kognitivismus besagt, dass ein Input Y immer den gleichen Output X bei gegebenem Kognitionszustand Z ergibt.
Allerdings liegt es in der Natur der Sache, dass besagter Kognitionszuistand Z (die Summer aller Wahrnehmungen, Gedanken, Meinugnen, Einstellungen, Wünschen und Absichten) höchst unbeständig ist und jede neue Wahrnehmung, jeder neue Gedanke, jeder neue Wunsch und jede neue Absicht (natürlich auch jede veränderte Meinung und Einstellung) diesen Zustand beeinfluss und somit zukünftig zu einem anderen Ergibnis führen kann.
Aber es ist ja nicht die Definition von Kausalität (Ursächlichkeit), dass Input Y zwangsläufig Output X folgen muss, sondern dass Output X von Input Y herbeigeführt wurde.
Aber hier muss der Kognitivismus zwangsläufig von einer Kausalität ausgehen, da ansonsten kein Lernen möglich wäre, bzw. nicht modelliert werden könnte (vgl. Multikausalität im Lernmodell von Bandura).
Zitat Mokiscrofa:
Und du gehst sogar noch einen Schritt weiter und sagst, dass nicht nur die Beziehung zwischen Kauf und Legitimation, sondern auch die Beziehung zwischen Legitimation und spätere Handlung des Jägers kausal ist.
Wenn ein späterer Tötungsprozess des Jägers stattgefunden hat, so steht auch diese Erfahrung, lt. Röll, in kausalem Zusammenhang mit vorangegangenen Erfahrungen und somit u.U. auch mit der Erfahrung des Verkaufs von Wildfleisch.
Liebe Grüße,
Falk
Ps.: ich glaube nicht, dass uns das folgende weiterbringt, da wir uns wieder im Kreis drehen
Zitat Mokiscrofa:
Daher bin ich auch der Meinung, dass eine Bluttransfusion in Ordnung ist, auch wenn die Erkenntnisse dafür aus Tierversuchen stammen. (siehst du das auch so? oder bezeichnest du das als Legitimation der Tierversuche?)
Natürlich ist eine Bluttransfusion mMn. eine Legitimation der Tierversuche zu Zwecken von Bluttransfusionen.
In diesen Fall müsste man mMn. allerdings einen entscheidenen Faktor in Beracht ziehen:
Welches Interesse des Transfusionsempfängers wird geschützt?
Eine Bluttransfusion um das Lebensinteresse des Transfusionsempfängers zu schützen wäre somit mMn. zulässig.
Dies ist im Beispiel mancher Jäger allerdings nicht der Fall, wenn diese das leidfreie Lebensinteresse des nichtmenschlichen Tieres angreiften, um egoistische Interessen anders als dem eigenen Lebensinteresse, bzw. dem leidfreien Lebensinteresse des Tieres zu schützen.