Zitat heumilchbauer:
Heumilchkühe werden entweder im Laufstall oder in der Kombinationshaltung gehalten
Kombinationshaltung ist an 8 von 12 Monaten Anbindehaltung.
Die Umbenennung soll dazu dienen, klare staatliche Verbote zu umgehen und den Begriff "Anbindehaltung" zu vermeiden (weil niemand diese Haltungsform schön findet).
Noch ein Grund, dieser Branche endgültig Tschüss zu sagen!
Diese Tierhalter wollen ja gar nichts ändern. Die Tiere sollen die meiste Zeit des Jahres auf einer Stelle stehen und sich monatelang nicht mal umdrehen können... und die Reaktion auf Proteste ist, dann neue Begrifflichkeiten einzuführen... Das zeigt doch, dass man da mit Betteln und Bitten und Boni nicht weiter kommt.
Hier muss der Staat eingreifen und geltendes Recht vollziehen. Es ist seit 20 Jahren klar, dass das ein Auslaufmodell ist. Überraschend ist da nichts.
Zitat heumilchbauer:
die Jungtiere die man bei dem Betrieb sieht mit den Stacheln in der Nase ist kein Standard
Doch, es ist Standard, um zu verhindern, dass sich die Tiere gegenseitig besaugen, weil sie ja von der Mutter getrennt wurden und dort keine Milch bekommen können.
Dass nicht alle Jungkühe einen Stachelring haben, bedeutet nicht, dass diese Methode kein Standard wäre (nicht alle saugen bei anderen). Mehr dazu hier:
https://vegpool.de/magazin/kalb-nasenring-warum.html
Zitat heumilchbauer:
Kraftfutter das die Kühe bekommen ist nicht unbedingt eine Konkurrenz für die menschliche Ernährung
... im Ernst...?
Zitat heumilchbauer:
es sind meist Nebenprodukte der menschlichen Ernährung
Falsch!
In Deutschland wird auf ca. 60 % der Anbauflächen Futter für Tiere angebaut. Zusätzlich werden Futtermittel importiert. Die "Nebenströme" aus der Industrie oder aus Missernten machen einen Bruchteil aus (und kommen auch nur deshalb infrage, weil die politischen Fehlentscheidungen der letzten 20 Jahre ein System geschaffen haben, in dem immense Veredelungsverluste keine Folgen haben).
Müssten Tierhalter für Schäden an öffentlichen Gütern (Klima, Wasser, Landfläche usw.) bezahlen (wie jeder andere auch), wäre es schnell vorbei mit dieser ineffizienten Nutzung von Ressourcen und man würde sich sehr überlegen, wie man Ressourcen künftig nutzt und welche Alternativen es gäbe. Gleichzeitig müssten Landwirte natürlich auch für Ökosystemleistungen belohnt werden (also z. B. für Klimaschutz).
Ich wäre dafür, dass Tierhalter, die hartnäckig solche Mythen in die Welt setzen, tatsächlich ausschließlich solche Nebenprodukte verfüttern dürften. Das würde zum Abbau der Tierhaltung beitragen.
(Zusammen mit den Youtube-Kommentaren kommt mir das mittlerweile vor wie eine Sekte - kaum spricht man die Nahrungskonkurrenz der Tierhaltung an, schreien die Tierhalter "wir veredeln bloß Nebenprodukte der Tofuindustrie!!!").
Zitat heumilchbauer:
Soja aus Übersee ist in der Heumilchkuhfütterung verboten.
das spielt keine Rolle, weil Soja auch in Europa erzeugt wird.
Im Regelwerk heißt es dazu nur: "Keine Verfütterung von Futtermitteln, die außerhalb von Europa produziert wurden."
Zitat heumilchbauer:
Weltweit ginge sehr viel Landwirtschaftliche Nutzfläche verloren wenn sie nicht über Widerkäuer genutzt wird
Ähm nein, im Gegenteil!
Die Fläche könnte stattdessen von der Tierhaltung befreit werden und so dem dringend notwendigen Artenschutz und dem Schutz des Klimas dienen.
Ökosystemleistungen sollten meiner Meinung nach vom Staat gefördert werden, während Schäden an Allgemeingütern von den Verursachern behoben werden müssten (Verursacherprinzip).
Der ebenfalls verbreitete Mythos, dass Kühe das Klima schützen würden, wegen der Beweidung von Grünland, ist falsch. Der Klimaschutz geht von den Grünflächen aus und die sind viel klimaschützender ohne ständige Beweidung.
Wir sind hier kein Organ für Heumilch-Marketing. Daher bitte in Zukunft bei Kritik auch nachvollziehbare Quellen liefern, statt bloßer Mythen.