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Mein Partner will angeln, wie damit umgehen?

Erstellt 29.08.2022, von Holsi. Kategorie: Tierschutz & Tierrechte. 6 Antworten.

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Themen-Starter1 PostsLevel 1
Mein Partner will angeln, wie damit umgehen?
29.08.2022
Hallo , ich bin die Neue! 🙂

Ich bin gar nicht so der Forum-Mensch, aber ich habe gerade das Gefühl, ich brauche dringend Ratschläge, und zwar von Menschen, die mein Gefühlschaos hoffentlich verstehen.
Werde versuchen, mich kurz zu fassen.

Mein Partner und ich sind seit 7 Jahren zusammen. Ich weiss, dass er früher geangelt hat. Seit wir zusammen sind, war er aber nicht mehr.
Nun will er mit einem Bekannten angeln gehen. Ich hab versucht, es zu verdrängen und nicht drüber nachzudenken. Er weiss, dass ich das für Tierquälerei halte. Heute fragt er mich, ob wir noch Pappteller hätten, sie wollen am See ja dann auch grillen.

Ach, ich schweife jetzt doch ab.... 😔

In mir tobt ein Gefühlschaos, ich könnte heulen. Die Vorstellung, dass der Mann, den ich liebe, es fertig bringt, einem Tier Leid zuzufügen und es zu töten und zu essen, macht mich völlig fertig und ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll 😪

Kann mich jemand verstehen, war jemand in der Situation und hat einen Tipp zur Bewältigung oder bin ich einfach nur paranoid?

❤️liche, aber traurige Grüße!

Benutzerbild von Morena
vegan51 PostsweiblichSchleswig-Holstein Level 3
29.08.2022
Guten Abend Holsi und herzlich willkommen! 🤗
Ich kann deine Gefühle nachvollziehen. Aber ich vermute, dass dein Freund sich nicht vegan ernährt, oder? Dann ist es ja eigentlich auch nicht schlimmer, wenn er einen selbst geangelten Fisch grillt als wenn er einen gekauften essen würde... Der selbst geangelte wird wenigstens schnell getötet und muss nicht elend ersticken wie die industriell gefangenen Fische.
Du kannst ihn ja bitten, dafür zu sorgen, dass die Fische nachdem sie aus dem Wasser geholt wurden nicht mehr leiden müssen. 🐟

1x bearbeitet

Benutzerbild von Salma
vegan2.462 PostsweiblichBerlinLevel 3
04.09.2022
liebe holsi, ich verstehe dich total. selber ermorden ist sicher eine krassere tat als "nur" einen mordauftrag mit dem kauf eines tierischen produktes auszulösen. da denkt man über die herzensbildung des anderen noch mehr nach...


die abstraktion von tierleidprodukten im geschäft, ohne den tod des tieres mitzubekommen, ist ja eine der ursachen, warum menschen ihr kaufverhalten nicht ändern.

ich selber verzweifle schon daran, wenn menschen, die ich sehr gern hab, in meinem beisein ohne schuldbewusstsein milch in den kaffee, oder lassi, oder käse oder oder konsumieren, einfach, weil sie sagen "ich könnt nicht ohne". ich höre dabei die mutterkühe nach ihren weggeholten und ermordeten babys rufen. auch wenn ich das den mir lieben menschen bereits mehrfach gesagt hab, dass mir das wehtut, wird dies ignoriert, und sie lassen es nicht an sich ran, was sie an leid mit diesem konsum beauftragen...
allein, weil sie mir näherstehen als andere, ist mein entsetzen über die ignoranz noch grösser.


du bist nicht allein mit dieser fassungslosigkeit!


edit: grad bei muttern angerufen: der lebensgefährte geht ran, sagt, muttern koche grad die frühstückseier. dann sagt er: oh-hätte ich nicht sagen düfen...
bedeutet, dass meine mum, die einst sagte, sie würde eigentlich auch vegan leben, wenn es ihn nicht gäbe, lieber um des lieben friedens eier kauft und zubereitet und den konsum lieber verschweigt. diese ganze scheinheiligkeit der menschen, die ich eigentlich respektiere, entsetzt mich und lässt den respekt schwinden...

3x bearbeitet

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Isalabella
04.09.2022
So geht es mir auch mit den Jägern, von denen einige in meinem Bekanntenkreis sind. Ich habe immer noch nicht verstanden, weshalb man Tiere jagen muss, damit das natürliche Gleichgewicht erhalten bleibt. Klar, der Mensch hat so massiv eingegriffen, dass in der natürlichen Rangordnung etwas nicht mehr stimmt und meint das ausgleichen zu müssen. Es gibt einige, die betreiben in ihrem Revier mehr Hege als Jagd und schießen nur wenn notwendig (wer bestimmt das? Keine Ahnung), aber ehrlich gesagt: Für die meisten Jäger ist es eine Prestigefrage, was und wieviel sie schießen, deshalb ist die Pacht für Jagdreviere mit Rotwild besonders hoch. Und dann kenne ich noch ein besonders suspektes Exemplar, der wartet nur darauf, dass die Jagdsaison für Gänse und Enten eröffnet wird, steht gleich am ersten Tag extra früh auf um dann am Rheinufer auf das Federvieh zu ballern. :wallbang: Der ist auch extra nach Kanada zur Bärenjagd - hat aber nix getroffen :rofl:

Bei uns leben noch ein paar Hühner, so dass ab und zu noch ein Ei auf dem Tisch landet - meist nur bei meinem Mann. Die Tiere werden älter und ich habe festgestellt, dass sie - ganz natürlich - immer weniger Eier legen, manche schon gar nicht mehr. Ich denke mal, sie würden woanders gar nicht mehr leben dürfen, weil sie ja nix mehr produzieren. :wallbang:

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Die meisten Angler (mein Papa war auch einer) töten die Fische relativ schnell und - ich sag mal schmerzarm. Das ist allemal besser als das Ersticken der großen Fänge. Ich vergleiche das mal mit verantwortungsvollen Schlachtern, die ein Tier ohne große Qualen umbringen können. Das ist ein kleiner Lichtblick, an dem man sich vielleicht festhalten kann. Ist für viele ein No-Go, aber ich denke Du wirst Deinen Partner momentan nicht davon abbringen können, neben dem reinen "Nahrungserwerb" spielen beim Angeln noch andere Faktoren eine Rolle, z.B. Abschalten können, eine Art Meditation beim Warten auf einen Biss, Naturnähe etc. Klar, kann man die auch anders bekommen, aber wenn man das mal so kennengelernt und Freude daran hat, wird es schwierig. Vielleicht spielt da auch so ein archaischer Gedanke eine Rolle - der Mann als Jäger und Versorger, der, realistisch betrachtet, heutzutage Unsinn ist.
Da hilft glaube ich nur Überzeugen und das ist ein langwieriger Prozess.



1x bearbeitet

Benutzerbild von Salma
vegan2.462 PostsweiblichBerlinLevel 3
20.09.2022
Zitat Holsi:
Hallo , ich bin die Neue! 🙂

Ich bin gar nicht so der Forum-Mensch, aber ich habe gerade das Gefühl, ich brauche dringend Ratschläge, und zwar von Menschen, die mein Gefühlschaos hoffentlich verstehen.
Werde versuchen, mich kurz zu fassen.

Mein Partner und ich sind seit 7 Jahren zusammen. Ich weiss, dass er früher geangelt hat. Seit wir zusammen sind, war er aber nicht mehr.
Nun will er mit einem Bekannten angeln gehen. Ich hab versucht, es zu verdrängen und nicht drüber nachzudenken. Er weiss, dass ich das für Tierquälerei halte. Heute fragt er mich, ob wir noch Pappteller hätten, sie wollen am See ja dann auch grillen.

Ach, ich schweife jetzt doch ab.... 😔

In mir tobt ein Gefühlschaos, ich könnte heulen. Die Vorstellung, dass der Mann, den ich liebe, es fertig bringt, einem Tier Leid zuzufügen und es zu töten und zu essen, macht mich völlig fertig und ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll 😪

Kann mich jemand verstehen, war jemand in der Situation und hat einen Tipp zur Bewältigung oder bin ich einfach nur paranoid?

❤️liche, aber traurige Grüße!

ich fänds schön, von dir neues zu lesen.. es haben sich ja einige leute hier gedanken gemacht...

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Franz23
20.09.2022
Zitat Salma:

ich fänds schön, von dir neues zu lesen.. es haben sich ja einige leute hier gedanken gemacht...

Ist wahrscheinlich eine Eintagsfliege, wie so oft hier. Merkt man schon, wenn sich die neu angeneldete Person sich nicht einmal die Mühe macht, sich im Vorstellungsbereich eben vorzustellen. Vergeudete Energie. IMHO.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
21.09.2022
Nein, nicht unbedingt - jeder Gedanke, zu dem ich inspiriert werde, kann für mich wichtig sein. Und wenn es nur - mal wieder - Vegan-Bashing ist. Es hilft mir, mich mit der Gedankenwelt derer auseinanderzusetzen, die sich noch nicht bereit finden, Tieren einfach nur ihr Leben zu lassen und sich statt dessen Tierquälerei und solche Sachen als Sport/Hobby/Essen ausgesucht haben.


Indem sie hier schreiben, setzten sie sich jedoch auch mit uns in irgendeiner Form auseinander: Jedes Wort, jeder übermittelte Gedanke wirkt im Gegenüber. Darauf kann man sich verlassen! Nicht immer in der gewünschten Form, aber dennoch, wenn ich mir die letzten 10 Jahre seit dem Veggieday-Parteitag der Grünen ansehe - es hat sich sehr viel getan! :clap: :clap:


Noch nicht genug, jedoch ist der Anfang gemacht, aus dem über hundert Jahre industriell entwickelten Tierleidproduktionssystem, das ja vollständig in extrem vielen Verästelungen und Abhängigkeiten in der gesamten Gesellschaft verwurzelt war und teilweise noch immer ist, auszusteigen und mehr und mehr vegane/ veganisierte Produkte kommen auf den Markt. Immer mehr Tiergefangenhalter geben auf, oder wandeln ihre Höfe in Gnadenhöfe um. Selbst über die Sinnhaftigkeit von Tierversuchen wird mehr und mehr diskutiert. Auch dass 10 % der getöteten Tiere nicht für Menschennahrung verwertet werden, sondern nur um die zu Hause rumpupsenden Stubentiger und Bettvorlegerwölfe zu sättigen wird mehr und mehr in Frage gestellt. :clap: :clap:

Erbsenproteinfrikadellchen und Erbsenproteinköttböllar und Erbsenproteincevapcici erobern mit Eigenmarke veganen Vischstäbchen die Supermarkt- Kühl- und Gefrierregale und die Vielfalt an umweltfreundlichen UND tierleidfreien Produkten wird ständig erweitert.


Bin sicher, auch die Sportangler und Jäger, die Tierleidproduzenten selbst und viele viele andere Menschen testen die Sachen, finden sie gut oder nicht und reden darüber. Immer mehr Leute werden vielleicht nicht gleich Veganerinnen, aber in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es immer mehr Menschen, die ihren Speiseplan Zug um Zug veganisieren. Niemand macht mich mehr für meine Überzeugung an. Das finde ich toll!

Natürlich gibt es nach wie vor auch die Produkte, die wegen ihrer Herstellung und/oder wegen ihrer Inhaltsstoffe, wegen irre langen Transportwegen kritisiert werden müssen - das ändert jedoch nichts an der generellen Richtigkeit der Produktion tierleidfreier, veganer Lebensmittel. In des Wortes doppelter Bedeutung.

Nichts ist vergeblich! Jedes Wort, jeder Gedanke und jedes Beispiel wirkt - garantiert.

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