vegan17 PostsmännlichLevel 2
25.06.2024Warum interessieren sich die meisten Menschen nicht dafür? Oder wollen es nicht wahrhaben oder lässt es kalt?
Ich habe einmal mit einem älteren (erfahreneren) Arbeitskollegen darüber gesprochen. Er meinte schau Dir doch die Weiden im Allgäu an, das ist doch schön. Und dass Kühe abstillen und man sie jedes Jahr von neuem besamt, wollte er nicht glauben. Letzteres hat er später zugegeben.
In meinem ganzen Bekanntenkreis scheint es völlig normal zu sein Milch und dessen Produkte zu konsumieren und man wird komisch angeguckt, wenn man dagegen etwas sagt. Kinder im Bekanntenkreis werden wie völlig normal so aufgezogen, dass man Milch von einer Kuh braucht. Und jeder denkt das ist alles gut und okay, schließlich sehen die Packungen ja gut aus und ist alles nach Recht und Norm und Tierschutz etc.
Dass Ehrmann die Verbraucher mit der Idylle täuscht ist nicht okay, kann ich aber etwas nachvollziehen, da sie gewinnorientiert sind und weniger mit bio und Nachhaltigkeit zu tun haben. Sie machen ja nichts Illegales und die meisten Menschen stört es nicht.
Kann man diese Welt noch zum Besseren ändern?
So langsam zweifel ich daran solange es keine kritische Masse an einer Gegenbewegung gibt. Man darf nie belehrend mit dem Zeigefinger die Probleme aufzeigen, sondern soll immer höflich und nett bleiben und nur zeigen wie Toll die Alternativen sind?
Dann verstehen es die Leute nicht worum es bei der veganen Bewegung geht und warum es so schlecht sein sollte was sie tagein-tagaus konsumieren.
Ich hoffe die Medien bringen diese Themen mehr in den Vordergrund und damit in die Köpfe der Menschen. Vielleicht gibt es dann strengere Gesetze. Der Markt für Alternativprodukte ist ja da und wird immer besser. Vielleicht muss dann auch Ehrmann etwas an seinen Produktionsmethoden ändern.
Was meint ihr muss passieren, damit sich bei Ehrmann etwas ändert? Oder ist alles so aussichtslos, dass selbst veganer Aktivismus, da eine Nische, wenig bringt?
vegetarisch73 PostsLevel 2
25.06.2024Es wurde ja den Leute auch lange genug und mit sehr viel Marketing-aufwand erzählt, dass es richtig und wichtig ist beispielsweise Milch und Milchprodukte zu konsumieren. Das ist zu überschreiben, womit man von klein-auf aufgewachsen ist, ist nicht einfach.
Den Milchgeschichten-podcast fand ich zu dem Thema sehr interessant gemacht, wie die Milch-industrie entstanden ist.
Ich vermute wir alle hier, oder zumindest der größte Teil, hat auch Tierprodukte von klein-auf konsumiert. So war es halt einfach. Und ich glaube nicht, dass meine Eltern dies böse gemeint haben. bzw ich weiß, dass es nicht so ist. Alleine in Ihrer Generation war die Beschäftigung mit dem Thema Luxus. Es gab die Informationen zu deutlich geringerem Maße, es wurde von allen Seiten propagiert, dass es gut und wichtig ist, dass die Kinder Milchprodukte und Fleisch konsumieren, die beiden haben bei drei Kindern Vollzeit gearbeitet damit es ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch gab. Vegan wäre als Begriff vermutlich nicht mal bekannt gewesen und sich aus dem Reformhaus zu ernähren wäre auch nie im Leben hier realistisch gewesen.
Dass man heute Dinge einfach in die Suchmaschine schmeißt, online bestellt oder sogar im Discounter finden ist Luxus. Dass man die Entscheidung für sich selber treffen kann sich vegan zu ernähren ist Luxus der in weitern Teilen der Welt so gar nicht vorhanden ist. Ich würde vermuten wir sind fast die erste Generation und Region in der Wissen, Frieden, Entscheidungsfreiheit und anderes zusammen kommen, so dass es möglich ist Veränderungen in der Breite anzustoßen.
"Warum interessieren sich die meisten Menschen nicht dafür? Oder wollen es nicht wahrhaben oder lässt es kalt?"
Ich glaube hier sind zwei Redewendungen ganz treffend.
"'Tell me and I will forget, show me and I may remember; involve me and I will understand.'" -> Es zu wissen hören oder auch es zu wissen reicht halt nicht. Es stehen dem unglaubliche Marketing Budgets entgegen die dafür sorgen, dass im Supermarkt alles bunt und sauber aussieht, riecht. Es wird Leuten suggeriert, der Kauf von diesem Fleischprodukt ist gut fürs Tierwohl. Also das tote Tier nicht zu kaufen ist dann ja schon moralisch verwerflich, man will ja etwas fürs Tierwohl tun.
Und als zweites, jeder Mensch ist anders.
Ich glaube nicht, dass ich jemals in einer veganen Welt leben wird. Das kann ich akzeptieren. Anders lässt es sich nicht aushalten. Auch das ist schon ein Teil des Problems, klar. Aber ich hab die Kraft nicht.
Wenn man dies für sich akzeptiert, geht es nicht um alles oder nichts, sondern um wie man in der real-existierenden Welt es ein Stück besser machen kann. Und da gibt es mehr als genug zu tun.
Ein weiteres Problem ist auch, dass es zu viele Probleme in der Welt gibt. Man kann nicht alles verstehen, sich überall engagieren. Ich kann jeden verstehen, der vor Problemen die Augen verschließt, weil er/sie es sich schlicht nicht aushalten würde. Es ist menschlich. Leider.
Es bleibt ja nichts, außer weiter zu machen, Lösungen zu erarbeiten, positiven Veränderungen nicht im Weg zu stehen, den Teil den man unterstützen kann auch zu unterstützen. Ich glaube auch, die Richtung stimmt. Nur das Tempo und der Startpunkt ist nicht ausreichend/erschreckend.
vegan880 PostsweiblichLevel 4Supporter
26.06.2024Man kann übrigens auf der Website von Ehrmann über die Kontaktseite die Molkerei höflich bitten, die Milch von diesen Höfen nicht mehr anzunehmen.
Und es gibt auch eine Tel. Nr. 0800-3476266.
Und auch andere Molkereien sollte man anschreiben, denke ich.
Der Konsument hat manchmal mehr Macht als die Politik.
vegan66 PostsViesbadenLevel 3
29.07.2024"Transparenz verdirbt das Geschäft" - genauer:
"Transparenz verdirbt Verbrechern das Geschäft".
Verbrechern missfällt & stresst es, wenn Redliche transparent auftreten & hiermit Verbraucher überzeugen &
Kunden abwerben.
deshalb wollen Verbrecher
(& erreichen fatalerWeise), dass Produkte
redlicher Hersteller
künstlich verschleiert werden,
indem verhindert wird,
dass die ProduktBezeichnung genau besagt, was
vom Produkt zu erwarten ist.
jede weißliche Emulsion
ist Milch & darf
als solche angeboten werden,
nur nicht die
vom redlichen Konkurrenten.
Transparenz
verdirbt Verbrechern
das Geschäft; im Trüben
fischen die am besten