Zitat PittBull:
Sieht man ja wie viel sich ändert...
Ja, genau das sieht man: Du schreibst, dass Du 25 Jahre alt bist. Das ist so ungefähr der Zeitraum, den meine Frau und ich (bei mir ist es ca ein Jahr weniger) nun als Veganer durch die Gegend tapern.
Von den Anfängen damals bis heute hat sich gewaltig was getan.
Vegan ist buchstäblich in aller Munde!
Klar, nicht überall ist das mit dem Vegan durchgedrungen. Aber sei sicher: Das Belächeln ist das beste Anzeichen dafür, dass Deine Botschaft zu 100% angekommen ist und ein intensiver Denkprozess begonnen hat. Momentan lächeln sie noch, da sie es noch nicht als das erkennen, was es nämlich ist: Eine unausweichliche Entscheidung darüber, ob man bei den "Guten" oder bei den "Bösen" sein will, bei den sozial Fördernden, oder bei den sozial Schädlichen, bei denen, die sich an moralische und ethische Grundsätze und regelbasiertes Verhalten halten, oder bei den "anderen".
Wenn sie das begreifen, kannst Du Dich auf mindestens zwei Dinge gefasst machen: Aggressionen und Abwehrgefechte a la "ich lass mir doch nicht vorschreiben, was ich essen darf", "bevor ich vegan werde, bringe ich mich um..." oder "Ihr seid doch alle Spinner, die der Welt vorschreiben wollen, wie sie zu leben hat" usw. bis hin zu: "Eigentlich hast Du ja Recht, aber ich schaffe es noch nicht" oder aber auch "schau mal, habe extra für uns vegan gekocht, mache ich jetzt immer öfter..." und zu guter Letzt (ja, schreibt man so, hab es nachgesehen
) :
"Ich habe mich entschieden, dass ich das nicht mehr mitmache und habe mein Leben auf so gut es eben geht vegan umgestellt"
Das Glas ist mindestens halb voll! Das merkt man unter anderem daran, dass die US-Amerikaner (sonst nicht unbedingt immer meine Vorbilder) schon lange bei vegan eingestiegen sind (z.B. bei ALPRO). Nicht aus altruistischer Menschen- und Tierfreundlichkeit (vielleicht aber auch das) sondern, weil sie verstanden haben, dass auf lange Sicht an dieser Form der Lebensmittelproduktion und Ernährung und dem Ende der Massentierzerstörung ("...haltung" ist für mich ein übler Euphemismus, der die massenhafte Tierzerstörung nur kaschiert!) kein Weg vorbei geht, ohne dass alle anderen bisherigen Moral- und Ethikvorstellungen in Bezug auf Menschen ebenfalls nicht mehr durchzuhalten sind.
Doch liebe PittBull, es ändert sich. Zuerst gaaanz langsam, dann nach und nach immer schneller, und plötzlich wundern sich die Menschen, wie sie jemals haben anders leben können als vegan - so wie es mir und vielen anderen zuvor auch gegangen ist.
Das ist wie mit den Handys und Smartphones - zuerst hat jeder gesagt, dass er so einen Mist nicht braucht, und sich sicher niemals anschaffen wird - der Rest ist Geschichte.
Mit 13 war ich in Kassel in einem Theaterstück. Der immer wiederkehrende, für mich bis heute zentrale Satz darin war:
Einer ist keiner,
Zwei sind mehr als Einer,
Sind wir aber erst zu Dritt,
machen auch die Andern mit!