29.03.2020Es fällt mir sehr schwer, irgendwen zu "melden". Und ich weiss nicht, wie ich handeln würde. Ich weiss nur, dass die Menschen das Ganze immer noch nicht ernst genug nehmen. Wenn in Offenbach (wie ein Freund berichtete) ein Jogger schnaufend und schniefend durch die Familie meines Freundes (er, Frau, 2 Kinder) die dort spazierengehen, durchläuft, kriege ich so eine Wut, dass ich das gar nicht ausdrücken kann.
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29.03.2020Naja, PeeBee, wir haben hier in Sachsen ebenso wie Bayern die größten Einschränkungen. Ich gehöre zu denen, die jetzt ihrer sämtlichen privaten Kontakte beraubt sind. Wenn ich dann joggen oder spazieren gehe, ist das eins der wenigen Dinge, die ich zugunsten meiner physischen und psychischen Gesundheit noch machen darf. Und ich halte bewusst Abstand. Die gefühlt tausenden von Menschengruppen, die immer noch gemeinsam rausdürfen hingegen scheren sich einen Scheißdreck drum, ob sie anderen genug Platz lassen. So meine Erfahrung in Leipzig. Da krieg ich auch Wut.
vegan3.007 PostsweiblichLinzLevel 4
29.03.2020Ich hab dich schon richtig verstanden, wollte hier aber mal die Perspektive des Joggers/zügigen Spaziergängers aufzeigen. Wenn die Leute keinen Platz lassen, dürfen sie auch nicht erwarten, großräumig umkurvt zu werden (schlichtweg, weil das dann nicht möglich ist). Ob der von deinem Freund beschriebene Jogger eine Ausweichmöglichkeit hatte, weiß ich nicht, aber meine Erfahrung hier zeigt eben, dass drei- und vierköpfige Gruppen gern die komplette Breite des Weges für sich beanspruchen, bei Entgegenkommenden gerade so viel Platz machen, dass du knapp aneinander vorbeikannst und Überholende werden als Möglichkeit von vornherein ausgeschlossen und diese können dann eben einfach nur mittendurch.
29.03.2020Da WAR aber Platz, man hätte nur ganz kurz von einem Kiesweg auf die angrenzende Wiese ausweichen müssen, und gut wär's gewesen. Oder wenn der Jogger gerufen hätte "Achtung" oder so, wäre mein Freund und seine Familie sicherlich auch ausgewichen, denn mein Freund ist auch Jogger.
vegan3.007 PostsweiblichLinzLevel 4
29.03.2020Wir waren beide nicht dabei, PeeBee. In kleinen Orten mag die Situation auch anders sein. Aber in der Stadt, wenn alle anderen Beschäftigungsmöglichkeiten wegfallen (eine zwangsläufige Folge der massiven Beschränkungen in Bayern und Sachsen) sind bei schönem Wetter eben doppelt bis dreimal soviele Leute unterwegs als das normalerweise bei schönem Wetter der Fall wäre (und auch da ist es schon voll). Und gerade Familien sind dann einfach unüberwindbare Hindernisse, wenn man sich an die Abstandsregeln halten will. Das mit dem Achtung-Rufen mag eine praktikable Lösung sein für Leute, die sich langsam annähern, aber für Jogger dauert das viel zu lange, und deshalb muss so ein Hindernis-Grüppchen einfach von vornherein darauf achten, sich nicht unnötig breit zu machen. Oder sich dann wenigstens die eigene Verantwortung eingestehen, statt sich über den Jogger aufzuregen. Hätte ich gestern jeder rücksichtslosen Gruppe von Spaziergängern etwas zugerufen, wäre ich heute heiser, und zwar nicht von Corona. Ich war heute echt dankbar für das trüb-graue, kalte, nieselige perfekte Laufwetter.
29.03.2020Du nimmst irgendwie 100% pro Jogger ein, und alle anderen haben sich falsch verhalten? Du warst doch auch nicht dabei, aber ICH kenne meinen Freund, seit fast 40 Jahren und weiss, dass er rücksichtsvoll agiert.
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vegan3.007 PostsweiblichLinzLevel 4
29.03.2020PeeBee, ich habe mich zu keinem Zeitpunkt auf deinen Freund bezogen, sondern lediglich von meinen Erfahrungen als Spaziergänger und Jogger berichtet.