vegan1.730 PostsmännlichRom des NordensLevel 4
22.03.2020Auf jeden Fall hat die Corona Krise etwas positives, nämlich für den Klimaschutz. Ich habe heute keine Kondensstreifen von Flugzeugen am Himmel gesehen, wohl durch die Einstellung vieler Flüge. Bei uns waren auch bedeutend weniger Autos unterwegs. Aber in den Weinbergen sah ich so viele Spaziergänger wie selten, meist allein oder zu zweit unterwegs. Ich habe von zu Hause einen Panoramablick dahin. Das Wetter war ja schön, wenn auch kalter Ostwind. Wir waren allein im Wald unterwegs, mal ein Radfahrer und ein Reiter sind uns begegnet.
23.03.2020Nein, zum Aufatmen ist es VIEL zu früh. Aber ich denke, die Menschen brauchen auch mal einen winzigen Hoffnungsschimmer, rein aus psychologischen Gründen. Und da tut so etwas einfach kurzzeitig gut.
Ich bin ja hochgradig betroffen, weil ich alt und mehrfach chronisch krank bin, und ich mache mich darauf gefasst, die nächsten 4, 5, 6, 7 oder 8 Monate überwiegend im Haus zu bleiben. Glücklicherweise habe ich einen grossen Garten, der hinter dem Haus liegt, dort kann ich mich auch ausserhalb bewegen, ohne Gefahr zu laufen, jemandem zu begegnen. Meine Frau und ich werden die Isolation hoffentlich aushalten; wir sind zwar gewappnet, weil wir seit vielen Jahren sehr zurückgezogen leben, aber ob wir nicht auch irgendwann einen "Lagerkoller" kriegen, wer weiss?
Ob junge Familien mit Kindern oder Jugendliche so etwas aushalten würden, das wage ich aber zu bezweifeln. Und darum finde ich solche kleinen Hoffnungsschimmer GANZ wichtig. Und noch wichtiger finde ich, die Quarantäne- und Kontaktsperremaßnahmen so schnell wie irgendwie möglich und verantwortbar zu lockern. Der Mensch braucht Hoffnung und Perspektive, weil er sonst verzweifelt. Und ein verzweifeltes Volk könnte schlimmer sein oder werden als das Virus.
vegan2.670 PostsweiblichBerlinLevel 4
23.03.2020Lieber Peebee, ja, ich denke, Deine Einschätzung, wie lange ihr Euch zurückziehen solltet, ist vermutlich realistisch. Leider. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich da auch an meine Mutter denke, die auch ich nicht besuchen darf. Wie gut, dass Du Deine Frau hast, und ihr schon Übung habt miteinander in der Zurückgezogenheit! Wer weiß, was für wertvolle Zeit es dann rückblickend werden konnte für Euch!
Zum Hoffnungsschimmer: Klar, den brauchen Menschen. Und den wünsche ich JEDEM, auch mir.
Aber ich finde es extrem problematisch, dass die Presse durch unwissenschaftliche Interpretation von Statistiken bei den Menschen zu Fehleinschätzungen führt. Da schaut einfach mal wer auf die RKI-Dashboard-Seite, und veröffentlicht als Journalist, dass es schon viel besser geworden sei. Selbst meine (Ü80) Mutter, die in der Wissenschaft tätig war, hat bereits am Wochenende mir erzählt, dass die Zahlen nun gesunken seien. Nur weil die Presse nicht ordentlich recherchiert und aufklärt. Auch so entstehen Fakenews. Und dann rennen im Zweifel die jungen Leute gleich wieder raus und sagen: "stand im Netz, ist alles nicht schlimm, war alles Panikmache...."
Und deshalb ist mir die Aufklärung über die Unschärfe in den Daten des RKI so wichtig.
Liebe Grüße und meine besten Gedanken Dir und Deiner Frau!
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23.03.2020Das ist lieb, danke...
Lebt Deine Mutter allein? Dann ist ja alles noch viel schlimmer. Natürlich auch für jüngere Leute, aber gerade im Alter ist Alleinsein in einer gefährlichen Situation schrecklich. Ich sehe es unserer Freundin, die fast durchdreht. Jetzt schon... Und wir können nicht helfen, weil 700 km zwischen uns liegen.
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