Neu hier und auf dem Weg zum Veganer
Erstellt 19.10.2018, von ingo1976. Kategorie: Neu hier. 8 Antworten.
Neu hier und auf dem Weg zum Veganer
19.10.2018
Hallo zusammen,
als Neuer hier möchte ich mich kurz vorstellen und euch gleich um möglichst vielfältige Einschätzungen bitten.
Wie ihr an dem Titel erkennen könnt, lebe/esse ich noch nicht vegan, sondern bin seit über drei Jahren auf dem Weg dorthin.
Häufig habe ich gedacht, dass eine überwiegend pflanzliche Ernährung für meine Zwecke ausreichen dürfte. Meine Motivation ist ehrlich gesagt eher gesundheitlicher Natur, speziell nach der überaus überzeugenden Lektüre von "How not to die" oder "Eat to live". Bitte nicht falsch verstehen, ich finde die Zustände in der Massentierhaltung ebenfalls unerträglich und halte die sogenannte Nutztierhaltung für etwas, was die Menschheit bei ihrem jetzigen Entwicklungsstand hinter sich lassen müsste. Aber wenn ich ehrlich bin, treibt mich primär die Sorge um meine Gesundheit an, und die Argumente für eine pflanzenbasierte Ernährung sind einfach zu überzeugend.
Dennoch ist es mein Vorhaben, mich vollständig vegan (und vollwertig) zu ernähren. Bisher habe ich das auch wochenweise hinbekommen, mich haben aber immer wieder die Fressattacken Richtung Currywurst, Süßigkeiten, Schnitzel und Rührei eingeholt. Traurig, aber wahr...
Ihr seht vielleicht schon, ich komme (gerne) vom Land und liebe herzhaftes Essen. Mein Umfeld steht veganer Ernährung eher skeptisch gegenüber, deswegen wage ich jetzt mal den Schritt in dieses Forum. Meine Frau ist offen für vegane Ernährung, ihr geht es eher wie mir. Unsere beiden Kinder, 6 und 8 Jahre alt, sind von der westlichen Durchschnittsnahrung geprägt und ich habe Bedenken, dass sie gegebenenfalls ausgegrenzt werden könnten aufgrund ihrer besseren Ernährung (außerdem lieben sie Salamibrötchen
). Freunde und Familie halten vegetarisch für möglicherweise vertretbar, vegan dagegen für exotisch und "übertrieben".
Um daraus mal ein paar Fragen zu machen: Was denkt ihr, kann ich tun, um den entscheidenden Schritt oder die entscheidenden Schritte zu machen? Welche Schritte wären erstmal einfach umzusetzen und trotzdem effektiv? Wie kann ich mit Rückschlägen umgehen?
Vielleicht sollte ich noch ergänzen: Mir fehlt es nicht an Wissen, ich kenne die oben genannten Bücher, außerdem auch solche wie "Tiere essen", Dokus wie "Gabel statt Skalpell"; "What the health" oder "Earthlings". Dazu zahlreiche Videos von veganen Youtube-Channels oder Peta. Auch eine gewisse Anzahl veganer Kochbücher nenne ich mein Eigen
Freue mich auf eure Einschätzungen und hoffentlich fruchtbare Antworten.
Herzliche Grüße von
Ingo
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19.10.2018
Hallo zusammen,
als Neuer hier möchte ich mich kurz vorstellen und euch gleich um möglichst vielfältige Einschätzungen bitten.
Wie ihr an dem Titel erkennen könnt, lebe/esse ich noch nicht vegan, sondern bin seit über drei Jahren auf dem Weg dorthin.
Häufig habe ich gedacht, dass eine überwiegend pflanzliche Ernährung für meine Zwecke ausreichen dürfte. Meine Motivation ist ehrlich gesagt eher gesundheitlicher Natur, speziell nach der überaus überzeugenden Lektüre von "How not to die" oder "Eat to live". Bitte nicht falsch verstehen, ich finde die Zustände in der Massentierhaltung ebenfalls unerträglich und halte die sogenannte Nutztierhaltung für etwas, was die Menschheit bei ihrem jetzigen Entwicklungsstand hinter sich lassen müsste. Aber wenn ich ehrlich bin, treibt mich primär die Sorge um meine Gesundheit an, und die Argumente für eine pflanzenbasierte Ernährung sind einfach zu überzeugend.
Dennoch ist es mein Vorhaben, mich vollständig vegan (und vollwertig) zu ernähren. Bisher habe ich das auch wochenweise hinbekommen, mich haben aber immer wieder die Fressattacken Richtung Currywurst, Süßigkeiten, Schnitzel und Rührei eingeholt. Traurig, aber wahr...
Ihr seht vielleicht schon, ich komme (gerne) vom Land und liebe herzhaftes Essen. Mein Umfeld steht veganer Ernährung eher skeptisch gegenüber, deswegen wage ich jetzt mal den Schritt in dieses Forum. Meine Frau ist offen für vegane Ernährung, ihr geht es eher wie mir. Unsere beiden Kinder, 6 und 8 Jahre alt, sind von der westlichen Durchschnittsnahrung geprägt und ich habe Bedenken, dass sie gegebenenfalls ausgegrenzt werden könnten aufgrund ihrer besseren Ernährung (außerdem lieben sie Salamibrötchen

Um daraus mal ein paar Fragen zu machen: Was denkt ihr, kann ich tun, um den entscheidenden Schritt oder die entscheidenden Schritte zu machen? Welche Schritte wären erstmal einfach umzusetzen und trotzdem effektiv? Wie kann ich mit Rückschlägen umgehen?
Vielleicht sollte ich noch ergänzen: Mir fehlt es nicht an Wissen, ich kenne die oben genannten Bücher, außerdem auch solche wie "Tiere essen", Dokus wie "Gabel statt Skalpell"; "What the health" oder "Earthlings". Dazu zahlreiche Videos von veganen Youtube-Channels oder Peta. Auch eine gewisse Anzahl veganer Kochbücher nenne ich mein Eigen

Freue mich auf eure Einschätzungen und hoffentlich fruchtbare Antworten.
Herzliche Grüße von
Ingo
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19.10.2018
Hallo Ingo,
Willkommen hier.
Wie ich lese hast du dich ja schon gut informiert. Für mich und meine Frau war auch die Gesundheit zuerst der Grund für die Umstellung auf vegan (Neurodermitis, Allergien). Und es war ein voller Erfolg. Selbst wenn du schon mal teilweise vegan lebst ist das doch ein guter Erfolg, umso besser wenn deine Frau mit dahinter steht. Leider können nicht alle unsere Ernährungsweise verstehen aber das kommt noch. Es gibt Veganer bei denen die Kinder zu Hause nur veganes Essen bekommen und ausserhalb lassen sie ihnen freie Hand, das finde ich auch als der richtige Weg. Vielleicht kommen die Kinder später auch noch auf den richtigen Weg. Rückschläge sollte man auch nicht zu streng sehen, ich/wir schätzen uns auch so etwa zu 95% als Veganer ein. Selbst die Reduzierung des Verzehrs tierischer Lebensmittel sollte man schon als Erfolg sehen. Vegane Rezepte findet man auch überall in Hülle und Fülle.
Gruss
Smaragdgruen
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Hallo Ingo,
Willkommen hier.
Wie ich lese hast du dich ja schon gut informiert. Für mich und meine Frau war auch die Gesundheit zuerst der Grund für die Umstellung auf vegan (Neurodermitis, Allergien). Und es war ein voller Erfolg. Selbst wenn du schon mal teilweise vegan lebst ist das doch ein guter Erfolg, umso besser wenn deine Frau mit dahinter steht. Leider können nicht alle unsere Ernährungsweise verstehen aber das kommt noch. Es gibt Veganer bei denen die Kinder zu Hause nur veganes Essen bekommen und ausserhalb lassen sie ihnen freie Hand, das finde ich auch als der richtige Weg. Vielleicht kommen die Kinder später auch noch auf den richtigen Weg. Rückschläge sollte man auch nicht zu streng sehen, ich/wir schätzen uns auch so etwa zu 95% als Veganer ein. Selbst die Reduzierung des Verzehrs tierischer Lebensmittel sollte man schon als Erfolg sehen. Vegane Rezepte findet man auch überall in Hülle und Fülle.
Gruss
Smaragdgruen
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19.10.2018
Hallo Ingo,
es ist bestimmt keine Schande sich aus gesundheitlichen Gründen für die vegane Ernährung zu entscheiden.
Der Entschluß an sich ist super.
Es gibt viele mögliche Herangehensweisen - wenn deine Frau schon mal mit überzeugt ist, wird das schon.
Man könnte alles auf einmal umstellen, Mahlzeit für Mahlzeit veganisieren... man kann sich einfach mal zwei Wochen durch alles durchfuttern, was vegan ist - alles auszuprobieren, um eigene vegane Vorlieben zu entwickeln.
Den Heißhunger auf herzhaftes kann man auch vegan gut stillen: man muß nur die richtigen Gewürze finden. Alltagstaugliche Rezepte sind wichtig.... Ich habe den Anfang bewußt in meinen Urlaub verlegt, weil ich da genug Zeit für Einkäufe und Kochversuche hatte. Youtube Videos habe ich auch viel geschaut, und in verschiedenen Foren gelesen.
Was mir beim Dranbleiben total geholfen hat: ich habe in 4 Wochen 7 Kg abgenommen, obwohl ich ordentlich rein gehauen habe und immer pappesatt war.
Willkommen!
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Hallo Ingo,

es ist bestimmt keine Schande sich aus gesundheitlichen Gründen für die vegane Ernährung zu entscheiden.
Der Entschluß an sich ist super.
Es gibt viele mögliche Herangehensweisen - wenn deine Frau schon mal mit überzeugt ist, wird das schon.
Man könnte alles auf einmal umstellen, Mahlzeit für Mahlzeit veganisieren... man kann sich einfach mal zwei Wochen durch alles durchfuttern, was vegan ist - alles auszuprobieren, um eigene vegane Vorlieben zu entwickeln.
Den Heißhunger auf herzhaftes kann man auch vegan gut stillen: man muß nur die richtigen Gewürze finden. Alltagstaugliche Rezepte sind wichtig.... Ich habe den Anfang bewußt in meinen Urlaub verlegt, weil ich da genug Zeit für Einkäufe und Kochversuche hatte. Youtube Videos habe ich auch viel geschaut, und in verschiedenen Foren gelesen.
Was mir beim Dranbleiben total geholfen hat: ich habe in 4 Wochen 7 Kg abgenommen, obwohl ich ordentlich rein gehauen habe und immer pappesatt war.


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19.10.2018
Hallo Ingo,
ursprünglich stand hier ein ausführlicher Beitrag mit knapp 10.000 Zeichen und div. Lösungsmöglichkeiten sowie Fallbezogenen Beispielen, der leider im virtuellen Nirvana verschwunden ist, deshalb leider nur die Kurzversion ohne Ausführungen, Quellen oder Verweise:
Hier schaffen Glutamate Abhilfe, um den "umami"-Geschmackssinn (deftig) anzusprechen:
Scharf gebratene Pilze, dunkelbraun geröstetes Wurzelgemüse, Hefe-Extrakt uvm.
Lässt du dich von deinem Umfeld beeinflussen, bzw. setzt du auf dessen Meinung in Sachen Ernährungswissen?
Das gewünschte Verhalten (vegane Ernährung) mit gesundheitlichen Vorteilen verknüpfen und gleichsam das unerwünschte Verhalten (Konsum von Tierprodukten, v.a. aber die ehem., omnivoren, Lieblingsgerichte) mit den negativen Folgen.
Eine schnelle und einfache Möglichkeit ist das Anwednden der sog. "Swish"-Technik:
https://www.youtube.com/watch?v=jPu5cXaTZOw
Nachhaltig aber etwas aufwändiger wäre die Applikation des sog. "Reframing":
https://www.youtube.com/watch?v=NXW6PajDyQI
Liebe Grüße,
Falk
2x bearbeitet
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Hallo Ingo,
ursprünglich stand hier ein ausführlicher Beitrag mit knapp 10.000 Zeichen und div. Lösungsmöglichkeiten sowie Fallbezogenen Beispielen, der leider im virtuellen Nirvana verschwunden ist, deshalb leider nur die Kurzversion ohne Ausführungen, Quellen oder Verweise:
Zitat ingo1976:Bisher habe ich das auch wochenweise hinbekommen, mich haben aber immer wieder die Fressattacken Richtung Currywurst, Süßigkeiten, Schnitzel und Rührei eingeholt.
Ihr seht vielleicht schon, ich komme (gerne) vom Land und liebe herzhaftes Essen.
Ihr seht vielleicht schon, ich komme (gerne) vom Land und liebe herzhaftes Essen.
Hier schaffen Glutamate Abhilfe, um den "umami"-Geschmackssinn (deftig) anzusprechen:
Scharf gebratene Pilze, dunkelbraun geröstetes Wurzelgemüse, Hefe-Extrakt uvm.
Zitat ingo1976:Mein Umfeld steht veganer Ernährung eher skeptisch gegenüber, deswegen wage ich jetzt mal den Schritt in dieses Forum.
Lässt du dich von deinem Umfeld beeinflussen, bzw. setzt du auf dessen Meinung in Sachen Ernährungswissen?
Zitat ingo1976:Was denkt ihr, kann ich tun, um den entscheidenden Schritt oder die entscheidenden Schritte zu machen?
Das gewünschte Verhalten (vegane Ernährung) mit gesundheitlichen Vorteilen verknüpfen und gleichsam das unerwünschte Verhalten (Konsum von Tierprodukten, v.a. aber die ehem., omnivoren, Lieblingsgerichte) mit den negativen Folgen.
Zitat ingo1976:Welche Schritte wären erstmal einfach umzusetzen und trotzdem effektiv? Wie kann ich mit Rückschlägen umgehen?
Eine schnelle und einfache Möglichkeit ist das Anwednden der sog. "Swish"-Technik:
https://www.youtube.com/watch?v=jPu5cXaTZOw
Nachhaltig aber etwas aufwändiger wäre die Applikation des sog. "Reframing":
https://www.youtube.com/watch?v=NXW6PajDyQI
Liebe Grüße,
Falk
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21.10.2018
Hallo zusammen,
erstmal ganz lieben Dank für eure ausführlichen und freundlichen Antworten.
Kann mir vielleicht jemand schnell erklären, wie ich Teile eurer Beiträge zitiere? Ich stell mich gerade irgendwie zu blöd an
@Smaragdgruen: Deine Kinder mit den Kindern finde ich gut. Wir sind zwar noch nicht so weit, ihnen nur veganes Esses aufzutischen, aber das klingt nach einem guten Weg. Verbunden mit besserer Vorbildwirkung andererseits sollte man den Einfluss schlechter Ernährung von außen zumindest regulieren können.
Wie habt ihr denn angefangen (zunächst mal bei euch selbst)? Von null auf hundert? Oder so weit es geht und dann ausgebaut? Oder Schritt für Schritt?
@Vonny: Leider war ich gerade im Urlaub. In China, wo es schwer ist, überhaupt herauszufinden, was im Essen ist. Mein nächster längerer Urlaub ist erst im April, und solange möchte ich nicht warten. Davon abgesehen hast du natürlich recht, es ist einfacher, sich einzufinden, wenn man ausreichend Zeit mitbringt. Auf den Abnehmeffekt hoffe ich auch. Hast du auf etwas Bestimmtes geachtet oder einfach nur veganisiert und die 7kg abgenommen?
Zumindest habe ich jetzt erstmal meine Hauptmahlzeiten veganisiert (Plan für vier Wochen mit einfachen, warmen, veganen Speisen erstellt). Mein Frühstück kriege ich eigentlich immer ganz gut vegan hin, lediglich beim Belegen von Brot und Brötchen hapert es noch. Vielleicht hat da auch jemand Tipps? Speziell wieder für Herzhafteres, ich mag leider einfach den Geschmack von fettigem Käse...
@Nefasu: Ganz herzlichen Dank, dass du dir die Mühe eines so langen Beitrages gemacht hast. Umso ärgerlicher, wenn dieser in dem Untiefen der virtuellen Welt verschwindet...Sind Hefeextrakt und co nicht sehr künstlich? Ich möchte mich ja auch zu einer möglichst natürlichen Ernährung hinbewegen und habe Bedenken, dass das kontraproduktiv ist. Scharf anbraten/rösten ist ein super Tipp, danke. Hast du Ideen, wie man dazu auch leckere Soßen macht, möglichst geschmackvoll, aber nicht zu fettig und salzarm? Sorry, wenn ich hier die eierlegende Wollmilchsau suche
Von meinem Umfeld lasse ich mich natürlich (wie jeder Mensch, denke ich) beeinflussen. Das sind alles liebe und nette Menschen. Dass ihr Expertenwissen in Sachen Ernährung sicher begrenzt ist, weiß ich aber auch. Vielleicht sollte ich mir das mehr bewusst machen. Ich habe immer das Problem, dass ich mein Umfeld auch nicht verletzen möchte durch die Veränderung meiner Essensgewohnheiten. Zumal es ihnen immer eine Freude war, für mich zu kochen, da ich alles mit großem Appetit vertilgt habe. Aber das möchte ich ja ändern, deshalb suche ich nach einem Weg, dieses zu tun, ohne meinen Lieben Stress zu machen und ohne dass diese sich schlecht fühlen. Dazu kommt noch, dass es mir Stress macht, als Sonderling dazustehen. Ich trinke schon keinen Alkohol, was auch akzeptiert wird, aber unterschwellig ist es schon immer Thema. Da nehme ich die Sonderrolle ein, was ich mit veganer Ernährung auch tun werde. Ich bin auch bereit dazu, es stresst mich auch etwas, und davon würde ich gerne wegkommen.
Ich danke dir auch für die Videos mit der "swish"-Technik und dem Reframing. Das sind interessante Ansätze, aber ich denke, auch hier wird es ohne Ausprobieren nicht gehen.
Das ist jetzt mein Plan: Ich stelle auf vegan um. Jetzt sofort und konsequent. Und bin mir gleichzeitig bewusst, dass ich es zum jetzigen Zeitpunkt nicht 100% durchziehen werde, akzeptiere das aber für mich. Das Ziel bleibt es aber, sagen wir mal bis zum Ende das Jahres, bei einer vollständigen (sagen wir mal Smaragdgruens 95%) pflanzlichen und gesunden Ernährung zu landen. Außer voll drauf einlassen auf die Thematik und immer besser werden fällt mir gerade kein besserer Start ein.
Trotzdem noch eine weitere Frage: Was haltet ihr von solchen schrittweisen Umstiegsprogrammen, z.B. das 10-Schritte-Programm, das man bei thevactory nachlesen kann? Leider kann ich noch keine Links einfügen
Ich freue mich auf weiteren konstruktiven Austausch mit euch
Liebe Grüße
Ingo
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Hallo zusammen,
erstmal ganz lieben Dank für eure ausführlichen und freundlichen Antworten.
Kann mir vielleicht jemand schnell erklären, wie ich Teile eurer Beiträge zitiere? Ich stell mich gerade irgendwie zu blöd an

@Smaragdgruen: Deine Kinder mit den Kindern finde ich gut. Wir sind zwar noch nicht so weit, ihnen nur veganes Esses aufzutischen, aber das klingt nach einem guten Weg. Verbunden mit besserer Vorbildwirkung andererseits sollte man den Einfluss schlechter Ernährung von außen zumindest regulieren können.
Wie habt ihr denn angefangen (zunächst mal bei euch selbst)? Von null auf hundert? Oder so weit es geht und dann ausgebaut? Oder Schritt für Schritt?
@Vonny: Leider war ich gerade im Urlaub. In China, wo es schwer ist, überhaupt herauszufinden, was im Essen ist. Mein nächster längerer Urlaub ist erst im April, und solange möchte ich nicht warten. Davon abgesehen hast du natürlich recht, es ist einfacher, sich einzufinden, wenn man ausreichend Zeit mitbringt. Auf den Abnehmeffekt hoffe ich auch. Hast du auf etwas Bestimmtes geachtet oder einfach nur veganisiert und die 7kg abgenommen?
Zumindest habe ich jetzt erstmal meine Hauptmahlzeiten veganisiert (Plan für vier Wochen mit einfachen, warmen, veganen Speisen erstellt). Mein Frühstück kriege ich eigentlich immer ganz gut vegan hin, lediglich beim Belegen von Brot und Brötchen hapert es noch. Vielleicht hat da auch jemand Tipps? Speziell wieder für Herzhafteres, ich mag leider einfach den Geschmack von fettigem Käse...
@Nefasu: Ganz herzlichen Dank, dass du dir die Mühe eines so langen Beitrages gemacht hast. Umso ärgerlicher, wenn dieser in dem Untiefen der virtuellen Welt verschwindet...Sind Hefeextrakt und co nicht sehr künstlich? Ich möchte mich ja auch zu einer möglichst natürlichen Ernährung hinbewegen und habe Bedenken, dass das kontraproduktiv ist. Scharf anbraten/rösten ist ein super Tipp, danke. Hast du Ideen, wie man dazu auch leckere Soßen macht, möglichst geschmackvoll, aber nicht zu fettig und salzarm? Sorry, wenn ich hier die eierlegende Wollmilchsau suche


Von meinem Umfeld lasse ich mich natürlich (wie jeder Mensch, denke ich) beeinflussen. Das sind alles liebe und nette Menschen. Dass ihr Expertenwissen in Sachen Ernährung sicher begrenzt ist, weiß ich aber auch. Vielleicht sollte ich mir das mehr bewusst machen. Ich habe immer das Problem, dass ich mein Umfeld auch nicht verletzen möchte durch die Veränderung meiner Essensgewohnheiten. Zumal es ihnen immer eine Freude war, für mich zu kochen, da ich alles mit großem Appetit vertilgt habe. Aber das möchte ich ja ändern, deshalb suche ich nach einem Weg, dieses zu tun, ohne meinen Lieben Stress zu machen und ohne dass diese sich schlecht fühlen. Dazu kommt noch, dass es mir Stress macht, als Sonderling dazustehen. Ich trinke schon keinen Alkohol, was auch akzeptiert wird, aber unterschwellig ist es schon immer Thema. Da nehme ich die Sonderrolle ein, was ich mit veganer Ernährung auch tun werde. Ich bin auch bereit dazu, es stresst mich auch etwas, und davon würde ich gerne wegkommen.
Ich danke dir auch für die Videos mit der "swish"-Technik und dem Reframing. Das sind interessante Ansätze, aber ich denke, auch hier wird es ohne Ausprobieren nicht gehen.
Das ist jetzt mein Plan: Ich stelle auf vegan um. Jetzt sofort und konsequent. Und bin mir gleichzeitig bewusst, dass ich es zum jetzigen Zeitpunkt nicht 100% durchziehen werde, akzeptiere das aber für mich. Das Ziel bleibt es aber, sagen wir mal bis zum Ende das Jahres, bei einer vollständigen (sagen wir mal Smaragdgruens 95%) pflanzlichen und gesunden Ernährung zu landen. Außer voll drauf einlassen auf die Thematik und immer besser werden fällt mir gerade kein besserer Start ein.
Trotzdem noch eine weitere Frage: Was haltet ihr von solchen schrittweisen Umstiegsprogrammen, z.B. das 10-Schritte-Programm, das man bei thevactory nachlesen kann? Leider kann ich noch keine Links einfügen

Ich freue mich auf weiteren konstruktiven Austausch mit euch

Liebe Grüße
Ingo
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21.10.2018
Gerade im Urlaub finde ich es auch sehr schwierig - wenn man nicht gerade den klassischen Pauschal-Strandurlaub in Europa macht. Man weiß nie zu hundert Prozent, was im Essen ist, weil zum einen sehr oft die Sprachbarriere dazwischen steht und zum anderen in diesen Ländern es sehr oft keine Alternativen gibt. Bei "schönste" Beispiel ist immer Vietnam. Ich habe dort sehr oft einen extrem leckeren Kaffee getrunken: Karamellig und schokoladig - einfach nur super - bis ich erfahren habe, dass er mit Fischsauce geröstet wird
.
Meine Tochter ist momentan in USA und selbst dort ist es mit nur vegetarischem Essen extrem schwierig. Sie kommt zwar durch da ihre Gastmutter sich wirklich bemüht, leckeres Gemüse für sie zu kochen. Aber vegan wäre - zumindest da wo sie ist - definitiv nicht möglich. Erstaunlich aber leider wahr.
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Zitat ingo1976:
@Vonny: Leider war ich gerade im Urlaub. In China, wo es schwer ist, überhaupt herauszufinden, was im Essen ist.
@Vonny: Leider war ich gerade im Urlaub. In China, wo es schwer ist, überhaupt herauszufinden, was im Essen ist.
Gerade im Urlaub finde ich es auch sehr schwierig - wenn man nicht gerade den klassischen Pauschal-Strandurlaub in Europa macht. Man weiß nie zu hundert Prozent, was im Essen ist, weil zum einen sehr oft die Sprachbarriere dazwischen steht und zum anderen in diesen Ländern es sehr oft keine Alternativen gibt. Bei "schönste" Beispiel ist immer Vietnam. Ich habe dort sehr oft einen extrem leckeren Kaffee getrunken: Karamellig und schokoladig - einfach nur super - bis ich erfahren habe, dass er mit Fischsauce geröstet wird

Meine Tochter ist momentan in USA und selbst dort ist es mit nur vegetarischem Essen extrem schwierig. Sie kommt zwar durch da ihre Gastmutter sich wirklich bemüht, leckeres Gemüse für sie zu kochen. Aber vegan wäre - zumindest da wo sie ist - definitiv nicht möglich. Erstaunlich aber leider wahr.
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21.10.2018
Hallo Ingo
Bei mir hat die Ernährungsumstellung zuerst mit dem totalen Verzicht auf Milchprodukte begonnen und ich habe dann über einen Zeitraum von ca. 4 Jahren dann nur noch etwa 1 - 2 mal in der Woche ein wenig Fleisch gegessen. Seit einem Jahr lebe ich vegan und meine Frau hat sofort mitgezogen. Meine Söhne halten allerdings noch nicht viel davon, obwohl bei meinem Ältesten habe ich vor kurzem bei einem Besuch Hafermilch gesehen. Der Grund für meine Umstellung war meine laut 3 Ärzten "unheilbare Neurodermitis", diese ist inzwischen komplett verschwunden und nach einem halben Jahr Verzicht auf alle Milchprodukte waren auch unsere teils heftigen Allergien verschwunden.
Zu China : Dahin fährt man ja auch nicht in Urlaub, es ist doch bekannt dass die alles essen was Beine hat - ausser Möbel ! Wir waren im April in einem Vegan - Hotel in Flonheim in Rheinhessen, das war super und es waren auch viele positiv überraschte Omnis dort.
Gruss
smaragdgruen
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Hallo Ingo
Bei mir hat die Ernährungsumstellung zuerst mit dem totalen Verzicht auf Milchprodukte begonnen und ich habe dann über einen Zeitraum von ca. 4 Jahren dann nur noch etwa 1 - 2 mal in der Woche ein wenig Fleisch gegessen. Seit einem Jahr lebe ich vegan und meine Frau hat sofort mitgezogen. Meine Söhne halten allerdings noch nicht viel davon, obwohl bei meinem Ältesten habe ich vor kurzem bei einem Besuch Hafermilch gesehen. Der Grund für meine Umstellung war meine laut 3 Ärzten "unheilbare Neurodermitis", diese ist inzwischen komplett verschwunden und nach einem halben Jahr Verzicht auf alle Milchprodukte waren auch unsere teils heftigen Allergien verschwunden.
Zu China : Dahin fährt man ja auch nicht in Urlaub, es ist doch bekannt dass die alles essen was Beine hat - ausser Möbel ! Wir waren im April in einem Vegan - Hotel in Flonheim in Rheinhessen, das war super und es waren auch viele positiv überraschte Omnis dort.
Gruss
smaragdgruen
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21.10.2018
Ok - wir sind im Urlaub nicht weg gefahren, da ist das natürlich was anderes.
Ich habe von heute auf morgen umgestellt, kleine Restbestände - z.B. Semmelnködel, Schokocreme aber noch aufgebraucht.
Dann habe ich ausprobiert was das Zeug hält.
Ich habe nicht zum Abnehmen umgestellt - das ist einfach nur so passiert
was mich aber bestimmt nicht stört.
Zum Teil hab ich richtig viel gegessen - aber so gut wie kein Fertigkram, viel Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte, viel Wasser getrunken.
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Ok - wir sind im Urlaub nicht weg gefahren, da ist das natürlich was anderes.
Ich habe von heute auf morgen umgestellt, kleine Restbestände - z.B. Semmelnködel, Schokocreme aber noch aufgebraucht.
Dann habe ich ausprobiert was das Zeug hält.
Ich habe nicht zum Abnehmen umgestellt - das ist einfach nur so passiert

Zum Teil hab ich richtig viel gegessen - aber so gut wie kein Fertigkram, viel Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte, viel Wasser getrunken.
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22.10.2018
Hallo Ingo,
Das kommt darauf an, was man unter künstlich versteht.
Hefeextrakte waren z.B. im Mittelalter gang und gebe, da Hefe-Extrakt u.a. aus der anfallenden Bierhefe bei der Bierherstellung gewonnen werden kann.
Beim Herstellungsprozess müssen praktisch keine Zusatzstoffe oder Chemikalien eingesetzt werden (natürlich weiß man nie genau, was die Industrie anstellt), da sich die Hefezellen selbst zersetzen und danach nur konzentriert (z.B. bei 50° geköchelt werde) werden müssen
Gehaltvolle Saucen sind eine Kunst für sich und nicht ohne weiteres "schnell" beschreibbar
Prinzipiell braucht eine gute Sauce immer verschiedene Komponenten:
Röstaromen, z.B. durch Bratensaft, Tomatenmark, Mehl, o.ä.
Kräftige Flüssigwürze, z.B. durch Hefeextrakt, Sojasauce, Worcstersauce, Melasse, o.ä.
Säure, z.B. durch Wein, Essig, Zitronensaft, o.ä.
Gewürze, z.B. durch durch anrösten oder Kurzbraten von komplimentierenden Gewürzen, o.a.
Zucker, z.B. durch Sirup, Tomatenmark, karamellisierter Haushaltszucker, o..ä.
Flüssigkeit, z.B. durch Fond, Säfte, Drinks, o.ä.
Konsistenz, z.B. durch Reduktion, Mehlschwitze, o.ä.
Dann gibt es noch eine große Menge an Sekundärattributen:
Abgebunden, geliert, püriert, passiert, usw.
Evtl. kommt hierzu in nächster Zeit mal ein Beitrag mit allen wichtigen Eckpunkten und "Best Practices"
Dabei sind die meisten, qualitativ hochwertigen, Saucen nach eigenem Gusto mit Fett oder Salz angereichert, welches bei einer guten Saucenbasis auch sparsam verwendet werden kann
Dies ist durchaus Typabhängig.
Manche Menschen kommen besser mit einer langsamen und andere mit einer schnellen Umstellung zurecht und beides hat wiederum Vor- und Nachteile.
Vielleicht probierst du es einfach mal aus?
Liebe Grüße,
Falk
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Hallo Ingo,
Zitat ingo1976:Sind Hefeextrakt und co nicht sehr künstlich?
Das kommt darauf an, was man unter künstlich versteht.
Hefeextrakte waren z.B. im Mittelalter gang und gebe, da Hefe-Extrakt u.a. aus der anfallenden Bierhefe bei der Bierherstellung gewonnen werden kann.
Beim Herstellungsprozess müssen praktisch keine Zusatzstoffe oder Chemikalien eingesetzt werden (natürlich weiß man nie genau, was die Industrie anstellt), da sich die Hefezellen selbst zersetzen und danach nur konzentriert (z.B. bei 50° geköchelt werde) werden müssen


Zitat ingo1976:Hast du Ideen, wie man dazu auch leckere Soßen macht, möglichst geschmackvoll, aber nicht zu fettig und salzarm?
Gehaltvolle Saucen sind eine Kunst für sich und nicht ohne weiteres "schnell" beschreibbar

Prinzipiell braucht eine gute Sauce immer verschiedene Komponenten:
Röstaromen, z.B. durch Bratensaft, Tomatenmark, Mehl, o.ä.
Kräftige Flüssigwürze, z.B. durch Hefeextrakt, Sojasauce, Worcstersauce, Melasse, o.ä.
Säure, z.B. durch Wein, Essig, Zitronensaft, o.ä.
Gewürze, z.B. durch durch anrösten oder Kurzbraten von komplimentierenden Gewürzen, o.a.
Zucker, z.B. durch Sirup, Tomatenmark, karamellisierter Haushaltszucker, o..ä.
Flüssigkeit, z.B. durch Fond, Säfte, Drinks, o.ä.
Konsistenz, z.B. durch Reduktion, Mehlschwitze, o.ä.
Dann gibt es noch eine große Menge an Sekundärattributen:
Abgebunden, geliert, püriert, passiert, usw.
Evtl. kommt hierzu in nächster Zeit mal ein Beitrag mit allen wichtigen Eckpunkten und "Best Practices"

Dabei sind die meisten, qualitativ hochwertigen, Saucen nach eigenem Gusto mit Fett oder Salz angereichert, welches bei einer guten Saucenbasis auch sparsam verwendet werden kann

Zitat ingo1976:Trotzdem noch eine weitere Frage: Was haltet ihr von solchen schrittweisen Umstiegsprogrammen, z.B. das 10-Schritte-Programm, das man bei thevactory nachlesen kann?
Dies ist durchaus Typabhängig.
Manche Menschen kommen besser mit einer langsamen und andere mit einer schnellen Umstellung zurecht und beides hat wiederum Vor- und Nachteile.
Vielleicht probierst du es einfach mal aus?

Liebe Grüße,
Falk
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