@Lisa, das meinte ich irgendwo... ich denke, wenn muss sich von selbst etwas ändern. Mein Vater hat viele Fehler, aber auch viel Gutes... wieso soll ich das übersehen, weil er sich von seinem Fleischkonsum nicht abbringen lassen wird? Klar, es nervt schon mal wenn er auf seinem Standpunkt gelegentlich ein bisschen herumreitet, aber das kann ich auch, hab ich wohl von ihm... wir sind uns gar nicht so unähnlich bis auf die Tatsache, dass er in Bezug auf Tiere noch eher pragmatisch denkt, er ist da ein Kind seiner Zeit - Nachkriegszeit, '46 geboren, sein Vater war eine echte Seele von Mensch, aber die Notwendigkeit war damals gegeben und so hat dieser Opa auch noch selbst Hühner geschlachtet. Er war aber auch der Opa, der sich am Ende des Kriegs weigerte, dem Volkssturm beizutreten und damit sein Leben riskierte, er war der Opa, der für seine Enkel in der Werkstatt Spielzeug reparierte oder selbst bastelte, der mit 80 Jahren noch beim Bau des Kellers tatkräftig mit anpackte und er war der Opa, der sich im Alter nicht dran störte, wenn die Wellensittiche der Oma auf seiner Glatze saßen und vom Rand seines Tellers Kartoffelbrei pickten. So ein richtig gemütlicher, lieber Mensch.
Ich kann in der Hinsicht irgendwie keine Lanze über andere brechen, hab es doch gerade selbst schwer, den Umstieg zu schaffen. Es gibt Menschen, die bewusst Biofleisch kaufen, es gibt andere, die das Geld nicht dauernd haben und trotzdem Fleisch essen wollen, weil sie es nicht anders kennen/besser wissen. Es gibt wieder solche Menschen wie mich, die nur sehr dosiert überhaupt zulassen können, mal zu sehen, was alles abgeht in der Nahrungsmittelindustrie, weil sie emotional total überfordert wären, wenn sie viel davon auf einmal verdauen müssten. Meine Mutter ist auch so... ich hab ihr ein bisschen was von iAnimal erzählt, und sie kam damit nicht gut zurecht. Sie ist aber immer diejenige, die sich für alle anderen krummlegt und möglich macht, was sie möglich machen kann, auch wenn sie dabei ganz oft selbst Stress hat oder nicht zu dem kommt, was sie eigentlich tun wollte. Ich kann und möchte ihr da nicht vorwerfen, dass sie sich nicht im selben Maß mit dem Tierelend befasst, wie ich es tue. Sie leistet genug und hat genug um die Ohren... und ein riesengroßes Herz, das wie jedes andere auch nur begrenzt belastbar ist.
Sie kauft, seit ich es gemieden habe, kaum noch Schwein, wenn doch mal welches da ist hat mein Vater eingekauft. Nestlé ist ihr mit seinen Wasseraufkaufspraktiken ein totaler Dorn im Auge, das kam gar nicht von meiner Seite, da hat sie eher mich ein bisschen aufgerüttelt. Was Palmöl angeht, hab wiederum ich sie angeschubst.

Auch wenn weder sie noch ich es schaffen, das Zeug komplett zu meiden, weil es so allgegenwärtig ist, achten wir drauf es so gut eben möglich doch zu tun.
Es wird sich also sicherlich, soweit es für meine Eltern gut und richtig ist, etwas verändern. Ich kann und will aber von ihnen nicht erwarten, dass sie sich mir komplett anschließen, und ich kann sie auch nicht ablehnen, wenn sie es nicht tun. Dafür tun sie zu viel anderes... das bei mir teilweise auf der Strecke bleibt.
So ungefähr wie bei dir, Hartmut, wird sich das wohl auch entwickeln. ^^ Mein Paps hat im Grunde Angst, dass ihm jemand die Butter vom Brot klaut... wenn ihr mir den Ausdruck verzeiht. Selbst seine Hausärztin, die schon länger predigt dass er seine Ernährung umstellen müsste, läuft da gegen die Wand. Für ihn ist eine Mahlzeit ohne Fleisch kein Genuss, wieso auch immer das so ist. Ein veganes Restaurant zu besuchen, wird also mit ihm nie machbar sein. Wie hast du das Problem beim Spanier gelöst?