14.12.2022Hallo ihr Lieben,
erst einmal danke, dass ich hier sein darf und herzlichen Dank für Eure lieben Worte.
Erst einmal glaube ich, dass Thailänder grundsätzlich Tiere (Katzen/Hunde) anständig behanden. Das schlachten Dieser, ist mir nicht bekannt, anders als in Indonesien z.B. Wobei es bei mir tatsächlich keinen grossen Unterschied gibt, welche Art von Metzgerei es ist. Tiere sind Tiere für mich alle gleichwertig, keines sollte schlecht behandelt oder getötet werden.
Ich habe in Thailand ein Elefantentierheim besucht, wo diese sanften Riesen aus "Touristenattraktionen" freigekauft wurden.Gebrochene Rücken ( Menschen reiten darauf), Fussverletzungen, psychische Störungen etc. Jetzt können sie endlich "Sein", artgererecht, mit Liebe, ohne Ketten, in ihrem Dschungel und mit einer sochen Lebensfreude. Es war einfach wundervoll. Diese Elefanten aus Gefangenschaft, können natürlich nie wieder in die freie Wildbahn entlassen werden.Ein Elefant kostet an Futter ca. 500 Euro im Monat, Tierarztkosten noch nicht eingerechnet. Es ist kaum zu stemmen....
Am Tag vor dem Abflug in Bangkok, habe ich am späteren Nachmittag eine Katze entdeckt...mein Herz ist auseinander gebrochen. Wunden, offene Stellen, abgemagert, ein Bild des Elends. Ich hab mich mit Händen und Füssen mit den Menschen dort versucht zu unterhalten und erfahren, dass diese "Strassenkatze" dort in diesen Zustand schon längere Zeit lebt. Sie füttern sie auch, haben aber nicht die finanziellen Möglichkeiten mit ihr zum Tierarzt zu gehen ( einen Besitzer hatte sie ja nicht).
Ich habe dann gegoogelt, konnte aber in keiner gefundenen Tierartzpraxis jemanden erreichen, da es zu spät war.
Die Leute sagten aber, sie sei immer dort. So bin ich morgens, am Tag meiner Rückreise auf die Suche nach ihr gegangen. Ich habe sie auch gleich gefunden, sie sass unter dem Scooter eines jungen Mannes, der ihr Futter hingestellt hatte und sich sichtlich auch gesorgt hat. Ich habe ihn angesprochen, leider konnte er kein Englisch, aber zum Glück gibt es den Google Translater. So haben wir uns unterhalten. Er war (ist) so toll, hat einen Katzenkorb besorgt und wir sind gemeinsam zu einer nahe gelegen Tierärztin.
Ich wollte das "volle Programm". Blutuntersuchung, Pilzabstrich (das war die Vermutung der Ärztin) etc. Der junge Mann (heute weiss ich er heisst James) hatte mir zugesagt, er wird sich wird sie weiterhin dort auf der Strasse abholen und sie in Behandlung bringen (klar war, dass ich ihm Geld hinterlasse)
Das Blutbild war nach 30 Minuten da (ihre Niere war ok, was meine Angst war und andere Organe waren unauffällig) die Laborparameter waren aber ganz klar auf massive Entzündung, ganz schlechte Rot und weisse Blutkörperchen.
Ich hatte wirklich auch im Hinterkopf, ggf. sie von ihrem Leid erlösen zu lassen. Doch sie war so lieb, hat sich geputzt, hat laut Angaben der Mensche in der Strasse gegessen und für mich ein wichtiges Zeichen - sie hatte so sehr klare Augen. Hat mich beobachtet, mir zugehört, hatte ich das Gefühl.
Sie hat dann Antobiotika gespritzt bekommen, Tabletten gegen den Pilz (auf dieses Ergebnis hätten wir 5 Tage warten müssen, aber die Ärtzin war sich ziemlich sicher).
Wir sind so verblieben, dass wir sie in ihr "Zuhause" zurückbringen und James sie regelmässig wieder zur Behandlung bringt.
Ich hab dann die Rechnung bezahlt, ca. 130 Euro. Mir war klar, ich werde bei dieser Ärztin gerade richtig über den Tisch gezogen. Aber egal, bei Tierarztrechnungen, denke ich nicht mehr...ich bezahle einfach.
Wir haben die Maus zurückgebracht und dann geschah etwas Unfassbares. Die Leute auf der Strasse haben sich um uns versammelt, sich bedankt, sind zum Teil auf die Knie, manche hatten Tränen...Einer hat übersetzt, dass sich alle so sehr schämen, dass eine Ausländerin kommen muss um sich zu kümmern. Aber sie könne aus Geldmangel einfach nicht...sie versuchen wegzusehen.
Ich bin dann mit James zum nächsten Geldautomaten, in einem blinden Vertrauen (ich höre immer auf mein Herz und meinen Bauch, noch nie bin ich damit schlecht gefahren) und habe für ihn ca. 150 Euro in Bath gezogen, dass er sich weiterhin um dieses Kätzchen kümmern kann. Auch mit dem Versprechen, ich werde ihn noch länger unterstützen.
Mein Vertrauen wurde nicht missbraucht. Ich hatte mich von "meiner" Katze dann noch verabschiedet, hab irgendeine Stelle gefunden an der sie keine Wunde hatte, sie gestreichelt, ihr in die Augen geschaut und ihr gesagt, dass ich sie liebe und hoffe, dass es ihr bald wieder gut gehen wird.
Bei meiner Ankunft in Zürich, war da schon die Nachricht, sie ist in dieser Nacht gestorben. (Irgendjemand in dieser Strasse kannte James und sie haben ihm angerufen).
Meine Gefühle brauche ich wahrscheinlich nicht zu erwähnen.
James hat in diesem Bangkok ein Grab von diesem Geld, was ich ihm gegeben hatte, auf einem Katzenfriedhof ein Grab gekauft, hat sie in so sehr würdevoll beerdigt, auf meine Bitte hin mit Blumen auf dem Grab. (Alles über Messenger mit Translator).
Er schickt mir Bilder, wie er mit "meinem" Geld Tierfutter kauft, in die ärmlichsten Gebiete Bangkogs fährt (mit seinem Roller), dort den Menschen Tierfutter gibt, dass sie die Strassentiere füttern, er selbst füttert...Mein gefundener Kater ist als "Held" gestorben, durch seinen Tod werfen jetzt wahrscheinlich so viele andere Futter haben und irgendwie zumindest kurzfristig gerettet werden.
Doch wie geht es weiter? Bald wird dieses Geld aufgebraucht sein, ich möchte ihm mehr zukommen lassen, er macht so wundervolles, doch dafür braucht er Geld. Wir haben auch nicht viel davon, doch ich kann und möchte nicht aufhören ihn zu unterstützen...gerade jetzt, wo der Stein ins rollen gekommenm ist. Die Elefanten brauchen Unterstützung, der Kleinste "Franky" der dort ist (einziger Mann) braucht eine Elefantendame, denn er will schon die wirklich alten besteigen. Ein neues Elefantenbaby würde bedeuten, noch einen Schritt weiter weg von dem aussterben dieser wundervollen Tiere zu sein.
Doch wie? Seid ich zurück bin, suche ich nach einem Weg, Geld nach Thailand zu vermitteln, ohne das es unglaublich viel Gebühren kostet. ( Mal zwischendurch 20 Euro wären ein Traum für James) Bei den Elefanten würde es einiges mehr an finaziellen Mitteln benötigen (die ich leider nicht habe)
Bin hoffnunglos, traurig und weiss einfach nicht was ich tun und wie ich weiterhin helfen kann.
Ja, ich Europa gibt es auch so sehr viel Tierelend, das hab ich mit eigenen Augen gesehen. Man kann nicht überall helfen. Aber so, wie es in Bangkok gerade passiert, das ist für mich Tierschutz pur, einfach, weil es sonst keine andere Möglichkeiten gibt, ich vor Ort war,alles miterlebt habe und genau weiss, wo es ankommt und wie es verwendt wird,
Ich hoffe so sehr eine Lösung zu finden, für die Elefanten ( dieses Hilfsprojekt findet man Gott sei Dank in den öffetnlichen Medien), aber vor allem für einen James...er ist unbekannt.
Ich bete und hoffe, das ich einen Weg finden werde.
Ich danke Euch fürs "zuhören", wie gesagt, in meinem Leben gibt es Niemanden der annähernd verstehen kann, was mich jeden Tag bewegt.
Ich freue mich auf noch viele Austauschmöglichkeiten,
Herzlichst, Manu
P.s Bitte entschuldigt fehlende Smilys,( eigentlich mag ich diese sehr) mit ist gerade so gar nicht danach. Und das ist auch kein Spendenaufruf, bitte denkt das keinesfalls, es war mir einfach ein grosses Bedürfniss, das alles loszuwerden. Danke dafür.