Zitat Bap:
Und Wut muss man von Zeit zu Zeit rauslassen, in Form von Aktionen, (die bislang immer friedlich waren)!!!.
Friedlich??? Diese Form des Protestes ist nicht friedlich….. das ist terror! Menschen zu drangsalieren die zur Arbeiten müssen…. RTW‘s blockieren ect. ist kein friedlicher Protest! Diese Art von Terror provoziert die falschen! Die sollten sich mit denn Entscheidungsträgern anlegen
„Terror“ würde ich schon etwas schlimmer definieren, als Menschen zu spät zur Arbeit kommen zu lassen. Bei den Aktionen kam es tatsächlich zu Problemen wegen eines Rettungswagen, der deswegen einige Minuten später an seinem Ziel eintraf, als ohne Blockade. Daher bin ich auch kein Befürworter der Straßenblockaden, da dadurch Menschen (die evtl. sehr schwere Folgen davontragen, wenn sie zu spät ins Krankenhaus kommen) Schaden erleiden können. Ein Ausmaß, das mit Terror („[systematische] Verbreitung von Angst und Schrecken durch Gewaltaktionen (besonders zur Erreichung politischer Ziele)“) vergleichbar wäre, wurde aber bisher, finde ich, nicht erreicht. Ärger wurde ausgelöst und Unverständnis, aber in Angst und Schrecken versetzt waren die von der Sperre betroffenen Menschen nun nicht.
Meiner Meinung nach sind Straßenblockaden also nicht das richtige Mittel für den Aktivismus, aber zu sagen „die sollen an die Politiker gehen“ ist leichter, als das tatsächlich auch zu tun. Die letzte Generation hat das nämlich schon getan (-> Hungerstreik) und versucht, mit Politikern ins Gespräch zu kommen, teils kam es auch zu Gewaltakten gegen die letzte Generation bei Protesten.
Also ja, die Politik muss etwas ändern, aber die Leute selbst auch. Alle. Ich genauso wie der ganze Rest, ich vermute auch du.
Veränderung beginnt bei einem selbst, und wenn man nicht bereit ist, sich zu ändern, wie sollte sich dann um einen herum etwas ändern? Ja, manchmal kann man nichts tun, aber das ist hier nicht der Fall, da jeder etwas gegen den Klimawandel tun kann (was genau - vegan leben, Rad statt Fahrrad, regional & saisonal ernähren, ÖPNV für lange Strecken, Photovoltaikanlagen etc etc - ist wohl bekannt).
Und es ist leider nötig, dass wir allmählich aufwachen. Der Klimawandel
wird unsere Welt gravierend verändern - er tut es ja schon jetzt. Entweder wir halten ihn auf, oder wir sehen einer Zukunft voller Klimakatastrophen, Extremwetterlagen und dem Aussterben tausender Arten entgegen. Vielleicht sind wir bereits über den „Point of no return“ hinaus, weil niemand genug ändert, auch global gesehen.
Aber dann bleibt nur, entweder alles zu tun, was man kann, um doch noch etwas zu erreichen, oder zu akzeptieren, dass die Welt sich in einer immer tiefer führenden Abwärtsspirale bewegt, die man nicht stoppen wird.
Von daher verstehe ich die Beweggründe der letzten Generation durchaus, ich werde, sofern ich gesund bin, noch 70-90 Jahre auf dieser Welt verbringen und ich möchte ungern verhungern, verdursten oder von einem Wirbelsturm unter Trümmern begraben werden.
Unsere Welt braucht Veränderung in so vielen Bereichen, und so viele Menschen stehen positiver Veränderung leider im Weg. Vielleicht sind wir alle machtlos, aber lieber tue ich, was ich kann - lieber tun wir alle, was wir können- als dass man nur zusieht, nichts macht und sagt „wie schade, dass alles kaputt geht… aber mich ändern, nein, bringt doch eh nichts, lieber sollen andere was tun, aber ich bitte nicht“.