wenn das Ganze kippt, können wir sowieso einpacken.
Die Prognose sieht da doch gar nicht so "schlecht" aus. Es stimmt, die Weltbevölkerung wird noch zunehmen.
Es wird allerdings davon ausgegangen, dass ab 2100 kein weiteres Bevölkerungswachstum mehr stattfinden wird, zuvor die Zunahme der Geburten einen Sockel bildet. (Über das Jahr 2100 hab ich auf die Schnelle nichts gefunden.)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1717/umfrage/prognose-zur-entwicklung-der-weltbevoelkerung/
Das hat verschiedene Ursachen. Vor allem geht man davon aus, dass mehr Bildung und mehr Wohlstand in aller Regel mit geringeren Kinderzahlen pro Familie einhergehen.
Sehr gut in Deutschland über die letzten 100 Jahre zu beobachten. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren Familien mit mehr als fünf bis zu fünfzehn Kindern durchaus keine Seltenheit. Heute sieht es so aus, dass die Zahl der Geburten jährlich weiter sinkt - unabhängig übrigens von der Herkunft der Familien.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/geburten-aktuell.html
Problematisch an sich ist die Entwicklung der Weltbevölkerung nicht - zumindest nicht bis ca 14 Milliarden Menschen. Dafür reichen bei kluger Verteilung die Ressourcen auf unserer Welt durchaus.
Es ist lediglich die Verteilung von Bildung und Wohlstand verbunden mit dem entsprechenden Ressourcenverbrauch hochproblematisch. Während in den "entwickelten" Ländern der Verbrauch an Ressourcen immens gestiegen ist und die Verschmutzung und Zersörung der Lebensgrundlagen vor allem hier in den letzten 1050 Jahren riesige Schäden angerichtet haben, wird nun besonders darauf geschaut, dass die sich entwickelnden Länder nur ja nicht zuviel an Ressourcen verbraten, während die Altverursacher fröhlich weiter machen. Besonders infam finde ich immer die Rechnung mit dem pro Kopf Verbrauch/CO2 Ausstoß. Dabei wird fast nie berücksichtigt, dass die Angaben auch die hergestellten Produkte (und damit Verbrauch und CO2 Ausstoß) enthalten, die wiederum in den entwickelten Ländern letztlich konsumiert werden, also in der Rechnung eigentlich diesen zugerechnet werden müssten.
Unabhängig davon ist klar, dass eine Weltbevölkerung in dieser Größenordnung mit ungebremstem Wachstum und Ressourcenverbrauch nicht gut funktionieren wird. Dabei müssen allerdings zuallererst diejenigen Länder umsteuern, die über 150 Jahre lang alles "verballert" haben, was da scheinbar unbegrenzt verfügbar war.
Deshalb ist es gut und richtig, dass gerade Staaten wie Deutschland damit beginnen, richtig und möglichst konsequent umzusteuern.
Oh je, kein freies Verheizen mehr für freie Bürger? Richtig. Denn gerade in diesem Bereich ist neben der von jederfrau und jedermann tagtäglich möglichen Ernährungswende, der größte Umweltschutzeffekt zu erzielen.
Werden alle möglichen Verbesserungen durchgeführt, werden die neuen Weltbürger nicht mit denselben alten Wohlstandsrezepten versorgt, wie in der industriellen Vergangenheit, sondern auch darauf geachtet, dass Ressourcenverbrauch und Emissionen pro Kopf im Rahmen bleiben bzw. sinken (und dafür gibt es weltweit ja etliche gute Ansätze) kann es durchaus gelingen, dass wir die übelsten Kipp-Punkte beim Klima vermeiden können.
Wir wissen einfach nicht genug, um dafür eine klare Prognose abzugeben, weil die Menge der Beeinflussungsfaktoren für eine gute Prognose einfach zu vielfältig ist - selbst für die besten derzeit verfügbaren Computer nicht auszurechnen.
Aber wie gesagt - mit "Freies Heizen für freie Bürger" und "No Tempolimit" und "No Elektroauto" sowie "ich lass mir doch mein Tierleidprodukt nicht verbieten" wird uns das nicht weiter bringen, sondern definitiv an die Wand fahren.