Warum Homöopathie nicht immer vegan ist
Homöopathie ist eine Methode aus der Alternativmedizin, die auf den Vorstellungen des Arztes Samuel Hahnemann im 18. Jahrhundert beruht. Dieser vertrat die Ansicht, dass sich Erkrankungen mit verdünnten Mitteln behandeln ließen, die ähnliche Symptome auslösen wie die Erkrankung selbst ("Ähnlichkeitsprinzip").
Vieles deutet heute darauf hin, dass eine vermeintliche Wirkung allenfalls auf einem Placebo-Effekt beruht. Manche Wissenschaftler sagen, dass ein hochpotenziertes, homöopathisches Präparat deutlich mehr Verunreinigungen als Wirkstoffe enthalte - und daher gar keine kontrollierbare Wirkung entfalten könne.
Aus dieser Debatte möchten wir uns in diesem Artikel ansonsten raushalten. Wir glauben, dass jeder erwachsene Mensch selbst entscheiden sollte, wie er sein Geld verwendet. Deshalb geht es hier um die Frage:
Sind homöopathische Präparate eigentlich vegan?
Die schnelle Antwort lautet: Nicht immer! Denn auch wenn Homöopathie oft mit milden, pflanzlichen Arzneimitteln assoziiert wird, gibt es doch relevante Unterschiede. Darunter den, dass in der Homöopathie durchaus auch tierische Stoffe zum Einsatz kommen.
Tierische Wirkstoffe und Substanzen in der Homöopathie
Nicht nur homöopathische "Wirkstoffe" wie "Lachesis" (Schlangengift), "Scorpio europaeus" (Skorpiongift) oder "Mephitis putorius" (Stinktier-Sekret) sind tierischen Ursprungs - auch Trägerstoffe wie Milchzucker, Bienenwachs oder sogar Gelatine können in homöopathischen Präparaten zum Einsatz kommen. Homöopathie ist somit nicht einmal zwingend vegetarisch!
Auch wenn homöopathische Präparate in der Regel nur winzige Mengen des eigentlichen Wirkstoffs enthalten (oft ist dieser chemisch nicht nachweisbar), geht es doch auch ums Prinzip. Wenn ein Tierprodukt wissentlich verwendet wird, ist das Produkt nicht vegan. Punkt.
Leider spielt eine vegane Lebensweise im Bereich der Homöopathie selten eine Rolle. Deshalb werden homöopathische Präparate auch selten "vegan" deklariert. Die lateinisch deklarierten "Wirkstoffe" sind zudem leider nicht immer für Laien nachvollziehbar. Aus dem Grund empfehlen wir euch, direkt beim jeweiligen Hersteller nachzufragen.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig