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Daunen-Alternative mit Kapok von Vaude: Was taugt sie wirklich?

Was taugt der vegane "Daunen"-Parka von Vaude wirklich?
Was taugt der vegane "Daunen"-Parka von Vaude wirklich? Bild: A/Vegpool | K/Vegpool

Wärmende Winterjacken ohne Daunen - das ist ein heißes Thema unter Veganern. Denn Daunen stammen in der Regel aus massiver Tierquälerei und sind keineswegs ein "Abfallprodukt", wie es so oft gehauptet wird.

Vegane Daunen-Alternativen gibt es. Kürzlich hatte ich zum Beispiel eine Jacke mit "veganen Daunen" von Jack Wolfskin ausprobiert.

Die meisten veganen Alternativen zu Daunen basieren auf einem synthetischen Fleece. Dies hat eine sehr hohe Wärmewirkung, trocknet schnell, ist sehr leicht und robust. Allerdings ist es eben Plastik. Und da stellt sich die Frage: Gibt es nicht auch plastikfreie (oder -arme) Möglichkeiten, Daunen zu ersetzen?

Vegane Daunen ohne Plastik - gibt es das?

Das ist kein Argument für Daunenjacken, denn auch deren Stoff besteht in der Regel aus Plastik. Es war für uns aber ein Grund, einmal Ausschau nach Daunen-Alternativen zu halten, die wenig oder kein Plastik enthalten.

Auf der Recherche bin ich ziemlich schnell auf die Marke Vaude aufmerksam geworden. Der süddeutsche Hersteller gibt sich sehr ambitioniert in Sachen Nachhaltigkeit. Und in der Tat gibt es von Vaude auch Jacken, deren Isolations-Füllung die Naturfaser Kapok enthält. Darunter der "Herren Mineo Parka", den ich ausprobiert habe.

Kapok sind pflanzliche Fasern, die die Samen des Kapokbaumes umgeben. Sie sind sehr flauschig, extrem weich und können wegen des hohen Lufteinschlusses viel Wärme speichern.

Nicht plastikfrei, aber mit Recycling-Anteil.

Die Isolations-Füllung "PrimaLoft® Silver Insulation Natural Blend", die im Anorak von Vaude eingesetzt wird, besteht zu 30% aus Kapok ("Pflanzendaunen") und zu 70% aus Polyester.

Der Polyester-Anteil der Isolation besteht der Werbung zufolge seinerseits aus 70% recycelten Plastikflaschen. Und auch wenn das in der Tat Plastik ist, so ist es immerhin recyceltes Plastik. Es verringert den Bedarf nach neuem Plastik und nutzt bereits vorhandene Rohstoffe.

Ein Nachteil ist, dass der Mix aus Kapok und Polyester nicht wiederverwendbar ist. Da aber sowieso nur ganz wenig Plastik überhaupt recycelt wird, erscheint es mir doch etwas besser als eine Daunen-Alternative aus reinem Neu-Plastik.

Angenehm warm, trotz klirrender Kälte in der Lüneburger Heide
Angenehm warm, trotz klirrender Kälte in der Lüneburger Heide Bild: A/Vegpool

Doch was taugt der Vaude-Parka mit Kapok-Polyester-Isolation?

Warme Daunen-Alternative ohne Tierleid

Ich war damit stundenlang bei Eiseskälte in der Lüneburger Heide unterwegs, ohne zu frieren. Dazu trägt nicht nur die daunenfreie Füllung bei, sondern auch die durchdachte Verarbeitung mit winddichter Abdeckung des Reißverschlusses, warm abschließenden Ärmeln und einer schützenden Kapuze.

Vaude hat mit seinen veganen Daunen also eine gute, vegane Alternative zu echten Daunen. Sie enthalten zwar Plastik, allerdings stammt das zu großen Teilen aus Recycling.


Für den Preis von ca. 380 Euro bekommt man also gute, robuste Qualität mit gut durchdachten Details, von einem Hersteller, der beim Umweltschutz ambitioniert ist und in vielen Bereichen deutlich weiter denkt als die Konkurrenz.

Das Testprodukt wurde uns kostenfrei zur Verfügung gestellt. Um redaktionell unabhängig zu bleiben haben wir uns freigehalten, ob und wie wir über die veganen Daunen berichten. Das Unternehmen hatte keinen Einfluss auf die Art der Berichterstattung.

Update: Ursprünglich hieß es, Vaude würde die Füllung als "Pflanzendaunen" bezeichnen. Vaude hat uns darüber informiert, dass das nicht der Fall ist - nur der Kapok-Anteil würde als "Pflanzendaunen" bezeichnet. Die Bezeichnung sei bildlich zu verstehen und der Begriff würde auch anderweitig verwendet. Das stimmt und wir haben die entsprechenden Stellen korrigiert.

Veröffentlichung:

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Vegane Daunen von Vaude im Test...

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4,6/5 Sterne (20 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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