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Vegan essen bei Nicht-Veganern

Erstellt 29.03.2017, von liliblum. Kategorie: Allgemein vegan. 15 Antworten.

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Themen-Starter1 PostsLevel 1
Vegan essen bei Nicht-Veganern
29.03.2017
Hallo liebe Community,

ich bin grade mal seit zwei Wochen vegan, bzw. traue mich gar nicht, mich so zu nennen, weil ich noch ein bisschen Angst habe, das nicht alles hinzukriegen!
Genau dazu meine Frage: Beim Einkaufen und selber kochen schaue ich inzwischen immer ganz genau auf die Inhaltsstoffe, und sobald irgendwas Tierisches dabei ist, wird es einfach nicht gekauft bzw. gekocht.
Auch wenn ich bei anderen oder im Restaurant esse, esse ich nichts, wo ich weiß, da ist was Tierisches drin. Das Problem ist aber, dass ja manchmal in Dingen, wo man es gar nicht erwarten würde und wo ich es auch nicht weiß, tierische Produkte enthalten sind.
Wie macht ihr das denn?
Besonders schwierig finde ich es bei meiner Schwiegermutter, wo ich mindestens einmal alle zwei Wochen mit zu Abend esse.
Sie kann Veganismus absolut nicht nachvollziehen und wenn ich sie fragen würde, ob sie sich auch sicher ist, dass in ihren TK panierten Champignons keine Milch/ kein Ei ist, wäre sie unglaublich sauer. Oder auch, wenn ich wüsste, dass ein bisschen Ei drin ist.
Persönlich fände ich es eigentlich okay, es trotzdem zu essen (es wäre ja nur ein bisschen und selbst kaufen würde ich es auch auf keinen Fall) aber ich fühle mich so, als würde ich damit dann gegen irgendwelche Regeln verstoßen.

Wie handhabt ihr das denn? Habt ihr irgendwelche Tipps? :)



Benutzerbild von flo
1.699 PostsLevel 3
29.03.2017
Hi Liliblum,
willkommen! :thumbup:
Ich würd am anfang hart bleiben. Warum sollten dir mir druck machen was ich essen soll? :rolleyes:
Irgendwann gewöhnen die sich sowieso dran.
Aber muss jeder für sich selbst entscheiden. Veganismus is ja keine Sekte :green:
LG
FLO

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
29.03.2017
Zitat liliblum:

Persönlich fände ich es eigentlich okay, es trotzdem zu essen (es wäre ja nur ein bisschen und selbst kaufen würde ich es auch auf keinen Fall) aber ich fühle mich so, als würde ich damit dann gegen irgendwelche Regeln verstoßen.

Wie handhabt ihr das denn? Habt ihr irgendwelche Tipps? :)



Damit hast du doch deine Antwort - für die persönlich ist es okay, also ist es doch okay?
Wir haben hier oft Diskussionen darüber, was noch vegan ist und was nicht. Das Problem ist, dass wir in einer Welt leben, in der Tierprodukte und Ausbeutung einfach Teil des Systems ist. Der Kern ist doch für alle, dass sie aktiv etwas gegen Dinge tun wollen, die ihnen nicht passen. Man will nicht, dass Tiere geschlachtet und gegessen werden, also isst man kein Fleisch. Man will nicht, dass Küken aus wirtschaftlichen Gründen geschreddert werden, also isst man keine Eier. Man kann durch seinen Lebensstil und seinen Konsum etwas vorleben, zeigen und verändern.
Ich denke, wir sind uns einig, dass "hin und wieder ein Steak und Freitags Fisch" eine ziemliche Aufweichung des ganzen sind. Es gibt nur keine genaue Grenze oder Regeln, was jetzt vegan ist. Ist es vegan, wenn du Wein trinkst, der nicht vegan geklärt wurde? Musst du selbst entscheiden. Ist es vegan, bei H&M zu kaufen? Keine Faire Schokolade? Einer hier wollte sogar die Steuern verweigern, weil sie eben auch die Mastindustrie fließen.
Also: mache dir deine eigenen nachvollziehbaren Regeln und zieh das durch. Wenn du sagst, du hättest sonst extreme Probleme im Sozialen und du findest es okay dann iss es. Wenn nicht musst du das kommunizieren.
Dieses ganze "darf ich mich Veganer nennen" scheint für viele ein Problem zu sein, vielleicht sollte man gar nicht mehr von vegan oder unvegan reden. Man ist ja für manche kein Veganer mehr, wenn man ein Haustier hat. Manche Veganer sehen Honig als Vegan an und wollen das akzeptiert haben - ist also ein schwerer Begriff. Es ist schön, dass du dir Gedanken machst und etwas an deinem Leben änderst, lass es dir nicht durch Kategorien vermiesen.

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Nefasu
29.03.2017
Hallo liliblum,

wie Pummelchen schon sagte:
Mach was für dich okay ist.

Aber tu dir selbst den Gefallen und bleibe bitte dabei! Wenn es für dich nicht okay ist, dann mach hier bitte auch keine Ausnahme für deine Schwiegermutter, Freunde oder sonst wen..

Wenn es anderen Leuten nicht passt ist es, so hart es klingt, nicht dein Problem sondern ihres (welches sie natürlich versuchen so gut es geht auf dich zu projezieren) :!:

Natürlich sollte man konstruktiv nach Lösungen suchen (z.B. anbieten selbst Essen mitzubringen oder beim Vorbereiten der veganen Speisen zu helfen), aber auf keinen Fall Abstriche bei den eigenen Überzeugungen machen :thumbup:

Grüße,
Falk

4x bearbeitet

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
31.03.2017
Ich habe am Anfang meiner Vegan-Zeit mein Essen immer mitgenommen. Wichtig war hier, dass ich es dem Gastgeber klar kommunizierte, denn hier kann es vorkommen, dass er sich etwas beleidigt fühlt, weil man sein Essen mitbringt. Zeitgleich ist er aber auch überfordert, vegan zu kochen. Insofern war meine Aussage immer: "Mach dir keinen Stress, brauchst für mich keine ExtraWURST machen. Ich habe mich für diese Ernährungsform entschieden und auch kein Problem damit, selbst was mitzubringen."

Das ganze entwickelt sich dann... und mittlerweile krieg ich häufig bei meinen Eltern, Freunden und Co. auch schon was veganes zu essen :D :thumbup:

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33 PostsweiblichBayernLevel 2
15.04.2017
Es sollte Toleranz auf beiden Seiten geben. Ich habe mich für diese Form der Ernährung entschieden, verlange es aber nicht von anderen. Wenn es irgendwo nur "tierisches" gibt, bringe ich mir etwas mit.
Ich habe auch kein Problem damit, wenn die anderen neben mir Fleisch etc. essen.
Mich hat bei Veganern immer abgeschreckt, dass sie überall eine Alternative verlangt haben, selbst aber von anderen verlangten "vegan" zu essen.
Ich finde jeder sollte die Ernährungsform wählen, die er für sich als richtig ansieht.

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
15.04.2017
Ich muss sagen, je mehr ich drüber nachdenke, desto sinnvoller kommt mir eigentlich vegan für alle vor :lol: Da sind alle glücklich: lactoseintoleranten, die vegetarier, die moslems, juden und dätbegeisterten. Wenns lecker ist und allen schmeckt, kann sich keiner beschweren. hatte ich letztens bei einem empfang: es gab vegane minestrone für alle - alle fandens gut, alle wurden satt und keiner hat gemeckert, wahrscheinlich, weil das vegan nicht draufstand :crazy:

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33 PostsweiblichBayernLevel 2
15.04.2017
Ich bin ja deiner Meinung pummelchen. Auch ich habe letztens nicht Veganern eine Avocadocreme serviert, die den meisten geschmeckt hat. Wenn man vegan nicht als Schild vor sich herträgt, dann klappt das auch.
Sobald aber der Zeigefinger und der Zwang kommt, ist es vorbei.

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
15.04.2017
Hallo,
:thumbup: Klassiker :)
Nicht-Veganer haben ja auch nicht Angst vor veganen Lebensmitteln, sonder vor dem Gefühl, ihre (erlernten) Angewohnheiten verändern zu müssen. Deshalb vermeiden sie alles, was mit "vegan" als Lebensweise assoziiert wird und distanzieren sich durch Polemik.
Toleranz ist ein recht unscharfer Begriff. Ist es Toleranz, wenn man toleriert, dass Menschen aus Angewohnheit Tiere quälen lassen? Oder ist es Toleranz, solche unnötige Gewalt nicht hinzunehmen?
Die Kritik gegen Veganer zielt ja vor allem auf das Vokabular selbst ab. Viele Menschen fühlen sich angegriffen, wenn das Gespräch darauf kommt, dass für ihre Angewohnheiten nunmal Tiere sterben. Dafür kann ein Veganer aber auch nichts. Und deshalb aus "Toleranz" zu schweigen halte ich für seltsam. Man kann ja immer noch aus Resignation oder Kalkül schweigen :green:
Viele Grüße
Kilian

6x bearbeitet

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33 PostsweiblichBayernLevel 2
15.04.2017
Hallo Kilian,
Wir haben uns für Vegan entschieden, weil wir gegen Massentierhaltung und alles was damit zusammenhängt sind.
Aber das ist unsere eigene Meinung und unser Umfeld weiß das auch.
Wir können aber unsere Meinung nicht anderen aufzwingen.
Es muß jeder für sich entscheiden, was für ihn richtig ist.
Da treffen zwei Welten aufeinander, in der jeder denkt, dass er recht hat.
Ein leider unerschöpfliches Thema.

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