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Umgang mit Nicht-Veganern

Erstellt 26.02.2018, von Franny. Kategorie: Allgemein vegan. 43 Antworten.

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Benutzerbild von Franny
Themen-Startervegan18 PostsweiblichLübeckLevel 2
27.02.2018
Oh, vielen Dank xD
Ja, ich bin tatsächlich ziemlich neu dabei. Hat mich schon immer interessiert, aber jetzt möchte ich mal richtig Wissen sammeln, um mich weniger von Meinungen beeinflussen zu lassen.
Zurzeit lese ich die Bücher von Yuval Noah Harari über die Entwicklung der Menschheit. Und als nächstes kommt Stephen Hawking zum Thema Zeit und der Gilgamesh-Epos. Erstmal Grundlagen schaffen.

@ hasiilii: Stammtische sind bei meiner unregelmäßigen Schichtarbeit leider nicht so für mich geeignet, aber es ist super lieb, dass du das nachgeschaut hast für mich :heart:


Benutzerbild von Thor
vegan44 PostsmännlichGelsenkirchen Level 2
11.03.2018
Hallo Franny
Warum sollst du dich für deine Entscheidung bei anderen rechtfertigen? Das machen sie doch auch nicht. Grad wenn man neu Veganer ist muss man sich viel von seinem Umfeld anhören aber das legt sich mit der Zeit. Ich sag immer wenn mir das zu viel wird,{Ich bin nicht auf der Welt um Leute zu missionieren!!😉} und ernsthafte Fragen hörst du mit der Zeit schon raus.
Lg

Kein Benutzerbild
Unbekannt
19.03.2018
Ich ignoriere Kommentare weitesgehend. Mittlerweile hat sich mein gesamtes Umfeld auch damit abgefunden, dass ich so bin, wie ich bin. Was man nicht machen sollte, ist Missionieren, das geht nach hinten los. Es sei denn, man macht es ganz subtil mit Filmen von der PETA Seite, das zog schon 2-3x und setzte ein Umdenken in Gang.

Sicherlich sind Veganer in der "Unterzahl", auch wenn ich dieses Kategorisieren komisch finde. Wir sind keine Randgruppe, die nur im Dunkeln aus den Löchern kommt und auf verschlüsselten Kanälen kommuniziert. Die Frage, was ich esse, sollte ja auch kein Thema im sozialen Miteinander sein. Genauso wenig, an was ich glaube und wie es im Bett abläuft ;)

Benutzerbild von Fairtrade
vegan54 PostsmännlichLengerichLevel 2
19.03.2018
Da stimme ich dir zu AspieVeganer.
In meiner Zeit als Vegetarier war es genauso. Am Anfang kammen die blöden Sprüche aber irgendwann wurde es einfach akzeptiert.
Ich denke jetzt wo ich mit meinem Veganismus begonnen habe wird das nochmal das gleiche Spiel.
Ich kann eigentlich ganz gut damit umgehen. :D

Aber für alle die sich dabei schwer tun, immer dran denken auch das hat ein Ende ;)

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
19.03.2018
Die Sache mit dem Missionieren scheint ja für viele Veganer hier das größte Problem beim veganen Leben zu sein...

Ok. Wir machen einen Deal: Ich höre sofort mit Missionieren, Überreden, Überzeugen Fleischisten Anquatschen usw. auf, sobald in den Wochenblättchen keine Reklame mehr für Fleisch gemacht wird und auf Speisekarten in den Restaurants sowie in den Kochshows im TV keine tierischen Produkte mehr als "normale" Kochzutat angepriesen werden. Politisch höre ich auf zu arbeiten, wenn keine Ställe oder Schlachthöfe mehr gefördert werden, die Veterinäre über die Fleischvermarktung finanziert werden und die gesetzlichen Vorschriften bei der Haltung, der Schlachtung und dem Ttransport von Tieren durchgehend in Europa eingehalten werden.


Deal oder No Deal?

Wer glaubt, dass das was ich da aufgezählt habe ohne weiteres Zutun geschieht, der soll weiterhin erzählen, dass "Missionierung" das eigentliche Problem sei...

Nicht zu missionieren oder dagegen aufzubegehren ist meiner Meinung nach sogar ein Teil des sich mit schuldig machens an ebendiesen Missständen im Zusammenhang mit Tierzerstötung.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Thor
vegan44 PostsmännlichGelsenkirchen Level 2
19.03.2018
Hallo
Was soll ich jetzt dazu sagen? Sind wir doch auf dem besten Weg die Schlachthöfe zu schließen und die massentierhaltung!! Ich glaub ein Beitrag gesehen zu haben wo dann alles nach Japan China und Indien ausgelagert wird. Länder die eigentlich hauptsächlich nicht nur aber Vegetarische Leben,bauen bei sich das auf was hier zurück geht!! Es ist ein langer Weg bis dahin aber es wird kommen siehe unsere Kohle an die letzte Zeche schließt 2018. Also jübeln wir das die Zeche dicht sind und unsere Bergleute alle in Sicherheit sind. Wir drehen uns um und 99% der Bevölkerung Interessiert es nicht das in China Bergleute umkommen!! Und irgendwann passiert das auch mit der massentierhaltung in Deutschland!! Und bis es soweit ist wird es radikal Veganer geben und Veganer die versuchen so tierfrei zu leben wie es geht. Die radikale Veganer werden immer etwas finden wo sie etwas auszusetzen haben weil in ihrem Augen alles zu wenig ist alles zu langsam geht !!! Und zum guten Schluss ist der Veganer kein Veganer mehr weil nur der radikale Veganer der einzige wahre Veganer ist!!! Und der normal Veganer denk es von sich!! Also wer ist nun der richtige Veganer? Wir alle jeder auf seine Weise ob laut oder leise wir alle versuchen die Welt ein bisschen besser zu machen und unseren Mitmenschen ein wenig die Augen zu öffnen. Jeder auf seine Weise!!!
Oh ich glaub ich muss noch dazu sagen ich meine niemanden persönlich ist halt nur meine Meinung.
Lg

Kein Benutzerbild
Unbekannt
20.03.2018
Hallo Vegbudsd,

Zitat Vegbudsd:
Nicht zu missionieren oder dagegen aufzubegehren ist meiner Meinung nach sogar ein Teil des sich mit schuldig machens an ebendiesen Missständen im Zusammenhang mit Tierzerstötung.

Missionieren und gegen etwas aufzubegehren sind mMn. zwei verschiedene Herangehensweisen, bzw. kann das Aufbegehren auch schlicht eine Verallgemeinerung oder der Grund einer Missionierung sein..

Jemanden missionieren (sprich jemanden von den eigenen Glaubenssätzen überzeugen zu wollen) betrifft immer eine individuelle, personenbezogene bzw. persönliche, Ebene.
Gegen etwas (nicht jemanden) aufzubegehren betrifft hingegen eine systematische, allgemeine, Ebene.

Nach meiner individualistischen Weltanschauung (in Übereinstimmung mit dem kategorischen Imperativ) hat niemand das Recht meine Lebensentscheidungen aktiv zu beeinflussen, wie auch ich nicht das Recht habe die Lebensentscheidungen anderer aktiv zu beeinflussen.

Auf bestehende Missstände aufmerksam zu machen ist aber nicht zwangsläufig eine Missionierung.
Zumindest solange die Motivation nicht in einer Konvertierung der Glaubenssätze Dritter sondern in der altruistischen Informationsverbreitung liegt (ohne Erwartungen an eine evtl. Änderung der Lebenseinstellung[*1]).

Man sollte dabei nicht vergessen, dass ein jeder Mensch ebenso das Recht hat nicht mit den eigenen Glaubenssätzen übereinzustimmen wie man selbst das Recht hat nicht mit den Glaubenssätzen des Gegenüber übereinzustimmen.

Natürlich sind Tierproduktkonsum (Gewalt) und Veganismus (Gewaltfreiheit), unter ethischen Gesichtspunkten keine, gleichgewichtigen Entscheidungsmöglichkeiten, aber wie Glaubenssätze verbreitet werden ist durchaus von Relevanz:
Werden Informationen verbreitet, um das Gegenüber von den eigenen Glaubenssätzen zu überzeugen (Missionierung), oder um Gegenüber die Möglichkeit zu bieten informierte Entscheidungen zu treffen (Hilfestellung).

Während man bei beiden Modellen das System verändern möchte, sieht man bei der Missionierung die Teilnehmer (z.B. Konsumenten) als Verbündete des Systems welche es "mit allen Mitteln" und z.T. auch gegen den Willen der Betroffenen zu überzeugen gilt, während man diese hei der Hilfestellung (welche prinzipiell niemals gegen den Willen der Teilnehmer stattfindet) als Opfer des Systems und potentielle Verbündete sieht.

Zitat Die Känguru Chroniken, ISBN 9783548372570:
Fight the game, not the Players!



Natürlich stellt sich dann noch die Frage, in welchem Umfang man Informationsarbeit leisten sollte.

Wir leben in einer Welt materieller Fülle mit einer ausgeprägten Krise des Bewusstseins, welche nicht nur in einem unethischen Umgang mit anderen Lebewesen, sondern der Welt als Ganzes resultiert.

Ein Wandel unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, unseres Sozial- und Bildungssystems sowie, (nicht zuletzt) zu einer empathischen und flexiblen Geisteshaltung jedes Einzelnen ist nicht nur ein ebenso direkter, sondern zugleich ein weitaus beständiger Weg zu einem ethisch korrekten Umgang mit unseren Mitlebewesen (und unserer Welt).

Zumal ein solcher Wandel nicht nur ein Symptom der eigentlichen Problematik (Tierhaltung) sondern die eigentliche Problematik an sich (u.a. Empathielosigkeit) kuriert, ohne die eigenen, evtl. ebenfalls fehlerhaften oder inkonsequenten, Ansichten durch Missionierung (z.T. auch durch Hilfestellung) zur Lösung einer einzigen Symptomatik zu multiplizieren oder propagieren.

Liebe Grüße,
Falk

[*1] Die (innere) Forderung nach Änderungen von anderen Personen (Erwartungshaltung) schafft schlussendlich nur doppeltes Leid, verändert aber nicht das Ergebnis der Situation.
Wer jedoch keine Erwartungen an sein Gegenüber stellt, vermeidet sowohl sein eigenes als auch das Leid des Gegenüber und steigert gleichsam dessen Zugänglichkeit.

7x bearbeitet

Benutzerbild von Fairtrade
vegan54 PostsmännlichLengerichLevel 2
20.03.2018
Mensch Falk, dein Wortschatz ist echt beeindruckend :surprise: . :clap:

Wenn ich alles richtig verstanden habe, was ich hoffe :green: ,dann stimme ich dir voll zu.

Hilfe zur Selbsthilfe(im Sinne von Aufklärung)ist Okay.
Alle anderen Mittel halte ich auch für fragwürdig.

Manchmal ist der Weg zum Ziel eben genauso wichtig wie das Ziel selbst ;)

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
21.03.2018
hallo Falk, herzlichen Dank für die sehr ernsthafte und informative Auseinandersetzung mit dem Thema. Unter diesen Aspekten habe ich es natürlich noch nicht betrachtet. Das heisst aber nicht, dass das Lernziel nicht erreicht werden kann. Hatte gerade vorhin auch in anderem Zusammenhang ein ähnliches Gespräch mit meiner Frau (es ging um mediale Information über politische Hintergründe bei Menschen, die sich lieber nur berieseln lassen und dadurch zu spät oder gar nicht mitbekommen, wenn ein Krieg aufzieht. Wie interessiert man Menschen für politische Entwicklungen, die sie selbst vielleicht erst in einigen Jahren betreffen?).

Mir geht es tatsächlich darum, Menschen dazu zu bekommen, von ihrem antrainierten Verhalten in Bezug auf Tiere Abstand zu nehmen und ein alternatives, lebens- und freiheitserhaltendes Verhalten anzunehmen. In meiner Verzweiflung entsteht natürlich auch entsprechender Druck, der sich in Ungeduld und Beschützerinstinkt ausdrückt. Das geht den davon betroffenen Leuten natürlich auf die Nerven und produziert Reaktionen, die ich eigentlich so gar nicht beabsichtige. Dennoch kann auch so durch soziale Kontrolle von Verhalten ein Anstoß gegeben werden, irgendwann das eigene Verhalten zu überdenken, sobald die zunächst trotzhafte Ablehnung abebbt.

Tatsächlich bin ich aber davon überzeugt, dass die von Dir vorgeschlagene Variante (insbesondere das Einbetten des Themas Tiere in den gesamten Verhaltenskomplex der Menschen) erfolgreicher sein kann, weniger nervt und wahrscheinlich mehr Menschen positiv erreicht. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist es aber durchaus nicht falsch, aktiv Informationen zum Thema unter die Leute zu bringen, damit sie auf dieser Basis ihre Entscheidungen treffen können, oder?


Mal sehen, ob ich das ohne zu nerven hinbekomme. Einen Versuch ist es allemal wert.
In jedem Fall Dank für die Hinweise!

@Fairtrade "Manchmal ist der Weg zum Ziel eben genauso wichtig wie das Ziel selbst" Ja, da stimme ich Dir voll und ganz zu. Man lernt eben nicht aus. :wink:

Kein Benutzerbild
Unbekannt
21.03.2018
Hallo Vegbudsd,

Zitat Vegbudsd:
In meiner Verzweiflung entsteht natürlich auch entsprechender Druck, der sich in Ungeduld und Beschützerinstinkt ausdrückt.

Das ist durchaus verständlich und ich denke beinahe jedem Veganer dürfte es irgendwann einmal ebenso ergangen sein (bei mir zumindest war es jedenfalls der Fall).

Zitat Vegbudsd:
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist es aber durchaus nicht falsch, aktiv Informationen zum Thema unter die Leute zu bringen, damit sie auf dieser Basis ihre Entscheidungen treffen können, oder?

Die Frage ist nicht einfach direkt zu beantworten (wie so viele generalisierende Fragen) ohne ausführlich zu differenzieren, daher passt wohl am Besten die Antwort:
Ich denke, dass es immer positiv ist anderen Lebewesen helfen zu wollen, solange man die persönlichen Freiheiten der direkten Gesprächspartner toleriert :thumbup:


Bzgl. der Festlegung persönlicher Freiheiten wäre an dieser Stelle zudem noch der Adressant zu unterscheiden:
Im direkten Gespräch ist dieser eindeutig identifiziert, während dieser bei öffentlichen Beiträgen auch durchaus außerhalb des Kreises der erkennbaren Gesprächsteilnehmer liegen kann.

Im Fall dieses Forums wäre es z.B. wichtig zwischen einer Information an den Autor des Beitrags und einer Information an die stillen Leser zu unterscheiden.

Eine Richtigstellung / ein Kommentar zu einer Meinung im direkten, persönlichen, Zwiegespräch ist nicht zwangsläufig notwendig.

Bei einem öffentlichen (v.a. schriftlichen) Beitrag ist eine Korrektur jedoch praktisch obligatorisch, da ein falsch interpretiertes Argumentandum oder eine unkommentierte Fehlinformation (nach den eigenen Glaubenssätzen) ein (u.U. permanentes) Missverständnis bei einem größeren Personenkreis zur Folge haben kann ;)

Liebe Grüße,
Falk

5x bearbeitet

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