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Umgang mit Fleisch bei Kindern

Erstellt 12.07.2021, von Cuatrolej. Kategorie: Allgemein vegan. 12 Antworten.

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Benutzerbild von Cuatrolej
Themen-Startervegan7 PostsweiblichHannoverLevel 1
Umgang mit Fleisch bei Kindern
12.07.2021
Folgendes Problem: Ich bin Veganerin und mein Mann ist quasi Vegetarier. Wir haben zwei Kleinkinder. Die beiden dürfen essen, was sie wollen und werden zu nichts gedrängt oder ähnliches.
Unserer Eltern sind totale, man muss schon sagen, Fleischfanatiker. Und wollen das ihren Enkelkindern natürlich nahelegen und drücken ihnen Wurst auf und sagen, sie sollen doch mal probieren und das sei so lecker. Anfangs habe ich gesagt, sie sollen selbst entscheiden, aber mittlerweile fällt es mir echt schwer, das mit anzusehen. Ich will nicht mehr, dass sie Fleisch essen, seitdem ich Dominion gesehen habe vor einem Jahr. Es ekelt mich extrem und meine Kinder lieben Tiere so sehr.. wenn die wüssten was das ist, würden sie das sicher nicht wollen. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Natürlich findet meine Mutter das total übertrieben..


Bald kommen die Kinder in die KiTa und da wird es auch Fleisch geben. Das ist alles etwas schwierig für mich mittlerweile.


Hat irgendjemand einen Ratschlag oder Erfahrungen, die er/sie mit mir teilen würde?

Liebe Grüße und habt einen schönen Tag

Kein Benutzerbild
Unbekannt
12.07.2021
Ich bin keine Mutter, aber soweit ich weiß gibt es in Kitas oft vegetarische Alternativen? Vllt nachfragen? Sonst gibt es auch Kinderfreundliche Aufklärungsbücher, vllt schaust du im Internet danach und die Kinder werden sich von selbst dazu entscheiden. Sonst abwarten, bis sie älter sind. Momentan haben sie natürlich noch nicht den Blick dafür. Verbote sind immer, soweit ich mir vorstellen kann, sehr ungünstig und könnten nach hinten losgehen. Ich wünsche eurer Familie viel Erfolg beim aufklären :)

Benutzerbild von Smaragdgruen
vegan1.730 PostsmännlichRom des NordensLevel 4
12.07.2021
Auf uns kommt auch das "Problem" langsam zu mit dem Fleisch für Kinder mit unserem jetzt 8 Monate alten Enkel. Seine Eltern essen omnivor, haben aber auch schon von Kuhmilch auf pflanzliche Milch umgestellt. Wir wollen uns da nicht so einmischen, bei uns wird das Kind nur veganes bekommen. Ich bin zur Zeit das Buch " Vegan - die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht " von DR. Walter Henrich am lesen. Darin wird von der Ernährung mit Tierprodukten bei Kindern dringend abgeraten, besonders wegen Folgeerkrankungenin früher Kindheit auch in späteren Jahren wie Krebs, Diabetes, Herz - und Kreislauferkrankungen usw. Ich gehe davon aus dass eure Eltern keine Ahnung von gesunder rein pflanzlicher Ernährung haben, hatten unsere Eltern leider auch nicht.

Benutzerbild von Kilalakiryu
vegan69 PostsweiblichBremenLevel 3
12.07.2021
Hallo,
Ich kenne das Problem, ich lebe vegan, mein Mann isst noch Fleisch. Unsere Kinder (6 und 1) essen auch eigentlich alles. Aber weil nur ich koche, gibt es zuhause für alle veganes, den Rest soll mein Mann dann machen, wenn ihn das stört, tut es eigentlich nicht. Die Großeltern finden es natürlich schrecklich, dass ich den Kindern keine Wurst oder so hole, da essen die gelegentlich mal Fleisch. Ich erkläre dem großen schon recht klar wie das abläuft und mein Mann meinte auch, die Kinder sollen sehen, wo ihr Fleisch herkommt und wie es in milchbetrieben abläuft, wenn die das dann immer noch essen wollen ist es ihr Ding. Mein Mann isst immerhin schon mal kein Fisch mehr seit dem er Seaspiracy gesehen hat und sagt jedem die sollen es sehen.
Ich mache da aber bis jetzt keinen Stress, weil ich weiß, dass mein Mann nur noch einen kleinen stupser braucht und der kleine mag zum Glück kein Fleisch. Der große wird denke ich, wenn ihm das richtig bewusst wird, wie es abläuft, von selbst verzichten, er mag eigentlich nicht mal zu sehen wie ein Insekt stirbt.
Aber wenn man der einzige veganer, es gibt nicht mal vegetarier im Umkreis ist, ist es schwer.
Meine Schwiegereltern meinen sogar, die wissen nicht was sie mir zu essen machen sollen und machen auch in den Salat immer Fleisch, Käse oder so rein oder kippen Butter auf die Kartoffeln und das gegrillte Gemüse muss in Ei paniert werden. Aber dann heißt es die Kinder bekommen bei mir wahrscheinlich nichts vernünftiges zu essen, der große ist viel zu dünn und so. Laut seinem Arzt hat er ein super Gewicht.
Sorry, schon das darüber nachdenken, regt mich wieder auf :lol:

Benutzerbild von Sunjo
vegan3.007 PostsweiblichLinzLevel 4
12.07.2021
Dass tierische Produkte das Klima/die Mitwelt mehr belasten als pflanzliche, ist ja nicht nur logisch, sondern inzwischen auch in Medien mit großer Reichweite regelmäßig Thema. Die Konsequenz daraus sollte, gerade wenn man Kinder/Enkel hat, deren Zukunft einem nicht vollkommen schnuppe ist, pflanzliche Ernährung sein. Warum also Kleinstkinder überhaupt noch an etwas gewöhnen, was in näherer Zukunft allgemein verpönt, extrem teuer, wenn nicht sogar verboten sein wird?

1x bearbeitet

Benutzerbild von METTA
vegan5.002 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
12.07.2021
Hallo Cuatrolej
Schade, dass Du die einzige Veganerin bist und dass Deine Umwelt so negativ darauf reagiert.
Ich kann dir nur meine Erfahrungen mit unserem Jungen kurz erzählen, dass ist aber schon über dreissig Jahre her. Ich war damals Anfang der 80ern( unser Sohn ist 90 geboren) vegetarisch geworden , vegan war damals noch keine Option . Wir haben unseren Sohn dann zu Hause vegetarisch ernährt - mein Mann hat damals ab und zu noch auswärts Fisch oder Fleisch gegessen, aber auch immer weniger - als er dann zu meinen Eltern ab und zu durfte hat er dort Fleisch und Wurst bekommen. Aber als er mit uns mal bei einem Treffen des Vegetarierbundes ( heute Proveg) war und den Film: "Das Schweinchen Babe" gesehen hatte bei der Kinderbetreuung war er ziemlich fertig und hat danach von alleine entschieden vegetarisch zu leben. Was uns großen Ärger mit meinen Eltern( die Eltern meines Mannes hat er nicht mehr kennengelernt) eingetragen hatte, sie meinten, dass wir den Jungen manipulieren würden ( ja aber sie natürlich nicht. :wallbang: ) . Später als er wegen des Studiums nach Frankreich zog hat er wohl wieder mit Fleisch angefangen, aber hier bei uns isst er keines und will auch keines. Meru hat schon recht, es gibt mittlerweile einige kinderfreundliche und altersgerechte Bücher , die erklären wo die Milch und das Fleisch herkommen, vielleicht kannst Du Dich auch bei Proveg danach erkundigen.

Benutzerbild von Cuatrolej
Themen-Startervegan7 PostsweiblichHannoverLevel 1
12.07.2021
Vielen Dank für eure lieben Beiträge und Erfahrungsberichte!

Ja, meine Mutter kennt sich überhaupt nicht mit Ernährung aus, aber "weiß " natürlich, dass wir bald alle durch Mangelerscheinungen krank werden :crazy:
Als ich ihr von Doninion erzählt habe, sagte sie auch nur, sie wolle nichts davon wissen, weil sie sich ihr essen nicht verderben lassen will. Klassiker :wallbang:

Ich bin erstmal froh, dass wir morgen wieder zu Hause sind und da alles normal läuft. Vermutlich muss ich da einfach irgendwie wegsehen erstmal. Aber wenn die beiden alt genug sind, werde ich ihnen das definitiv kindgerecht erklären und dann können sie schauen. Sie sind jetzt 1,5 und 3.


Aber mein Sohn ist allgemein sehr sensibel und es würde mich wundern, wenn er Team Fleisch werden würde. Zum Glück :lol:

Benutzerbild von Litty
vegan99 PostsweiblichLevel 2
13.07.2021
Hallo Alle ! Ich bin quasi eine Omi. Also mein Mann hat zwei Enkel. Die Kleinen sind 1 und 3 Jahre alt. Ihre Eltern essen tierische Produkte ohne Ende. Es sind ja nicht meine Enkel ich hab da wenig Einfluss drauf meinte ich immer. Aber beim Sitten des 3 Jährigen mach ich das schon so das es nur vegan gibt. Hab dann immer eine Tüte mit lecker Sachen dabei. Er hat so viele Spielzeug Tiere, wir spielen dann damit und ich sage ihm jetzt schon das man lieb sein muss zu Tieren und sie nicht essen soll. Er weiß jedenfalls schon das ich eine andere Milch in meinen Kaffe will und in seinem Kühlschrank auẞer Paprika nichts finde. Ich denke irgendwann wird es schwierig werden mit der Familie. Für diesen Fall hab ich vorgesorgt. Ich schreibe Tagebuch. So eine Art Zeitkapsel die direkt an die Enkel gerichtet ist. Was aktuell in der Welt passiert, wo wieder Hochwasser ist, wo Leute zu Tausenden in Zelten hausen müssen oder im Mittelmeer ertrinken. Pandemie, 50 Grad in Kanada, Tierquälerei in Schlachthöfen usw. Auch gute Nachrichten, schöne Erlebnisse, Nachhaltigkeit, Veganismus usw. Das kommt Alles in ein Schließfach und wird vererbt oder ausgehändigt wenn sie ihren hoffentlich E-Moped Schein machen. Vielleicht wird das ja einmal ihre Entscheidungen beeinflussen.

Benutzerbild von Ef70
234 PostsLevel 3
13.07.2021
Hallo,
hier gibt es ja einige vegane Großeltern. Die sind gewissermaßen fein raus, denn sie können machen, was sie für richtig halten, und den omnivoren Enkeln wird ja nichts aufgedrückt, was die von den Eltern her nicht essen dürften. Aber wenn ihr ehrlich seid: Ihr seid vom Veganen überzeugt und zieht das gegen die elterliche Überzeugung durch. Das Konfliktpotenzial liegt genau dort, auch wenn sich in dieser Konstellation kein großer Konflikt entfachen kann.
Häufiger, auch bei uns, ist es umgekehrt. Was hatten wir für Streitereien! Es war eher ein Machtkampf und eine Frage der persönlichen Kränkungsempfindung v.a. meiner Mutter (meinem Vater bricht bei sowas kein Zacken aus der Krone, der ist aber auch eine sehr starke Persönlichkeit).
Wir haben versucht, alles Mögliche zu „schlucken“, und die Diskussionen zu vermeiden, die aber von meiner Mutter immer wieder aufgebracht wurden. Wir haben den Kindern immer Wahlfreiheit gelassen, allerdings (fast) nicht extra eingekauft oder extra gekocht. Insofern konnten wir mit Ausnahmen bei den Großeltern leben, weil das ja insgesamt nur ein paar Tage im Jahr sind.
Am schwersten hatte es zeitweise unsere Jüngste, die mit etwa zehn von sich aus beschloss, nur noch vegan zu essen (Ausnahme: Honig). Meine Mutter hat sie überhaupt nicht ernst genommen, das angeblich von uns gehirngewaschene Kind.
Komischerweise hat sich die Situation aber im letzten Jahr von selber beruhigt. Sie hat irgendwie geschafft, es zu akzeptieren, und es ist wieder Friede, Freude, Eier(??)kuchen.


Wie gesagt, alles nur möglich, weil wir in einem gesunden Abstand voneinander leben. Lebt man zusammen und nutzt die Großeltern regelmäßig als Babysitter aus, dann muss man fairerweise eigentlich schon viel mehr Kompromisse eingehen. Man kann die Kinder nicht von denen erziehen lassen, dann aber meckern, dass es einem nicht gefällt. Diese ganze Mehrgenerationenidylle wäre für mich sehr einengend. Es ist ja bei den Kindern nicht nur Ernährung ein Thema.
Ich würde immer die Unabhängigkeit wählen, eine andere Stadt, und Kinderbetreuung nur als besonderes Ereignis bei den Großeltern, für den Alltag immer professionelle Tagesmutter/-vater. Die müssen sich an Vereinbarungen halten.

Benutzerbild von METTA
vegan5.002 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
13.07.2021
Meistens ist es ja so , dass man im Laufe seines Lebens sich umstellt auf vegan, egal jetzt ob als Mutter oder als Großeltern und dann die Probleme mit der anderen Generation oder Partner kommen. Aber mich würde mal interessieren, ob z.B. jemand der in jungen Jahren vegan wird, dann Kinderwünsche hat , einen veganen Partner hat und dann die Eltern- also zukünftige Großeltern- rechtzeitig darauf vorbereitet, wie man das mit den Kindern handeln will. Gibt es so einen Fall hier ?


lieben Gruß
METTA

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