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muss mal wieder jammern

Erstellt 16.11.2016, von Steffi. Kategorie: Allgemein vegan. 22 Antworten.

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Benutzerbild von Steffi
Themen-Startervegan31 PostsweiblichStuttgartLevel 2
muss mal wieder jammern
16.11.2016
Hallo zusammen,

ich muss jetzt doch mal von dem Geburtstag erzählen, auf dem ich am 31.11. war. Ich hatte euch davor wegen einem veganen Nachtisch befragt. Hatte dann viel durchprobiert. Das Tiramisu war super lecker - danke an Enika für das tolle Rezept. Am Ende habe ich mich für einen klassischen Obstsalat entschieden und das war gut so, denn alles andere hätte niemand angerührt! :red:
Bei der Geburtstagsgesellschaft handelte es sich um die Familie meines Mannes. Die Gastgeberin hat - total lieb - fürs Buffet auch eine vegane "Wanne" bestellt. (= Es war genug für alle da.) Keiner! hat etwas davon genommen - als wäre es giftig. Ich hab viel Feindseligkeit gespürt. Beim Essen saß ich neben meinem Schwager. Dem haben sich alle Haare gestellt, so dicht neben der Irren. Er hat dann versucht Smalltalk zu machen: Darfst du noch KARTOFFELN essen? Ohne Witz! Der Mann hat einen völlig durchschnittlichen IQ!
Im Nachhinein ist mein Eindruck, dass die ein paar dumme Artikel über vegane Ernährung gelesen haben und sich deshalb jetzt "auskennen" und die minderbemittelten Veganer zu nehmen wissen.
Ich komm irgendwie nicht drüber weg. Soviel Arroganz und Scheinheiligkeit, es war auch klar, dass das jetzt nicht diskutiert werden soll.


Ganz liebe Grüße
Steffi

Kein Benutzerbild
Unbekannt
16.11.2016
Hallo Steffi,


das tut mir sehr leid wenn ich so etwas höre :-/
Was sagt denn dein Mann dazu? Er ist doch auch Veganer, oder?
Wie ist denn die Familie deines Mannes sonst so drauf? Gibt es diese Feindseligkeit "nur" wegen deiner Ernährung oder sind sie generell "schwierig"?
Unsere Freunde sind alle sehr aufgeschlossen. Und ich merke, je mehr Zeit vergeht umso mehr nähern sie sich unserer Ernährungsweise. Jetzt wollen sie sogar einen Kochkurs :lol:
Ich drück dir die Daumen, dass sich bei dir auch noch alles zum Besseren wendet!

LG Eni

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
16.11.2016
Liebe Steffi,

erstmal: danke für's "Teilen" deiner Erlebnisse - wenngleich diese nicht besonders schön sind. Ich hoffe es hat dir schon ein wenig geholfen, es dir von der Seele zu schreiben.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir ergeht. Dieser ganze (ja meist unausgesprochene) blanke Hass, der einem Entgegenschlägt und die ganze Zeit wie eine Gewitterwolke über einem schwebt, ist nicht leicht zu ertragen. Erst recht nicht, wenn man gar nichts zu dessen Entstehung beigetragen hat - und es einem noch weniger Möglich ist, ihn in irgendeiner Art und Weise "abzufangen".

Die Suggestivfragen sind natürlich reine Provokation und nicht jeder ist in den einzelnen Situationen so schlagfertig, damit umzugehen. Ist grundsätzlich natürlich eine Typ-Frage, aber auch von der Tagesverfassung abhängig. Die Menschen gegenüber merken das - und bohren erst recht nochmal rein. Abgesehen davon hat man eh keine Lust, sich den ganzen Abend verteidigen zu müssen und sich für jeden Bissen zu rechtfertigen.

Ein Patentrezept gibt es hierfür nicht, ebenso wie für viele andere Situationen im Leben. Manchmal kann ein offenes Ohr bereits helfen und die Tatsache zu wissen, dass man nicht alleine ist. Beides kannst du hier sicherlich erfahren.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Steffi
Themen-Startervegan31 PostsweiblichStuttgartLevel 2
16.11.2016
Ja, das "von der Seele schreiben" war schon hilfreich. Danke auch für die Antworten!
Mein Mann isst in solchen Situationen eher vegetarisch und wird dadurch nicht so sehr als "feindlich" wahrgenommen. Der Clou war aber, dass er sich gleich mal kräftig Suppe geschöpft hat und mir dann später sagte: " Die Suppe war lecker!" Als ich ihm daraufhin mitgeteilt habe, dass das Fleischbrühe war, war er völlig geschockt. :lol: Insofern war er ein gern gesehener Gast. :crazy:
Bis ich "den Verstand verloren habe" hatte ich nie Probleme mit der Familie meines Mannes. Aber hier hört der Spaß wohl auf! :rolleyes: Ich kenne auch Leute, die anfangen, sich für vegane Ernährung zu ineressieren und dann bei mir nachfragen... Aber das ist leider (noch) eine Minderheit.
LG Steffi



Kein Benutzerbild
1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
16.11.2016
Hallo Steffi,


das tut mir auch Leid, zu hören. Es ist ja meist auch nicht hilfreich, wenn man sagt "nimm es dir nicht so zu Herzen" - das macht man einfach manchmal.
Ich weiß jetzt nicht, wie wichtig es dir ist, dich zu verteidigen oder so und wie schlagfertig du so bist, aber vielleicht könntest du durch einfache logische Fragen versuchen, den Leuten zu zeigen, wie dumm sie eigentlich sind. Auf die Frage, ob man Kartoffeln essen könne, kann man dem (un)netten Herren ja auch erklären, dass es Dinge gibt, die man "Gemüse" nennt. Dann kann man ihn ja fragen, wie alt er ist und in welchen Kindergarten er so geht und ob er schon für Weihnachten gebastelt hat mit seiner Spielgruppe.
Ich ziehe die Konsequenz: dieser Mensch ist dann eben nicht mehr Teil meines Lebens. Und Tschüßi! Ich weiß ja nicht, wie machbar das für dich scheint? Aber wenn es dich so frustet, dann bleib doch einfach solchen Abenden fern?

Benutzerbild von Dana
vegan4.947 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
16.11.2016
Hallo Steffi,

ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass wir Veganer manchmal zu überempfindlich sind und alles und jedes gleich auf sich beziehen. Ich bin die einzige Veganerin in meiner Familie (meine Mädels essen vegetarisch, mein Mann und restliche Familie omnivor. Letztere beiden rühren mein Essen auch nicht an). Zwar gibt es hin und wieder mal Kommentare, aber ich verbitte mir dann immer solche, mit der Begründung, dass ich ja auch nicht ihr Essen kommentiere. Danach fange ich ein anderes Thema an. Ich hatte das Thema erst heute mit meinem Vater: Es gibt bei mir heute Abend Pürree, Sauerkraut und vegane Leberwurst aus Tofu und Kidneybohnen. Mein Vater meinte dann, dass nichts über eine echte Leberwurst geht. Ohne dass ich darauf etwas geantwortet hatte, war sein nächster Satz: Im Bezug auf Essen werden wir uns nie einig sein. Und damit war es dann gut und das nächste Thema kam. Ich bin noch nie aggressiv oder gehässig angegangen worden, egal ob im Familien-, Geschäfts- oder Freundesbereich. Es wird überall akzeptiert, allerdings - wie bereits erwähnt - spreche ich von mir aus nie das Thema Essen an und versuche auch nicht zu missioniere.

1x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Unbekannt
17.11.2016
Hallo Steffi,

dass manche Leute eine merkwürdige Vorstellung vom Veganismus haben lässt sich leider nicht vermeiden.

Hier auf blöde Fragen nicht gereizt oder genervt zu reagieren kann teilw. recht schwer erscheinen.

Man sollte auch auf die blödeste Frage versuchen die Überzeugungen des Gegenüber zu prüfen.

Wenn die Frage mit den Kartoffeln ernst gemeint war (also aus Fehlinformation oder Unwissenheit gestellt wurde) so sollte man hinterfragen, um in einen konstruktiven Dialog einzusteigen:
"Wieso sollte ich denn keine Kartoffeln essen 'dürfen'?"

Wenn die Frage nur dazu dienen soll die Überzeugung des Fragestellers zu festigen, dass Veganer irgendwie "Spinner" sind, sollte man die eigene Überzeugung kommunizieren und das Gespräch beenden:
"Ich DARF alles essen. Aber ich MÖCHTE nicht alles essen."

Wenn hier Rückfragen kommen wieso man denn nicht möchte, kann man sich eine unumstößliche und unangenehme Tatsache aussuchen und zum Besten geben:
"Die Fäkalrückstände auf Fleisch / Eiterzelken in der Milch sind nicht sonderlich hygienisch und appetitlich."

Damit hat man das Thema dann erstmal vom Tisch und sich meist auch zukünftige Gespräche mit solch unangenehmen Zeitgenossen erspart :)

Grüße,
Falk

2x bearbeitet

Benutzerbild von Dana
vegan4.947 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
17.11.2016
Es ist auch ein Zeichen innerer Größe, wenn man über solchen Kommentaren steht und sie nicht immer gleich kommentieren muss.

Kein Benutzerbild
Unbekannt
17.11.2016
Hallo Dana,

das mag für einen selbst so sein.

Für das Umfeld ist das ein Zeichen der Bestätigung wie "Da hab ichs dem Veganer aber mal gezeigt", "Da ist der Veganer sprachlos" oder auch "Da hat der Vegner keine Gegenargumente".

Schlimmer als falsche Kommunikation ist keine Kommunikation, da sich der Gesprächspartner somit eine, ihm vorteilhafte, Antwort in die eigene Nichtantwort interpretieren darf.

Jedes Schweigen ist genauso ein (Ver-)Schweigen der richtigen Sache, wie das Nichtwählen eine Stimme für die Rechtsradikalen ist:
Wer seine Meinung nicht kundtut stärkt jene Meinung welche einem am unliebsamsten ist.

Grüße,
Falk

1x bearbeitet

Benutzerbild von Steffi
Themen-Startervegan31 PostsweiblichStuttgartLevel 2
17.11.2016
Hallo Falk,

ich musste mir gerade vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn ich deinen Satz über Fäkalrückstände und Eiter vor versammelter Mannschaft - alle mit dem Schnitzel auf dem Teller -
formuliert hätte! :lol: :lol: :lol:
Das wäre interessant geworden und ist tatsächlich ein unschlagbares Argument!
Sollte ich nochmal in so eine Situation kommen bin ich besser darauf vorbereitet!

Liebe Grüße
Steffi

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