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Würzige Tofu-Seitan-”Bratwurst”

Kochrezept, vegan.

Erstellt 02.04.2025, von Fussel. Kategorie: Rezepte & Anleitungen. 3 Antworten.

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Themen-Startervegan37 PostsweiblichLevel 3
Würzige Tofu-Seitan-”Bratwurst”
02.04.2025
Grundidee dieses Rezepts war es, neugierigen Freunden eine leckere, pflanzliche und selbstgemachte "Bratwurst" präsentieren zu können. Nach ein wenig tüfteln und dem Erwerb von Macisblütenpulver ist dies entstanden:

Grundzutaten Masse
200 g Tofu
½ EL – ½ TL Raucharoma (je nach Intensität des Aromas)
300 ml Wasser
40 g Öl
1-2 große EL Misopaste
2 EL Sojasauce
1 EL Tomatenmark
2-4 EL Hefeflocken

Gewürze
1 EL Majoran
½ EL Senfkörner, ganz, gemörsert
1 TL Koriander
1 EL schwarzer Pfeffer
1 EL Fenchel, ganz, gemörsert
1 TL Piment
½ TL Kreuzkümmel
1-2 EL Knoblauchgranulat
¼ TL Ingwer
¼ TL Zitronenabrieb
1 TL Bockshornklee
½-1 TL Zucker
1 TL Oregano
2-3 TL Macisblüte
¼ TL Muskat
optional: 1 TL Jodsalz/Salz

Verdickungsmittel
1 EL Guarkernmehl (vermutlich alternativ einsetzbar: Johannisbrotkernmehl)

Trockene Zutat
230 g Seitan (Seitanpulver/Seitanfix)

Außerdem
Zugeschnittene Backpapier-Quadrate (ca. 15x15 – 20x20 cm)
Bratengarn

Zubereitung
Den Tofu nur leicht auspressen, in grobe Stücke reißen und mit den restlichen Grundzutaten gründlich pürieren.


Gewürze dazugeben, mischen, dann das Verdickungsmittel beimengen. Die flüssige Masse kann abgeschmeckt werden - zu Bedenken ist nur, dass sie später durch Zugabe des Seitans weniger intensiv schmeckt. Zusätzliches (Jod)Salz verstärkt den Gesamtgeschmack, aber wer es weniger salzig haben möchte, kann es weglassen.

Die Masse zügig mit dem Seitanpulver vermischen, erst mit einem Löffel, dann mit der Hand. Es ergibt eine formbare, ein wenig klebrige und relativ feuchte Masse, welche man mit den Händen zu einer Rolle formen und dann diagonal in Backpapier-Quadrate einrollen kann. Die Mitte der “Wurst” fixiere ich mit Bratengarn dort, wo sich die Spitze des Backpapiers nach dem diagonalen Einrollen befindet. Zum besseren Öffnen empfiehlt sich, mit dem Garn eine Schleife zu machen. Die Enden des Backpapiers werden wie Bonbonpapier gedreht.

Wenn alle “Würstchen” gerollt sind, werden sie in einem Topf mit Dünsteinsatz lange genug gedünstet. Je nach Menge dünste ich zur Sicherheit zwischen 60 und 90 Minuten. Zu kurzes Dünsten ergibt einen noch “teigigen” Kern.


Nach dem Dünsten die “Würstchen” auf einen Teller legen, leicht abkühlen lassen, dann Backpapier und Garn entfernen.
Wichtig ist, dass die “Würstchen” während des weiteren Abkühlens nicht in einer Pfütze liegen, sondern in relativ trockener Umgebung (Tellerwechsel/wenden/überschüssiges Wasser aufwischen).


Wenn man kurz danach eine weitere Portion dünsten möchte, kann man Garn und Backpapier grob trocknen lassen und ein zweites Mal verwenden.

Sobald die “Würstchen” komplett erkaltet sind, können sie mit etwas Öl angebraten, im Kühlschrank einige Tage aufbewahrt oder portionsweise eingefroren werden.

Offene Baustellen für dieses Rezept:

- Ich weiß noch nicht 100% sicher, ob das Bratengarn, welches ich nutze, vegan produziert wurde (Material: Lyocell, scheint ok zu sein)
- Wie sich die Wurst auf einem Grill verhält, ist noch ungetestet. In der Pfanne mit etwas Öl ist das Ergebnis super.
- In Zukunft möchte ich noch ausprobieren, ob man zusätzlich Ballaststoffe in Form von Kleie/Chiasamen/Fasern etc. reinbringen könnte

Benutzerbild von Fussel
Themen-Startervegan37 PostsweiblichLevel 3
11.04.2025
Kleine Korrektur meiner unpräzisen Sprache oben: Mit "dünsten" meinte ich eher "dämpfen", also in einem Einsatz ohne Berührung mit dem darunter kochenden Wasser.


Mit Seitan IM Wasser garen hab ich konsistenzmäßig eher abenteuerliche Erfahrungen gemacht und würde nicht dazu raten. 😄

Benutzerbild von Salma
vegan2.799 PostsweiblichBerlinLevel 4
12.04.2025
finde ich cool, dass du deine diy-erfahrungen hier mit uns teilst, danke!🌱💚

ps: weisst du zufällig, ob das rezept auch ohne seitanpulver irgendwie ginge?

1x bearbeitet

Benutzerbild von Fussel
Themen-Startervegan37 PostsweiblichLevel 3
12.04.2025
Zitat Salma:
ps: weisst du zufällig, ob das rezept auch ohne seitanpulver irgendwie ginge?


Es gibt Rezepte, die verwenden z.B.
- Bohnen & Haferflocken
- Kräuterseitlinge (im gesehenen Beispiel aber mit einer geringen Menge Seitan)
- Haferflocken, Auberginen & Tofu
- Tempeh
- Tofu und Kichererbsen

Ich glaube, man darf nicht erwarten, dass die Konsistenz genauso wird wie bei Seitan, aber die sind sicher auch lecker.


Ich müsste mal experimentieren mit anderen Zutaten und wie man Bindung hinbekommt. Das wird aber wahrscheinlich etwas dauern.
Falls jemand Erkenntnisse hat zu dem Thema: Immer her damit, bitte. 😉

Ein Beispielrezept für eine "seitanlose" Version: https://www.edeka.de/rezepte/rezept/vegane-bratwurst.jsp

Letztendlich kommen hoffentlich noch andere Proteinpulver wie Erbsenprotein auf den Markt, sodass man probieren kann, damit Seitan zu ersetzen.

1x bearbeitet

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