Vegpool Logo

Vegan in den Medien

Erstellt 22.01.2017, von pummelchen. Kategorie: Off-Topic. 39 Antworten.

Vorherige Posts laden
Kein Benutzerbild
Themen-Starter1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
04.02.2017
Dann hab ich zu schnell drüber gelesen, mea culpa!


Was mich irgendwie wundert ist, wie unglaublich beleidigt die Bauern und das Lawimi (niedlich für: Landwirtschaftsministerium) darauf reagieren. Genau die Leute, die wahrscheinlich mit rechtem Gewissen die CSU wählen, gebähren sich auf einmal wie eine Minderheit und reagieren mit....political correctnes-Ansprüchen? Verkehrte Welt!


Und dann immer dieses: Sei doch deinem Nahrungsmittelproduzenten dankbar! Diese tollen Leute geben dir dein Essen und du kritisierst sie? Schäm dich! (Faire Preise sind trotzdem nicht drin, tschüssi)

Benutzerbild von kilian
vegan7.519 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
04.02.2017
Hi Pummelchen,

das geht schon seit Jahrzehnten so.

Viele Industrie-Bauern* werden durch ihre Verbände seit jeher als kleine arme Opfer präsentiert. Sie werden als unverstandene, quasi selbstlose Arbeiter stilisiert, die im Schweiße ihres Angesichts für gute, billige Lebensmittel sorgen - und dafür nur Verachtung von den ignoranten Städtern ernten, die sich für was Besseres halten.

So, wie es früher vielleicht einmal war, als Landwirtschaft nachhaltiger war und die kleinbäuerliche Landwirtschaft wirklich noch mit viel körperlicher Arbeit verbunden war. Als Bauern sozusagen am unteren Rand der Gesellschaft wahrgenommen wurden.

Heute sind industrielle Massentierhaltungen weitgehend automatisiert. Die verbleibende Arbeit (übrigens auch in den Schlachthöfen) wird großteils von Billig-Arbeitskräften aus dem Ausland erledigt, die mit Tricks unter dem hiesigen Mindestlohn angestellt werden.

Die industrielle Landwirtschaft ist durch Subventionierung von vielen marktwirtschaftlichen Zwängen weitgehend befreit. Ihre organisierten Lobbyisten versuchen, diesen Status um jeden Preis zu erhalten.

Viele Probleme der Industrie-Bauern beruhen u.a. darauf, dass immer mehr von ihnen an die große Kohle kommen wollen und (mit Steuergeldern gefördert) expandieren und dadurch eine Überproduktion entsteht, die in der Folge natürlich zu niedrigeren Preisen führt, die wiederum die Abbezahlung der Kredite erschwert.
Und dann wird gejammert, dass man doch bitte mehr Subventionen braucht.

Jeder Versuch, an dieser staatlichen Bevorzugung etwas zu verändern, wird durch eine Horde von Berufs-Lobbyisten schon im Keim erstickt.

Aufgrund der Subventionen ist es heute kaum möglich, durch das eigene Konsumverhalten etwas an der Tierhaltung zu verändern. Auch Menschen, die die Massentierhaltung ablehnen, bezahlen sie mit.
Siehe die Versuche z. B. das Küken-Schreddern zu verbieten. Das Tierschutzgesetz ist meiner Meinung nach ziemlich deutlich in der Hinsicht ("nicht ohne vernünftigen Grund")... Die Lobby hat es trotzdem geschafft, das Verbot zu kippen.

Siehe z. B. auch die Doku "Schweine für den Müllcontainer". Etwa jedes 3. Schwein landet im Müll - Subventionen machen es möglich.

Die echten, bäuerlichen Landwirte, denen eine (einigermaßen) naturnahe Landwirtschaft wichtig wird, haben dagegen kaum Zeit zum jammern. Und ihnen fehlt die organisierte Lobby von Berufs-Jammerern. Ich kaufe aus gutem Grund (wenn ich in Deutschland bin) weitestgehend Bio ein.

Schau Dir mal ein paar Archiv-Sendungen über Agrar-Themen an, was für Typen da regelmäßig im Studio sitzen. "Bio" und Nachhaltigkeit wird da höchstens belächelt.

Viele Grüße

Kilian


* "Bauer" ist in den meisten Fällen so euphemistisch wie das "Tierwohl"-Label auf dem Schinken aus Massentierhaltung

Kein Benutzerbild
Themen-Starter1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
05.02.2017
Und das Karussel der Geschädigten dreht sich weiter, heute: Der arme Verbraucher. Wir haben zum Sonntag ein schönes Interview mit dem wohl suggestivsten Interviewer seit langem, der noch nicht mal damit zufriden isst, dass man Fleisch essen darf. Anton Hofreiter erzählt von seinem Fleischkonsum:
http://www.zeit.de/2017/06/anton-hofreiter-ernaehrung-fleisch-massentierhaltung-oekologie

Ich finde gut, wie der Hofreiter auf solche Pseudoargumente reagiert, die einfach in die falsche Richtung führen und dafür sorgen, dass jegliche Diskussion im Keim erstickt wird und dass er sich gegen fiese Unterstellungen gut wehren kann. Da kann ich noch was lernen :D

Benutzerbild von Sunjo
vegan3.007 PostsweiblichLinzLevel 4
06.02.2017
Zu den "Neuen Bauernregeln"
Getroffene Hunde bellen: http://www.br.de/nachrichten/landwirtschaft-ministerium-kampagne-100~_page-5_-6ed60dc147480d8a977c0133655b8ccf525de8bc.html

dazu die Antwort: http://www.giessener-anzeiger.de/politik/deutschland/hendricks-verteidigt-ihre-bauernregeln-bewusste-fehldeutung_17660434.htm


(bei Tagesschau.de stand etwas von offenen Briefen, der von Frau Hendricks soll 4 Seiten umfassen - könnte spannende Lektüre sein, hab's aber noch nicht gefunden)

Benutzerbild von Sunjo
vegan3.007 PostsweiblichLinzLevel 4
Benutzerbild von vegetables
vegan18 Postsweiblich31840 Hessisch OldendorfLevel 2
07.02.2017
Es ist nicht nur die starke Belastung durch Viren etc...

Hinzu kommt die Pflanzen Quälerei und das Töten.

Allerdings sind wir Veganer nur zu 50 % grausam, denn wir quälen und töten nur Pflanzen und keine Tiere.

3x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Unbekannt
07.02.2017
Zitat vegetables:

Allerdings sind wir Veganer nur zu 50 % grausam, denn wir quälen und töten nur Pflanzen und keine Tiere.

Nicht ganz korrekt ;)

Z.B. Rindfleisch benötigt 12kcal pflanzlichen Ursprungs, um 1kcal tierischen Ursprungs zu erzeugen (der Rest wandert in Knochenbau, Körperfubktionen, usw. der Kuh).

Demnach wäre ich also nur 8,33% grausam wenn ich die schreiende Kartoffel frittiere und 0,00% grausam, wenn ich den Fallobst-Apfel verputze.

Eine neue Theorie ist geboren :idea:
Bezeichnen wir sie doch als Relativitäts-Grausamkeit :crazy:

Hört sich sicherlich gut an, hilft aber mal wieder niemandem (der ewige Fluch der Theorien) :green:

Grüße,
Falk

3x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Themen-Starter1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
07.02.2017
Nefasu, diese Theorie nennt man Frutarier XD


Aber ihr liegt beide falsch. Man kann nämlich nicht alles und jeden retten, das ist doch totaler Schmarn. Die Pflanzen haben Gefühle und auch die Insekten, auf die wir hin und wieder treten, und auch die Tiere, die beim Anbau von Pflanzen sterben. Macht keinen Unterschied, ob wir uns Mühe geben oder nicht, wir tun immer jemandem und etwas weh, warum also überhaupt versuchen?

Benutzerbild von Ejala
vegan475 PostsweiblichBayernLevel 2
07.02.2017
Darum sind wir Veganer ja alle auch nur scheinheilig

...aber damit kann ich leben.
:green:

Kein Benutzerbild
Unbekannt
07.02.2017
Hallo Pummelchen,

Zitat pummelchen:
Macht keinen Unterschied, ob wir uns Mühe geben oder nicht, wir tun immer jemandem und etwas weh, warum also überhaupt versuchen?

Das schöne an relativen Theorien ist ja, dass man es nicht perfekt machen muss.
Man kann sich ja schließlich beliebige Relationen aussuchen.
Z.B. (sehr beliebt) den Nachbarn, oder wer einen sonst gerade nervt.

Die relative Grausamkeit ist auch ein guter Aufhänger eine Runde Spaß mit der Trockner-Theorie zu haben.


Die Motivation, wieso wir es versuchen sollten (oder zumindest den Anschein wahren), ist doch schon mehrfach geklärt und allgemein anerkannt worden:
Da wir Veganer alle Gutmenschen, Besserwisser und Appetitverderber sind, macht es uns allen Spaß durch möglichst wenig relative Grausamkeit noch mehr Bessermensch, Alleswisser und penetranter Wahrheitsschmuser zu sein :haehae:

Grüße,
Falk

4x bearbeitet

Folgende Posts laden
Dieses Thema wurde geschlossen.
Grund: Keine Aktivität seit min. 2 Jahren.

Forensuche

Werde Teil der Community

Jetzt anmelden und dabei sein. Kostenlos!

Jetzt registrieren

Leitlinien

Entdecke die Leitlinien für die Vegpool-Community.

→ Leitlinien

Nächster Thread:

Schmidt - der Minister für Tierwohl?

Weitere Themen:

Titel
zuletzt
Ori
Ori

gestern
» Beitrag
Friedhelm
Friedhelm

gestern
» Beitrag
Leonidas
Leonidas

30.12.2024
» Beitrag
METTA
METTA

28.12.2024
» Beitrag
kilian
kilian

17.12.2024
» Beitrag