Hallo,
dem einen oder anderen ist es vielleicht aufgefallen, aber ich war mal eben zwei Wochen weg im Urlaub

. Es gab einiges, über das ich berichten möchte und deshalb schreibe ich hier mal einen kleinen Bericht dazu.
Wir haben für knapp zwei Wochen einen Stellplatz in Cavalino gemietet, auf dem wir unser knapp 8m großes Familienzelt platziert haben. Auf dem selben Campingplatz haben sich auch meine Schwiegereltern mit ihrem Wohnmobil breit gemacht. Eigentlich gute Vorraussetzungen, weil der Babysitter gleich dabei ist

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Vorab wurde natürlich eingekauft, da meine Tochter, Frau und vor allem die Schwiegereltern ziemlich fleißige Fleischvertilger sind. Fleisch ist, wie wir in den letzten Jahren mitbekommen haben, in Italien ziemlich teuer. Deshalb wurde zuhause ordentlich mariniertes Grillfleisch und Bratwürste mitgenommen. In der Kühlbox landete für mich schließlich eine Packung Wonder-Burger (wollte ich gleich mal probieren), zwei Packungen Veggie-Aufschnitt (der vegane war leider aus...) und ein bisschen Marmelade.
Ich denke vom Strand, Kinderdisco, Pool usw. brauche ich euch nichts erzählen. Es war alles schön und nichts besonderes. Was ich allerdings so noch nicht sah, waren 6 Schwäne, die jeden Tag am Strand rumlagen, ab und zu ins Wasser gingen und sich ansonsten wieder schlafen legten. Es war schon beeindruckend wie diese großen Tiere durch die Menschen schritten oder schwammen. Bis auf 1m ließen sie Menschen ran, dann wurde gefaucht

. Am Pool sah ich auch das erste mal in meinem Leben ein "
Taubenschwänzchen". Ich dachte zuerst mich tritt ein Pferd und
"Verdammt, da hat sich der Kolibri aber verflogen!". Google brachte schließlich die Wahrheit ans Licht
Ja jedenfalls, zurück zum Essen. In Italien will ich einfach Pizza essen, weils nirgendwo anders bessere gibt. Und so habe ich tatsächlich oft Pizza gegessen. Meistens vegetarisch, weil ich im Urlaub einfach mal ne Ausnahme machen wollte. Erstaunt war ich allerdings, als ich auf der Karte des Campingplatzrestaurants "Sojamozarella" fand. Den wollte ich natürlich probieren, war aber nicht sehr begeistert. Es waren eben nur ein paar weiße runde Kleckse, die nach nichts geschmeckt haben.... Hmm, aber immerhin.
Wo ich ebenfalls beeindruckt war, war das Sortiment in den italienischen Läden. Im normalen Supermarkt gab es Bratlinge, Burger und sogar Aufschnitt veganer Art. Probiert habe ich hier einen Gemüsebratling aus Karotte und Kartoffel und einen Burger als Aubergine. Die Wurst hatte so eine Pressackähnliche Farbe und hat mich direkt abgestoßen - dann lieber Marmelade.... Der Gemüsebratling war innen schon fast matschig, wogegen mich der Auberginenburger echt überzeugt hatte. Schmeckte ähnlich wie ein Hacksteak und überhaupt nicht wie Aubergine. Der Wonder-Burger war für mich Okay, aber hat mich nicht vom Hocker gezogen.
Tja, und wie sollte es anders sein, nach diesen zwei Wochen mit den Schwiegereltern könnte ich wieder ein kleines Büchlein mit abfälligen Sprüchen und verbalen Seitenhieben füllen. Und da rechne ich mal die unzähligen Raserümpfen und Augenrollen nicht dazu.
Hier ein paar Highlights:
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(SchwieMu sieht ein, dass wohl zuviel gekaufte Wurst übrig bleibt) - Aus der übrigen Wurst machen wir morgen einfach Stadtwurst mit Musik, die ißt du ja, oder?
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(SchwiVa kämpft mit dem Gemüsebratling der auf dem Grill angeklebt ist) - So ein scheiß Ding kommt mir nicht mehr auf den Grill!
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(SchwiMu diskutiert über Brandrodung im Regenwald) - Ist ja echt eine Sauerei was die da mit dem Regenwald machen, und das Alles für Soja!
(SchwiVa wirft mit ein) Damit du mehr von deinen tollen Burgern futtern kannst.
Bei letzterem konnte ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass fast 100% von dem Soja in Futtermittel für DEREN Futter verarbeitet wird während mein bischen Soja nachweislich aus der EU kommt. Als Antwort kam dann nur noch:
"Und das weißt du wieder mal nur von diesen veganen Propagandaseiten im Internet!".
Letztendlich wurde ich dann noch 10 Minuten darüber belehrt, dass ich meinen Burger eigentlich nicht essen dürfte weil der ja auf dem Grill Kontakt mit Fleisch hatte und somit Fleischfasern enthalten würde. Das es mir nicht auf die "Sterilität" ankäme, sondern dass ich keine Fleischwirtschaft mit meinem Bargeld unterstützen will, war schon wieder egal.
"Dann bist du kein echter Vegetarier!" - war schließlich das letzte Wort.
Auf jeden Fall weiß ich jetzt, woher meine Frau die abwertende Meinung und den Mords-Dickschädel zu diesem Thema hat.