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Vom Fleischliebhaber zum veganen Leben

Erstellt 25.06.2017, von verena.ki. Kategorie: Neu hier. 10 Antworten.

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Benutzerbild von verena.ki
Themen-Startervegan5 PostsweiblichHeilbronnLevel 1
Vom Fleischliebhaber zum veganen Leben
25.06.2017
Hallo zusammen!
Ich bin ein totaler Neuling in diesem Gebiet. Bis vor einer Woche habe ich sehr viel und auch sehr gerne Fleisch gegessen. Bis ich dann den Film 'what the health' gesehen hatte. Der Film hat bei mir wirklich einen Schalter umgelegt. Seit ca. 4 Tagen lebe ich wirklich konsequent vegan, nicht einmal die letzten Sachen aus dem Kühlschrank
Möchte ich ganz aufbrauchen. Es macht bisher großen Spaß, ich koche gerne und probiere gerne Neues aus. Mein Mann ist momentan auf einem ähnlichen Stadt, tut sich aber sehr schwer mit der Umstellung und mit den neuen Rezepten. Er ist generell nicht sehr offen für Veränderungen und ein richtiges Gewohnheitstier. Beispielsweise mag er Sojamilch, Soja Kochcreme usw. überhaupt nicht. Das erschwert mir das ganze wirklich sehr. Ich denke dass er eher ein Kanidat für Vegetarismus ist, vegan zu leben wird nicht dauerhaft etwas für ihn sein. Gleichzeitig kommen dann bei mir Ängste auf, dass ich es nicht durchziehen kann. Dass der Käse im Kühlschrank mich dann doch anlacht, oder ich dann doch mal lieber von seiner Sahnesoße probieren möchte. Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Was haltet ihr generell davon, wenn jemand wie ich gleich auf vegan umsteigt und dennoch vorerst das ein oder andere wie Käse, Eier oder so beibehält. Bin da wirklich sehr verunsichert. Möchte es wirklich schaffen aber bei einigen Dingen fällt es mir ein wenig schwer wirklich komplett loszulassen. Freue mich sehr über eure Erfahrungen / Input / Tipps.
Grüße euch lieb, Verena :wink:

Benutzerbild von Dana
vegan4.684 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
25.06.2017
Hallo Verena,

erst einmal herzlich willkommen. Du siehst momentan Probleme, wo wahrscheinlich nicht wirklich welche sind. Mein Mann ist die absolute fleischfressende Pflanze (ohne geht überhaupt nicht) und dennoch bemerkt er nicht, dass alle "Sahne"saucen mit Sojasahne gemacht sind oder dass statt der Milch Sojapflanzendrink genommen wurde. Also einfach mal ausprobieren und gar nicht an die große Glocke hängen. Bei Käse hatte ich auch das größte Problem, oder ich dachte zumindest, es wäre das größte Problem, aber im nachhinein muss ich sagen, es war gar keine Schwierigkeit darauf zu verzichten. Gehe die ganze Sache langsam in Deinem Tempo an. Du musst niemanden etwas beweisen. Und wenn sich halt zwischendurch doch mal ein Ei oder Käse unter das Essen schmuggelt und es für Dich in Ordnung ist, dann ist es so. Setze Dich selbst nicht unter Druck, denn sonst machst Du Dir das Leben schwer und Du hältst die Sache nicht durch.

Benutzerbild von verena.ki
Themen-Startervegan5 PostsweiblichHeilbronnLevel 1
25.06.2017
Vielen Dank, Dana. :thumbup:

Kein Benutzerbild
Nefasu
25.06.2017
Hallo Verena,

prinzipiell gilt: Jede Veränderung beginnt im Bewusstsein.

Solange du also Ei oder Milchprodukte als etwas gutes, erstrebenswertes, betrachtest, wirst du die Umstellung zwangsläufig als Verzicht wahrnehmen (z.B. auf den Geschmack, die Konsistenz, o.ä.). In der Natur eines Verzichtes liegt dabei immer das Problem Willenskraft aufbringen zu müssen, um einem gefühlten Verzicht (mit allen Begleiterschneinungen des Begehrens und Wünschens) aufrecht zu erhalten.

MMn. ist die einzige Möglichkeit den Lebenswandel wahrhaft zu vollziehen das Aufbrechen von Denkmustern und früheren Assoziationen des "Verzichteten" Lebensmittels, um es nicht mehr als "Verzicht", sondern als schädlich Lebensmittel anzusehen (in letzter Konsequenz zumindest schädlich für die Tiere) ;)

Grüße,
Falk

Kein Benutzerbild
Kerstin
25.06.2017
Hallo Verena,
erstmal willkommen.
Dana hat Recht, lass es langsam und ohne Druck angehen.
Und statt Sojadrink kannst du auch mal Hafer-oder Reisdrink probieren. Es gibt auch andere Sahnealternativen, vielleicht sind diese im Geschmack besser /anders.
Und verrate deinem Mann nicht alle Zutaten, meistens merken sie nicht wirklich einen Unterschied :green:
:wink:

Kein Benutzerbild
Berlinerin
25.06.2017
Liebe Verena,

auch von mir Gratulation zur Entscheidung! :thumbup: :thumbup: :thumbup:
weiter so!

Ich möchte Falks Gedanken aufgreifen, und etwas weiterspinnen..

Umdenken ist also die Schlussfolgerung von Mitgefühl. Also ist das Ablehnen tierischer Produkte auch gar kein Verzicht mehr. Es ist Ablehnung, weil der Konsum auf Grausamkeit basieren würde. So kannst Du Dich nun wirklich "Fleischliebhaberin" nennen! ;) Weil Du das Leben liebst :heart: und respektierst, liebst Du lebendes Fleisch mehr als totes oder Produkte von gequältem! :D
(Deshalb lacht der Käse auch nicht mehr im Külschrank: er ist Stellvertreter der Kuh, die nach ihrem Kalb schreit und des toten Kälbchens, dessen Lab für die Produktion des Käses verwendet wurde.)

Ich hätte da noch eine Idee, wenn Inkonsequenz sich einschleicht, die einem dann im Nachhinein ein schlechtes Gewissen macht: Einen weiteren Film über die Wahrheiten der Massentierhaltung schauen, oder entsprechende Bücher lesen. Über diese schreibt Kilian hier auch öfter Rezensionen! Hier mal eines
https://www.vegpool.de/magazin/schweinebande-der-fleischreport-rezension.html

Ansonsten denke ich auch, dass wir eben "Gewohnheitstiere" sind, und manch einer tut sich mit Veränderungen schwer, und er wird ein wenig Zeit brauchen. Du bist so frisch dabei, dass Du vermutlich auch noch arg geschockt bist, die Massentierhaltung so lange nicht hinterfragt zu haben. Ich denke, mich begleitet dieses Entsetzen über mich selber noch mein Leben lang. Ich werde wohl die 44 Jahre, die ich kein Veganer war, nicht mehr als Veganer erreichen.


Aber jeder Schritt zählt, jedes weniger verkaufte Tierleid-Produkt.., vielleicht wird man für jemanden ein interessantes Vorbild, man kann sich irgendwo engagieren, man kann auf Demos gehen, man kann bei der Grilleinladung sein eigenes Vleisch auf den Grill legen neben das tote Tier, und die Anwesenden Omnivoren werden nachdenken und kosten wollen... Die Welt braucht Inspiration...

Hier Links, die ich gerne unter die Leute mische:
https://vegan-taste-week.de/
https://albert-schweitzer-stiftung.de/

Vielleicht ist Dein Liebster irgendwann von Deiner Konsequenz so überzeugt, und stolz auf Dich, dass auch er nicht mehr anderes leben will. Wir sind es jedenfalls schon!

:thumbup:


Kein Benutzerbild
Hinterfrager
25.06.2017
Hi verena.ki,
tiefen Respekt :thumbup:
Angst ist ein schlechter Berater - mach einfach, probiere aus und habe Spaß dabei !
Und es gibt so viel mehr als Soja ;)

Und ich schaue jetzt Kabel 1 Doku "Before the Flood"

Benutzerbild von verena.ki
Themen-Startervegan5 PostsweiblichHeilbronnLevel 1
25.06.2017
Vielen lieben Dank für eure Tipps! Das hat mir wirklich sehr gut geholfen. :)

Benutzerbild von LiveVegan
vegan133 PostsweiblichBWLevel 2
26.06.2017
Hallo verena.ki,

auch von mir herzlich Willkommen!

Mein Mann war auch eine Fleischpflanze aber durch das, dass ich vegan lebe, tut er es Zuhause auch. Es muss halt schmecken was auf den Tisch kommt und mit ein wenig Erfahrung, zauberst du ganz leckere Gerichte, die ihn kaum Fleisch vermissen lassen. Auf Einladungen, isst mein Mann manch mal Fleisch.
Er ist auch der Meinung, das Fleisch viel zu günstig ist und der Fleischkonsum, wie er sich entwickelt hat, viel zu hoch ist.
Wenn er seltenst mal Grillt, dann holt er sich Biofleisch von guter Qualität. Milch und deren Erzeugnisse möchte er fast nicht mehr verzehren, den er weis, wie ungesund es ist. Kleine Ausnahmen, wie mal bei Pizza mit Käse, gibt es vielleicht alle halbes Jahr mal. Natürlich, würde ich gerne sehen, dass auch er 100% vegan wird, aber das kann nur er enscheiden!
Und alles was weniger an Fleisch/Milch und deren Produkte gegessen wird zählt. Ich finde seine Entwicklung von der Fleischpflanze zum 80% veganer bemerkenswert! Er lässt sich halt die Option offen, wenn er mal wirklich Lust auf ein Stück Fleisch oder Pizza mit Käse hat, dieses dann auch zu Essen.

Also mach dir nicht so viel Gedanken und höre auf dein Herz! :)
Dein Mann wird dir sicherlich in seinem Tempo Folgen. Vorleben ist alles. ;)

Kleiner Tip, eine Sahnesoße aus Cashewkernen schmeckt mindestens so lecker oder sogar noch leckerer als richtige Sahnesoße.

1 Tasse Cashewkerne
1,5 Tassen Wasser
1 TL Salz und/oder Gemüsebrühepulver

Mixen bis keine Stücker mehr da sind, und in einem Topf heiß werden lassen.
Immer Rühren, es dickt selbstständig sehr schnell ein.

Nach Geschmack Abschmecken mit Pfeffer, Knoblauchpulver o.ä.

Sehr lecker kann ich dir sagen.
Passt zu Nudel oder als Pilzrahmsoße, Ofengemüse damit Überbacken u.s.w.
Einfach ausprobieren! :)

lg.
LiveVegan

1x bearbeitet

Benutzerbild von Avocadoengel
vegan29 PostsweiblichHamburgLevel 2
21.07.2017
Hey Verena,


du hast ja von allen schon tolle Tipps bekommen, aber ich hatte noch einen weiteren Gedanken:
ich finde, sehr erlaubend und lieb mit sich selbst umzugehen ist der beste Weg, um keine Rückfälle zu haben. Ich bin auch von einem Tag auf den anderen vegan geworden und war bestimmt der größte Salami- und Wurst-fan der Welt, ganz zu schweigen von Eiern und Käse... Ich habe mir am Anfang gesagt, dass es doch ok ist, wenn ich ein bisschen für die Umstellung brauche, ich esse vielleicht erst mal noch Eier und dann gucke ich mal... aber wie sich herausstellte, habe ich kein einziges Ei mehr gegessen! Weil ich die Wahl hatte und mir nicht den Verzicht aufgezwungen habe. Wenn ich Sachen gesehen/gerochen habe, die ich vorher sehr gerne mochte, dann habe ich zugegeben "ja das sieht echt lecker aus" und im Kopf ging die Argumentation aber weiter: "aber das ist überhaupt nicht gut für mich"/"aber dafür musste ein Tier leiden"/"ich möchte das nur essen, weil es mir gut schmeckt, das ist kein guter Grund". Und damit habe ich kein einziges Mal einen Rückfall gehabt in 7 Wochen :angel: Ich finde, wenn man sich grundsätzlich freundlich behandelt in solchen Situationen, dann merkt man, dass das Verlangen nach diesen nicht-veganen Dingen gar nicht so groß ist :-)

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