Das Problem der deutschen Tierrechts-Szene ist nicht unbedingt,
dass diese Leute auftreten. Die gibt es überall. Das Problem ist der Umgang mit ihnen.
Würden entsprechende Akteure in ihrer Echo-Kammer einfach nur ein (angemessenes) Kopfschütteln ernten, wäre der Spuk im Nullkommanix vorbei. Stattdessen schwingen große Teile der Szene mit und glauben, es gehöre zum guten Ton, sich ständig gegen Alles und Jedes zu distanzieren, bloß damit niemand den Verdacht schöpft, dass man (mangels Distanzierung) vielleicht doch ein kleiner Nazi, Antisemit oder sonstwas ist... und sei es nur deshalb, weil man über irgendwelche Spitzfindigkeiten stolpert.
Und dabei geht es natürlich auch immer darum, dass ICH DIR sage, was DU falsch machst (und was ich also besser mache und welche Szene-Codes ich kenne).
Und so gerät der ursprüngliche Fokus komplett ins Abseits und es werden die absurdesten Verallgemeinerungen gezogen, in denen jede Gewichtung, Priorisierung und Effektivität komplett abgelehnt wird. Das ist dann ein komplett ideologisches Weltbild, das mit der Realität nichts mehr zu tun hat, aber dennoch den Anspruch erhebt, man sei "die vegane Szene", die irgendwas bewegt.
Und im Endeffekt sterben die Tiere weiter, weil der Markt von Unternehmen gestaltet wird, denen alles egal ist, außer ihr Gewinn. Das Unterlassen aus Selbstüberhöhung ist m.M.n genau dasselbe wie Unterlassung aufgrund von Ignoranz.
Wer etwas bewegen möchte - so ist meine eigene Erfahrung -, der muss selbst etwas auf die Beine stellen und einfach realistisch genug sein um zu erkennen, dass "Perfektionismus" der Beginn allen Übels ist.
Und ja, viele Tierrechtler sind vernünftige Menschen. Das Problem ist nur - wie so oft -, dass die Idioten oft lauter sind.