Genau, die ungesicherten Ställe, bei deren Bränden nach wie vor Versicherungen zahlen, wenn dort hunderte/tausende Tiere verenden, ist eine mögliche Maßnahme, die das Ende der Tiergefangenhaltung beschleunigen würde. Darüber wurde bereits an entsprechender Stelle vorgesprochen. Genau da finden solche Kämpfe statt zwischen den verschiedenen Lobbygruppen. Die einen, die vom "Bauernsterben" reden, wenn die Kosten den Wettbewerb verzerren, weil die ausländischen Landwirte solche Kosten nicht zutragen haben, die anderen, denen eh jede nationale Regelung ein Graus ist. Deshalb muss üblicherweise auf EU-RIchtlinien gewartet werden. Wenn es die dann gibt, kommt es auf die jeweils amtierende Regierung bzw. auf das jeweilige Ministerium an, inwieweit und ob eine EU - RIchtlinie auch umgesetzt wird. CDU/SPD/FDP hatten in der Vergangenheit keinerlei Interesse, irgendwelche Vorgaben aus der EU umzusetzen, die die Arbeit der Tiergefangenhalter auch nur um ein Minimum erschweren hätten können. Erst jetzt wird - zumindest zum Teil - durch die starken, grünen Ministerien dieser Knoten gelöst. Sehr ärgerlich, dass gerade die Tiergefangenhalter die derzeitigen kriegs- bzw- coronabedingten Krisen dafür missbrauchen, massiv Druck auf die Ministerien auszuüben, die wenigen Errungenschaften der letzten Jahre (z.B. Brachflächen zu Regeneration) nicht mehr anzuwenden, statt dessen diese weiter für "Futterweizen" zu missbrauchen. Bin gespannt, wie sich das noch entwickelt. Steffi Lemke - unsere derzeitige Umweltministerin, war seinerzeit, als der "Veggieday" ins Wahlprogramm hinein gevotet wurde, Geschäftsführerin und Wahlkampfverantwortliche der Grünen und weiß deshalb genau, um was es geht - und wie stark der innerparteiliche Widerstand gegen alles, was vegan heißt, seitdem war.
Es war ein hartes Stück Arbeit, diese negative Wahrnehmung zumindest teilweise aufzulösen, Renate Künast und ihrem Mitarbeiter sei Dank dafür! Dennoch sind viele nach wie vor sehr vorsichtig mit dem Thema, auch wenn die pflanzenbasierte bzw. vegetarisch-vegane Ernährung immer wieder in Wahlprogrammen und sogar im Grundsatzprogramm auftaucht.
Derzeit wird das Bundesbauministerium durch die SPD (Klara Geywitz) bearbeitet, weshalb ich mich freuen würde, wenn die Frage nach Stallgenehmigungen ohne entsprechenden Feuerschutz vielleicht jemand von der SPD beantworten könnte. , was die Bauverordnungen angeht. Die Grünen versuchen gerade krampfhaft gegen extreme Widerstände ein einigermaßen brauchbares "Tierwohllabel" hinzubekommen, sowie die Sache mit dem Strafrecht (Justizministerium: Jagdpächterlobby FDP) irgendwie gebacken zu bekommen. Die Grünen haben derzeit da wohl eher derzeit keinen/ kaum Einfluss. Wo etwas gehen könnte ist neben der möglichen Neufassung des Jagdrechtes die Geschichte mit den Emissionen und deren Verminderung - wobei Tierleid selbst leider nicht darunter fällt. Das sind Top-Leute am Werk, auch wenn wir Bürger zunächst kaum etwas davon merken, bin ich mir sicher, dass sich da einiges tut. Zumindest wird nicht wie bei Klöckner und Co die in früheren Zeiten gezeigte Bockbeinigkeit in Sachen Tierschutz generell an den Tag gelegt und alles sabotiert, was auch in Straßburg und Brüssel verabschiedet worden ist. Alleine das ist schon ein riesiger Erfolg dieser neuen Regierung.
Als Fehler meiner Partei allerdings betrachte ich die Meinung vieler Grüninnen, dass mehr und hofnahe Kleinschlachthöfe einen Fortschritt in Sachen Tierschutz darstellen können - zumindest was die Transportzeiten angeht, ist das ja auch richtig. Persönlich denke ich dennoch, dass dadurch nur noch weniger und weniger wirksame Kontrollen von den dann noch weniger ausreichenden Kontrollpersonen durchgeführt werden.
Das mögliche schreckliche Ergebnis wurde ja erst kürzlich aufgedeckt.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/agrarausschuss102.html