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Nur Gossip: Niko Rittenau ist nicht mehr vegan - ein Absturz in Zeitlupe

Erstellt 10.07.2024, von Fruechtchen. Kategorie: News & Aktuelles. 40 Antworten.

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Benutzerbild von chickpea
677 PostsmännlichEnglandLevel 4
15.07.2024
Zitat Libio:

Du schilderst das Gegenteil von Wissenschaft. Das Sammelsurium verschiedenster Studien oder die weit auseinanderliegenden Meinungen der Wissenschaftler sind Argumente von Wissenschaftsleugnern. So wird die Wissenschaft diffamiert, denn was da behauptet wird, so funktioniert Wissenschaft ja nicht. (Eher Religionen, da findet man auch eher Gurus)

Wissenschaftler unterziehen sich freiwillig - weil es das Wesen der Wissenschaft ist - einer strengen Prüfung von Fachkollegen oder auch Laien. Wenn Versuche nicht replizierbar sind, ist es keine Erkennnis, die veröffentlicht wird (außer in selbst bezahlten Zeitschriften, Büchern oder Boulevarpresse vielleicht) Vor wissenschaftlichen Veröffentlichungen gibt es ein langwieriges Peer-Reviev, bevor es zur Veröffentlichung kommt.
Wenn sich herausstellt, dass da jemandf betrogen hat und eine betrügerische Studie irrtümlich veröffentlicht wurde, wird die Veröffentlichung zurückgezogen, mitunter werden Titel entzogen und/oder oder Universitäten distanzieren sich von den Machwerken.
Wissenschaft ist keine freie Meinungsäußerung (Bücher von Scheinwissenschaftlern aber schon, leider können das Einige nicht unterscheiden). Oder man trifft sich auch nicht in der Mitte. Es ist auch keine Wahl, wo die Mehrheit des Volkes wählt, was nun stimmen soll.

So entwickelt sich ein Konsens unter den Wissenschaftlern, so dass es keineswegs mal die eine und dann die gegenteilige gleich berechtigte Meinung gibt, der den aktuellen Stand der Erkenntnisse darstellt.


Ich gebe zu, dass Menschen, die sich als Wissenschaftler ausgeben viel Unheil anrichten können, weil die Grundlagen der wissenschaftlichen Erkenntnisfindung nicht bei jedem vorhanden sind. Statt dessen findet man gelegentlich den Dunning-Kruger-Effekt.
Es ist wichtig, sich die Quellen anzusehen, oder auch, wann und woher die akteullen Erkenntnisse erarbeitet wurden.


Hi,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich beziehe mich hier eher auf die Replikationskrise. Paper werden, wie Du bereits gesagt hast, mittels Peer-Review-Verfahren von den Journals überprüft. Im Peer-Review-Verfahren wird der Artikel auf Plausibilität (und Fehler) hin überprüft. Wie das Verfahren in einzelnen Journals abläuft, ist unterschiedlich. Allerdings wird im Peer-Review-Verfahren in der Regel die Ergebnisse nicht repliziert (im Sinne von die Studie im gleichen/ähnlichen Aufbau noch einmal ausgeführt).

Wissenschaftler haben viele Möglichkeiten, Daten zu manipulieren, von p-Hacking, HARKing, Ändern/Fälschen von Daten, Entfernen von Ausreißern, Manipulation der Versuchsteilnehmer und Kohorten, Verwendung von ungeeigneten statistischen Methoden oder statistischen Methoden, die die Hypothese bestätigen, und bewusstes Nichtverwenden von Methoden, die die eigene Hypothese falsifizieren. Manches kann im Peer-Review-Verfahren herausgefunden werden (ungeeignete statistische Methoden), vieles oftmals auch nicht. Ein Peer-Reviewer weiß nicht, inwiefern die vorgelegten Daten integer sind. Natürlich wird mittels Open Science, Präregistrierung, a priori festgelegten Kohorten etc. in den letzten Jahren versucht gegenzusteuern, aber man sollte sich dennoch bewusst machen, dass viele Studien schlichtweg nicht repliziert werden können.

Ein Beispiel ist Amgen 2012: Es wurde versucht, 53 Krebsstudien zu replizieren, und es konnten nur 6 Studien erfolgreich repliziert werden. Insgesamt wird geschätzt, dass zwischen 50% und 90% der medizinischen Forschungsergebnisse je nach Fachgebiet und den spezifischen Umständen der betreffenden Studien schwer oder gar nicht replizierbar sind. Diese große Spannbreite unterstreicht die Variabilität in der Qualität und Zuverlässigkeit der medizinischen Forschung.

Zitat Libio:
Mit den anderen Dingen, die Du schreibst, bin ich gleicher Meinung. Ich will Dich auch gar nicht angreifen, sondern den Irrtum erklären, dass Menschen das Gefühl bekommen, aufgrund der Unmengen an echten und falschen Informationen, dass die Wissenschaft beliebig ist. Besonders in den Naturwissenschaften gibt es eben den wissenschaftlichen Konsens.


Was Konsens ist und was nicht, darüber wird oftmals gestritten. Studien dienen der Wahrheitsfindung/Datengewinnung. Daten sind erstmal nur Daten, weder richtig noch falsch (mit Ausnahme von Fälschungen). Wie damit umgegangen wird bzw. sie interpretiert werden sollen, ist eine andere Frage. Das es da nur den "Einen" Konsens gibt wage ich zu bezweifeln, bei vielen Erkentnissen sicherlich (Apfel fällt von Baum), bei anderen Themen oftmals nicht.

Wenn Dich "Bad Science" interessiert, dann kann ich Dir Pete Judo ( https://www.youtube.com/PeteJudo1) empfehlen. Die Videos sind sehr unterhaltsam (wenn auch in Englisch) und zeigen viele Beispiele von "Bad Science", Datenmanipulation, Datenfälschungen auf (quer durch jedes Fachgebiet).

Insgesamt ist es gut, im Hinterkopf zu behalten, dass bei (noch) nicht replizierten Studien wahrscheinlich jede zweite bis dritte Studie nicht repliziert werden kann. Mir hilft das zumindest alles etwas entspannter zu sehen.

Um mal ein Gegenbeispiel/stimme in der veganen Szene aufzuzeigen (bei der ich nicht bei allem zustimme und auch schon etwas älter): von T Collin Campbell (auch in Englisch)
Focusing on Nutrients Is A Scam - T. Colin Campbell PhD
https://www.youtube.com/watch?v=Rprs8hEdrVc

4x bearbeitet

Benutzerbild von Libio
vegan1.488 PostsweiblichBERLINLevel 4
15.07.2024
Danke, chickpea, für deine informative Antwort.

Deine Links werde ich mir ansehen, vielen Dank dafür.


Ich habe auch das Buch von Ben Goldacre "Die Wissenschaftslüge" vor Jahren schon gelesen, in dem einige Fälle Betrug in der Wissenschaft ausführlich beschrieben wurden.

Ich weiß auch, dass es viel wissenschaftlichen Unsinn gibt. Das behalte ich auch immer im Hinterkopf.

Benutzerbild von Salma
vegan2.570 PostsweiblichBerlinLevel 4
16.07.2024
auf meiner recherche nach schriftlichem fand ich hier mal textliche kritik an rittenaus ausführungen:

https://www.reddit.com/r/VeganDE/comments/192a3s2/zwillingsstudie_kritik_der_kritik_von_niko/

2x bearbeitet

Benutzerbild von chickpea
677 PostsmännlichEnglandLevel 4
16.07.2024
Zitat Salma:
auf meiner recherche nach schriftlichem fand ich hier mal textliche kritik an rittenaus ausführungen:

https://www.reddit.com/r/VeganDE/comments/192a3s2/zwillingsstudie_kritik_der_kritik_von_niko/


Ich hatte in einem anderen Beitrag Nikos Interpretation der Studie kritisiert (unteranderem wegen seinem fehlendem Verständnis von ökologischer Validität als auch der Studienfrage als solches). Der Beitrag auf reddit ist aber auch nochmal eine wertvolle Kritik.

Neue Netflix Serie "Du bisst was du Isst" https://vegpool.de/forum/vegan-allgemein/neue-netflix-serie-du-bisst-was-du-isst-1.html#post-84302

1x bearbeitet

Benutzerbild von chickpea
677 PostsmännlichEnglandLevel 4
01.08.2024
Wer sichs antun will hier mal ein neueres Interview zu Nikos Standpunkten und über Hühnerzucht...
https://www.youtube.com/watch?v=sHKayr1yxBE

Wobei ich die YT Kommentare empfehle so auch den Kommentar von Adrian:

bei 21:50 sagt er, dass Mütter mit besserer Ara-Versorgung Kinder mit höheren kognitiven Fähigkeiten haben. Ich habe die Studie, auf die er sich bezieht, nicht gefunden, aber Beobachtungsstudien in diesem Kontext haben besondere Probleme, da oft nicht die kognitiven Fähigkeiten der Eltern direkt gemessen werden und bei der Adjustierung berücksichtigt werden. Da ich nicht weiß, worauf er sich bezieht, kann ich das aber nicht nachprüfen. Was ich gefunden habe zeigt aber keinen Zusammenhang (Quelle: Arachidonic acid and DHA status in pregnant women is not associated with cognitive performance of their children at 4 or 6-7 years).


Direkt danach sagt er, dass 5 Eier am Tag aus ernährungsphysiologischer Sicht kein Problem sind. Da er bei dem Thema Arachidonsäure eine Beobachtungsstudie angeführt hat, werde ich das zum Thema Eier auch mal machen. (Quelle: Associations of Dietary Cholesterol or Egg Consumption With Incident Cardiovascular Disease and Mortality). Ich würde sagen eine erhöhte Gesamtsterblichkeit ist schon ein Problem, vielleicht sieht das Niko anders. Aber auf das Thema Cholesterin geht er später nochmal ein, das werde ich auch tun.


Ab min 48 fängt Niko an die Beobachtungsstudien zu kritisieren. Vorher hat er selbst diese angeführt. Er behauptet, dass hochwertige Fleischprodukte mit minderwertigen Fleichprodukten in einen Topf geworfen werden. Das stimmt einfach nicht. In den meisten Studien wird klar zwischen verarbeitetem und nicht verarbeitetem Fleisch unterschieden. Und wir sehen trotzdem negative Effekte von z.B. rotem Fleisch (Quelle: Consumption of red meat and processed meat and cancer incidence: a systematic review and meta-analysis of prospective studies). Als nächstes spricht er von der Adventist2 Study und sagt, dass die Ergebnisse nicht eindeutig sind. Das stimmt, insgesamt waren hier die Pescetarier die Gruppe mit der geringsten Gesamtsterblichkeit. Danach kamen Veganer, dann verschiedene Arten von Vegetariern und dann Omnivore. Es scheint so als ob tierische Produkte, mit Ausnahme von Fisch vielleicht (wegen den Pescetariern), nicht das Leben der Leute verlängern, sondern wenn dann eher verkürzen (was sich mit vielen anderen Untersuchungen deckt). Wenn die Nährstoffmängel, die Niko so gerne bei Veganern vermutet, so schlimm wären, warum sind sie in der Studie die Gruppe, welche die zweitgeringste Sterblichkeit aufweisen? Und es war auch nicht so, dass die Adventisten das "Niko Supplementierungsprogramm" durchgezogen haben.

Direkt danach führt Niko das erhöhte Risko für Knochenbrüche von Veganern an. Er bezieht sich wahrscheinlich auf die epic oxford study. Das liegt daran, dass die Veganer dünner waren und das nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Für eine genauere Erklärung verweise ich auf das Video "Doppeltes Knochenbruchrisiko bei Veganern? Niko Rittenau's Aussagen analysiert." von Hirnfleischersatz. Dass eine vegane Ernährung nicht die einzige gesunde Art der Ernährung ist, stimmt natürlich.


Direkt danach fragt Stef, ob es Vergleiche von Veganer mit Omnivoren mit qualitativ hochwertigen Fleischkonsum gibt. Und ja die gibt es. Nämlich genau die Studie, die Niko vorher angesprochen hat, die Adventist 2 Study. Der Vorteil an der Studie ist, dass es sich dabei um eine sehr sehr gesund lebende Bevölkerung handelt. Und wie schon angesprochen, da schneiden Omnivore am schlechtesten ab.
Niko sagt, dass wenn man auf Lebensmittelqualität korrigiert, die meisten negativen Assoziationen von Fleischprodukten wegfallen. Das stimmt einfach nicht. Ein Beispiel habe ich bereits angeführt (Quelle: Consumption of red meat and processed meat and cancer incidence: a systematic review and meta-analysis of prospective studies).


Direkt danach führt er mendelsche Randomisierungen an, die theoretisch in der Lage sein könnten, einen Kausalzusammenhang herzustellen. Ich müsste etwas länger auf die Thematik eingehen, möchte es hier aber kurz machen:
Der Urvater dieser Methodik hat zu dem Thema vor kurzem einen Vortrag gehalten, in dem er erklärt, warum fast nur Müll in dem Bereich publiziert wird (Noodles, No Nulls and Numb Skulls: Threats to the future of Mendelian Randomization - G. Davey Smith). Das Problem ist, dass häufig bei diesen Studien die Grundannahmen für dieses Design verletzt werden und deshalb absurde Ergebnisse auftreten, die in dem Vortrag auch gezeigt werden.
Die Studien, die Niko anführt, zeigen übrigens nicht nur, dass rotes Fleisch keine negativen Effekte hat, sondern auch, dass verarbeitetes Fleisch keinen negativen Effekt hat, außer auf das...Lungenkrebsrisiko (Quelle: The relationship between processed meat, red meat, and risk of types of cancer: A Mendelian randomization study). Komisch, vorher hat er die Zusammenhänge noch auf die schlechte Fleischqualität zurückgeführt, aber die scheint jetzt ja egal zu sein. Und wie plausibel ist, dass der in vielen Studien nachgewiesene Effekt von rotem und verarbeitetem Fleisch auf das Darmkrebsrisiko verschwindet, aber wir plötzlich ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko (viel unplausibler) sehen? Ich könnte hier noch viele weitere mendelsche Randomisierungen anführen, die kompletten Unsinn finden, aber ich denke ich mache mal weiter.

Benutzerbild von Salma
vegan2.570 PostsweiblichBerlinLevel 4
04.08.2024
Zitat chickpea:
Wer sichs antun will hier mal ein neueres Interview zu Nikos Standpunkten und über Hühnerzucht...
https://www.youtube.com/watch?v=sHKayr1yxBE

Wobei ich die YT Kommentare empfehle so auch den Kommentar von Adrian:

bei 21:50 sagt er, dass Mütter mit besserer Ara-Versorgung Kinder mit höheren kognitiven Fähigkeiten haben. Ich habe die Studie, auf die er sich bezieht, nicht gefunden, aber Beobachtungsstudien in diesem Kontext haben besondere Probleme, da oft nicht die kognitiven Fähigkeiten der Eltern direkt gemessen werden und bei der Adjustierung berücksichtigt werden. Da ich nicht weiß, worauf er sich bezieht, kann ich das aber nicht nachprüfen. Was ich gefunden habe zeigt aber keinen Zusammenhang (Quelle: Arachidonic acid and DHA status in pregnant women is not associated with cognitive performance of their children at 4 or 6-7 years).


Direkt danach sagt er, dass 5 Eier am Tag aus ernährungsphysiologischer Sicht kein Problem sind. Da er bei dem Thema Arachidonsäure eine Beobachtungsstudie angeführt hat, werde ich das zum Thema Eier auch mal machen. (Quelle: Associations of Dietary Cholesterol or Egg Consumption With Incident Cardiovascular Disease and Mortality). Ich würde sagen eine erhöhte Gesamtsterblichkeit ist schon ein Problem, vielleicht sieht das Niko anders. Aber auf das Thema Cholesterin geht er später nochmal ein, das werde ich auch tun.


Ab min 48 fängt Niko an die Beobachtungsstudien zu kritisieren. Vorher hat er selbst diese angeführt. Er behauptet, dass hochwertige Fleischprodukte mit minderwertigen Fleichprodukten in einen Topf geworfen werden. Das stimmt einfach nicht. In den meisten Studien wird klar zwischen verarbeitetem und nicht verarbeitetem Fleisch unterschieden. Und wir sehen trotzdem negative Effekte von z.B. rotem Fleisch (Quelle: Consumption of red meat and processed meat and cancer incidence: a systematic review and meta-analysis of prospective studies). Als nächstes spricht er von der Adventist2 Study und sagt, dass die Ergebnisse nicht eindeutig sind. Das stimmt, insgesamt waren hier die Pescetarier die Gruppe mit der geringsten Gesamtsterblichkeit. Danach kamen Veganer, dann verschiedene Arten von Vegetariern und dann Omnivore. Es scheint so als ob tierische Produkte, mit Ausnahme von Fisch vielleicht (wegen den Pescetariern), nicht das Leben der Leute verlängern, sondern wenn dann eher verkürzen (was sich mit vielen anderen Untersuchungen deckt). Wenn die Nährstoffmängel, die Niko so gerne bei Veganern vermutet, so schlimm wären, warum sind sie in der Studie die Gruppe, welche die zweitgeringste Sterblichkeit aufweisen? Und es war auch nicht so, dass die Adventisten das "Niko Supplementierungsprogramm" durchgezogen haben.

Direkt danach führt Niko das erhöhte Risko für Knochenbrüche von Veganern an. Er bezieht sich wahrscheinlich auf die epic oxford study. Das liegt daran, dass die Veganer dünner waren und das nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Für eine genauere Erklärung verweise ich auf das Video "Doppeltes Knochenbruchrisiko bei Veganern? Niko Rittenau's Aussagen analysiert." von Hirnfleischersatz. Dass eine vegane Ernährung nicht die einzige gesunde Art der Ernährung ist, stimmt natürlich.


Direkt danach fragt Stef, ob es Vergleiche von Veganer mit Omnivoren mit qualitativ hochwertigen Fleischkonsum gibt. Und ja die gibt es. Nämlich genau die Studie, die Niko vorher angesprochen hat, die Adventist 2 Study. Der Vorteil an der Studie ist, dass es sich dabei um eine sehr sehr gesund lebende Bevölkerung handelt. Und wie schon angesprochen, da schneiden Omnivore am schlechtesten ab.
Niko sagt, dass wenn man auf Lebensmittelqualität korrigiert, die meisten negativen Assoziationen von Fleischprodukten wegfallen. Das stimmt einfach nicht. Ein Beispiel habe ich bereits angeführt (Quelle: Consumption of red meat and processed meat and cancer incidence: a systematic review and meta-analysis of prospective studies).


Direkt danach führt er mendelsche Randomisierungen an, die theoretisch in der Lage sein könnten, einen Kausalzusammenhang herzustellen. Ich müsste etwas länger auf die Thematik eingehen, möchte es hier aber kurz machen:
Der Urvater dieser Methodik hat zu dem Thema vor kurzem einen Vortrag gehalten, in dem er erklärt, warum fast nur Müll in dem Bereich publiziert wird (Noodles, No Nulls and Numb Skulls: Threats to the future of Mendelian Randomization - G. Davey Smith). Das Problem ist, dass häufig bei diesen Studien die Grundannahmen für dieses Design verletzt werden und deshalb absurde Ergebnisse auftreten, die in dem Vortrag auch gezeigt werden.
Die Studien, die Niko anführt, zeigen übrigens nicht nur, dass rotes Fleisch keine negativen Effekte hat, sondern auch, dass verarbeitetes Fleisch keinen negativen Effekt hat, außer auf das...Lungenkrebsrisiko (Quelle: The relationship between processed meat, red meat, and risk of types of cancer: A Mendelian randomization study). Komisch, vorher hat er die Zusammenhänge noch auf die schlechte Fleischqualität zurückgeführt, aber die scheint jetzt ja egal zu sein. Und wie plausibel ist, dass der in vielen Studien nachgewiesene Effekt von rotem und verarbeitetem Fleisch auf das Darmkrebsrisiko verschwindet, aber wir plötzlich ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko (viel unplausibler) sehen? Ich könnte hier noch viele weitere mendelsche Randomisierungen anführen, die kompletten Unsinn finden, aber ich denke ich mache mal weiter.

Danke dir, und danke an Adrian, sich damit schriftlich auseinanderzusetzen!🌱

ein kommentar unter dem video, über den ich seither nachdenke und überlege, ob oder wie ich es in meinen sprachgebrauch aufnehme:

"Oliverxhain: vegan ist zuerst immer ethisch. und keine ernährungsform. das nennt man dann plantbased."
also müsste ich beim bestellen von essen eher fragen, ob es 100% pflanzlich ist, ggf mit dem hinweis, dass ich vegan lebe (was dann, weil ethisch, den anspruch auf ausnahmslosigkeit beinhaltet)...

dem widersprucht, dass die vegan-kennzeichnungen auf lebensmitteln ja grösstenteils "vegan" heissen und seltenwr “. rein pflanzlich".

wenn nun herr rittenau sich immer noch im weitesten sinne als veganer sieht (steht auch irgendwo in den kommentaren), die von seinen hühnern gelegten eier als ethisch bezeichnet, dann kann das ja theoretisch passieren, dass er dann vegane eiernudeln vermarktet????


ich bin gespannt wie das weitergeht...

1x bearbeitet

Benutzerbild von Blaustern
vegan169 PostsweiblichSoltauLevel 3
04.08.2024
Ich kann mir nicht vorstellen wie eine kommerzielle Hühnerhaltung vegan sein soll.
Woher kommen die Hüher und was ist den Brüdern passiert?
Wie können sie bei der Menge ihren Bedürfnissen nachgehen und eine Rangordnung klären?
Und vorallem: Was passiert mit den Hühnern, wenn sie nicht mehr genug Eier legen?


Wenn schon ethisch vertretbare Eier, dann nur mit geretteten Hühnern die einfach leben dürfen, egal ob sie Eier legen oder nicht. Das funktioniert aber auch nicht das ganze Jahr. Im Winter legen Hühner nicht so gerne Eier.

Benutzerbild von Salma
vegan2.570 PostsweiblichBerlinLevel 4
05.08.2024
hi blaustern,


ja, all die fragen entstehen dann logischerweise...

alles was ich so mitgekriegt habe:
hühner die nicht mehr genug eier für seine ansprüche legen, sollen von netten leuten aufgenommen werden wir bei rettet das huhn. (unverschämtheit, darauf zu bauen)

die jungen hähne werden ermordet, alsbald sie in das alter kommen, in dem sie sich gegenseitig sowieso ermorgen würden......

achso, und das sexen von befruchteten eiern will er dann auch einführen, weil, das ist ja erlaubt, ungeschlüpfte küken nach einer gewissen tagesanzahl zu töten.

was an all dem ethisch sein soll.... tztztz ...

Benutzerbild von Crissie
vegan880 PostsweiblichLevel 4Supporter
05.08.2024
Die Hähne müsste er nicht töten, wenn er sie separat halten würde. Es gibt eher friedliche Rassen, mit denen man das durchaus machen kann. Die Kosten müsste er dann auf den Eierpreis umschlagen.
Da er nichtmal bereit ist, die Hennen zu behalten, sobald sie weniger legen, gehe ich mal davon aus, dass ihm das Wohl der Tiere egal ist, und wirtschaftliche Interessen wichtiger sind...wie bei jedem anderen Tierausbeuter mit Massentierhaltung.


Benutzerbild von chickpea
677 PostsmännlichEnglandLevel 4
06.08.2024
Ich habe mir zu Nikos Aussagen in Bezug auf die Arachidonsäure noch folgendes Video angeschaut, das Nikos aussagen begutachtet.
YouTube-Video laden?


Insgesamt sehr informativ, wobei ich auch den chanel als solches empfehlen kann.

2x bearbeitet

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