"Hungern bis ihr ehrlich seid" - Aktivist kollabiert.

In Berlin sind mehrere Klimaschutz-Aktivisten im Hungerstreik. Sie wollen Bundeskanzler Olaf Scholz dazu bringen, eine Stellungnahme zum Klimaschutz abzugeben, in der er klar stellt, dass wichtige Grenzwerte bereits überschritten sind.

https://hungern-bis-ihr-ehrlich-seid.de/

Heute ist einer der Aktivisten kollabiert und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Einige Forscher haben in einer Stellungnahme deutlich gemacht, dass sie die Forderungen der Aktivisten für "wissenschaftlich solide und vernünftig" halten. Sie lehnen jedoch die Form des Protests ab:
https://de.scientists4future.org/stellungnahme-s4f-klimaforderungen-hungerstreikende/

Was haltet ihr von der Aktion? Habt ihr davon mitbekommen?

Ich glaube nicht, dass diese Aktionen die Regierung zum Umdenken bringt. Wenn man sieht wie uneins diese Regierung in Sachen Klimaschutz ist und dass nach Herrn Lindner es keine Änderung der Schuldenbremse geben wird und er an den falschen Ecken spart, ist die Mühe dieser lieben engagierten Aktivisten wohl umsonst!😢

Ich verstehe die Frustration und das Engagement der Aktivisten, aber es ist entmutigend zu sehen, dass ihre Bemühungen auf solche Herausforderungen stoßen. Es ist klar, dass sie sich zutiefst für ihre Sache einsetzen, aber leider stimmen die politische Landschaft und die Prioritäten der Regierung möglicherweise nicht mit ihren Forderungen überein. Es ist eine ernüchternde Erinnerung an den harten Kampf um sinnvolle Veränderungen angesichts fest verwurzelter Interessen und bürokratischer Hürden.

Nicht mitbekommen und sicherlich auch nicht erfolgreich.

Ich habe diese Aktion schon vor Wochen mitbekommen. Ich halte sie für schwachsinnig und nicht erfolgreich.


Der erste Hungerstreik damals von Anderen (Henning und Co.) war unter'm Strich doch genauso sinnlos.

DIE Regierung gibt es so nicht. Die ist komplex und viele kluge und engagierte Menschen sind auch dabei, die die Werte wissen und beachten und versuchen, gesetzliche Rahmenbedingungen für nötige Änderungen zu schaffen.


und

Die Interessen großer und verschiedenster Volksgruppen stimmen nicht überein.


Die Regierung ist nicht blöd, hat gute wissenschaftliche Berater.
So lange wirtschaftlich starke Gruppen, wie beispielsweise traktorfahrende Bauern ihre Meinung nicht einem Faktencheck
unterziehen (in Wirklichkeut geht es nicht um Fakten, sondern um Emotionen), kann es passieren dass moderne Gesetze wieder ins alte Jahrhundert zurück gesetzt werden.
Zum Glück nicht ganz.


Die Forderung, die Angst vor dem Untergang in Teilen der angstgebeutelten Bevölkerung noch zu verstärken, will gut úber legt sein.


Welche Werte genau überschritten wurden, verstehen, Laien gar nicht, dazu braucht es meiner Meinung nach einer Wissenschaftkommunikation, dort kann man viel Richtiges erfahren. Aber auch das hören sich nur die an, die Wissenschaft schätzen.
Die anderen schreiben freche Kommentare drunter.

Einer der Hungerstreiker, der seit fast 90 Tagen hungert, ist gestern kollabiert und ins Krankenhaus gekommen. Nach einer Infusion ging es wieder zurück ins Camp.

Zwei Hungerstreiker (darunter besagte Person) haben angekündigt, ab morgen in den "trockenen Hungerstreik" zu treten, also auch keine Flüssigkeit mehr aufzunehmen. Das hält man höchstens ein paar Tage durch. Möglicherweise stirbt bald der erste...

Ich finde die Aktion nicht gut. Ich spüre da nur Verzweiflung, aber keine Hoffnung oder Lösungsvorschläge. Zudem kann ich sie kaum verfolgen. Ich finde die Vorstellung so schrecklich finde, dass da jemand gerade verhungert bzw. bald verdurstet.

Aber ich kann mir auch nicht erklären, warum Scholz nicht sagt, was in der Klimaforschung längst klar ist ... Das würde Klimapolitik doch verständlicher und nachvollziehbar machen, als wenn unser Kanzler so tut, als wäre nix ...

Den Vorwurf, es handele sich um "Erpressung" halte ich für vorgeschoben, weil es ja kein egoistisches Ziel gibt, das jemandem schadet. Da könnte man ja jede Demo als "Erpressung" brandmarken.

Da ist unser Cum-Ex-Kanzler (finde ich eine lustige Alternative zum "Klimakanzler") wohl nicht bereit, ein klares Statement abzugeben, das der (fossilen) Wirtschaft schaden könnte.

Wie seht ihr das? Könnt ihr meine Sichtweise nachvollziehen, oder seht ihr es ganz anders?

Ich finde, in einer Demokratie gibt es sinnvollere Wege, sich zu engagieren und damit dann auch mehr zu erreichen. Selbstgefährdung aus Verzweiflung und vor allem aus Mangel an Alternativen kannte ich bisher vor allem aus Diktaturen...oder von psychisch Kranken.

Nachdem sich die Regierung offensichtlich von rechtsradikalen Bauern hat erpressen lassen - und zwar in die zukunftsfeindliche Richtung - ist der Erpressungsversuchsvorwurf an die Protesthungernden allerdings an Zynismus nicht mehr zu übertrumpfen.

Ich weiß nicht genau, warum partout der Kanzler bestätigen soll, was unter Klima Forschern und anderen Fachleuten wissenschaftlicher Konsens ist.
Die Bestätigung gibt es doch schon lange. Was soll da der Kanzler?

Ich finde die Aktion schlimm.

Nur eine Mutmaßung: es könnte eine Zeit kommen, in der man Politiker für ihr Nichthandeln angesichts der Klimakrise haftbar machen könnte. Die beliebte Behauptung, sie hätten von nichts gewusst, fiele bei einer öffentlichen Anerkenntnis der Fakten dann aber leider weg. Sprich: gibt er der Forderung nach, wird man anschließend fordern können, angemessener zu handeln und nicht mehr beispielsweise einer gewaltbereiten mit Traktoren und Heugabeln und Galgen bewaffneten Minderheit nachzugeben. (wobei das Problem der wohlstandsverwahrlosten Mehrheit mit ihrem Selbstverständnis auf Kosten anderer zu leben m.E. dennoch das größere ist)