Die Geldmaschinerie steht vor jedem Gesetz und daran wird niemand was ändern können. Geld regiert die Welt.
Tier- und anderes Leben zu respektieren ist auch eine Sache der Erziehung, die nicht in jeder Familie gleichermaßen stattfindet. Da sitzt man sehr schnell als "Erleuchtete" auf einem hohen Ross und deutet mit dem Finger auf andere.
Dass in solchen Situationen beinahe alle Menschen in eine Verrohung hineingehen, scheint ein psychologisches Phänomen zu sein, das auch in anderen Zusammenhängen als der Tierleidproduktion wie bei Militärausbildung - Einsätzen, oder (Folter-) Gefängnissen, Internaten, Kinderheimen immer wieder zu beobachten ist, von dem sich niemand so ohne weiteres freisprechen kann. Das hat viel mit Machtstrukturen zu tun, aber da bin ich - außer in Bezug auf meine eigenen Erfahrungen im Internat und diversen Kinderheimen - kein Experte.
Deshalb ist es ja auch so wichtig, die Verbraucherseite zuallererst mitzunehmen. Denn letztlich lässt sich mit dieser Verrohung nur Geld verdienen, wenn wir ach so lieben und aufgeklärten Verbraucher die Sachen, die auf diese Weise hergestellt werden, auch konsumieren. Auch deshalb wurde die Fleischkennzeichnung von den Lobbyverbanden auch so bekämpft - sollten sich doch gefälligst die aufgeklärten Verbraucher selbst informieren, wie die Produkte gemacht werden, war ihr Credo - wohl wissend, dass gerade dies wo immer es geht verhindert wird.
Da hilft auch kein Schimpfen auf die Politik - denn solange die bei echtem Einsatz für Tiere und gegen diese Tierleidindustrie massiv durch Wählerschwund bestraft wird (siehe Veggieday), so lange wird es da auch sichtbar kaum viele Erfolge geben. Was aber nicht heißt, dass gar nichts versucht wird - siehe das Gesetz um die an Kinder gerichtete Reklame für ungesunde Lebensmittel, was letztlich ein Tierschutzgesetz wird, ohne dass das Wort Tier auch nur ein einziges Mal fällt...
Deshalb ist es so wichtig, das Problem zu erkennen, zu benennen, aber vor allem die positiven Wirkmechanismen dagegen zu bedienen, weshalb ich Vegpool so ungemein wichtig finde! Alle positiven Aspekte der veganen Lebensweise werden hier behandelt und debattiert, auch aber die durchaus unbefriedigend gelösten, oder gar nicht so einfach lösbare. Das macht Vegpool auch so glaubwürdig.
Vor allem aber die wirksam machbaren und leicht erreichbaren Dinge, die vielen Menschen den Umstieg auf vegan erleichtern.
Dabei ist es vielleicht gar nicht sooo wichtig, ob ein veganes Kochbuch von einem rein vegan lebenden Prominenten herausgebracht wird. Wichtiger ist doch, dass diese Prominenten erkannt haben, dass die vegane Ernährung unschätzbare Vorteile bietet und sie mit ihrer Prominenz möglichst viele Menschen positiv beeinflussen können - auch wenn sie selbst noch nicht alles geschafft haben.
Gestern lief ein weiterer Amsterdam - Krimi zum Thema Fischereikriminalität und Betrug mit Nachhaltigkeitslabeln (
https://www.betterplace.org/de/organisations/29834-the-black-fish-deutschland-e-v) in dieser Branche mit Hannes Jaenicke.
Jaenicke als deutscher Ermittler in Amsterdam zu einem Festgenommenen Mann aus Surinam dem er einen Burger hinhielt:" Ich weiß zwar nicht, was Ihr zu Hause esst, aber das hier ist gesund - und vegan".
Damit werden Vebraucherinnen und Verbraucher möglicherweise viel eher positiv beeinflusst, als wenn in der Fußgängerzone mit Demos oder anderen Methoden auf die Tierleidindustrie hingewiesen wird. Ob Jaenicke dabei immer oder nur meistens vegan lebt, ist da nicht mehr der ganz große Aufreger für mich. Vielmehr freue ich mich, dass das Thema immer häufiger medial vorkommt, egal ob mit kritischer Betrachtung, wie bei "besser Essen" oder positiv wie in meinem Beispiel.
Die Geldmaschinerie steht vor jedem Gesetz und daran wird niemand was ändern können. Geld regiert die Welt.
Das stimmt wohl. Aber wir können mit unserem Konsumverhalten viel dagegen tun!