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Ein Plädoyer für den richtigen Fokus

Ökostrom - auch für die kommenden Generationen.
Ökostrom - auch für die kommenden Generationen. Bild: Fotolia.com

Ja, die Welt ist in vielerlei Hinsicht schlecht. Menschen quälen Tiere. Menschen quälen Menschen, nehmen das Aussterben der eigenen Art in Kauf und das offenbar gerne qualvoll.

Wissenschaftler können analysieren, berechnen und ziemlich genau vorhersagen, wie übel die Welt ist und welche Folgen das haben wird. Allein: Wir können es nicht einfach stoppen.

Im Großen machtlos. Im Kleinen stark.

Und damit ist zu dem Thema alles gesagt. Denn es genügt, sich das grundsätzliche Übel der Welt einmal zu verinnerlichen ("Ja, so ist es, das ist bewiesen") und sich dann bewusst den Bereichen zu widmen, in denen man handeln kann. In denen nicht alles komplett schlecht ist.

Wir können nicht Alles verändern. Aber wir können zumindest anfangen, das zu verändern, was in unserer Macht liegt. Weil das im Kleinen durchaus etwas bewirkt. Weil das auch andere Menschen motiviert. Und weil wir so stärker sind als allein.

Und weil wir nur wachsen, indem wir klein anfangen. Deshalb tun wir gut daran, uns einen klaren Fokus zu setzen. Immer wieder, Tag für Tag.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil es für uns doch wichtig ist, was WIR getan haben, als wir die Not erkannt haben. Haben wir bloß nach Schuldigen gesucht? Oder haben wir den Betroffenen geholfen?
Und wenn uns die Suppe einholt, dann haben wir es wenigstens versucht.

Zusehen oder anpacken?

Am wenigsten erreichen wir aber, wenn wir von vornherein aufgeben und resignieren. Wenn wir uns das Übel der Welt stets in allen Farben ausmalen und darüber vergessen, wenigstens in einem Bereich zu handeln. Wenn wir von Angst gepeinigt die Nachrichten lesen, auf Facebook unsere Wut vergrößern und alle unsere Freunde damit anstecken, auf der Suche nach ein bisschen Trost.

Und indem wir anfangen zu generalisieren: Vieles ist schlecht, also ist alles schlecht.

Die einzige Chance, die wir haben, ist Handeln. Auch wenn wir nicht Alles tun können, können wir doch etwas tun. Und so lange wir diese Chance haben, verschwenden wir jede Energie, die in Hass, Frust, Beschimpfungen fließt.

Sich moralisch im Recht zu fühlen verändert wenig. Handeln verändert.

Wir können informieren und Mittel und Wege finden, Reichweite zu gewinnen. Es ist egal, was die Schreihälse der Welt in den "sozialen Netzwerken" treiben. Richten wir den Fokus auf das, was wichtig ist. Denn das muss stärker werden. Auch (oder gerade) wenn es dort still und leise ist. Suchen wir nach Gleichgesinnten, nach Wegen, die funktionieren und sich in der Realität bewähren.

  • Kümmern wir uns im Tierheim.
  • Veranstalten wir Kochabende.
  • Helfen wir mit auf einem veganen Öko-Bauernhof.
  • ...

Den richtigen Fokus setzen

Alles was wir dafür brauchen, ist der richtige Fokus. Nicht das, was schlecht läuft. Sondern das, wo wir handeln können.

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Es genügt, die Multiplikatoren, die Nachdenker und Vorausgeher zu erreichen, die dann ihrerseits die Mitläufer mitziehen (wenn wir das mal so überheblich ausdrücken wollen). Wir müssen nicht alles selbst machen. Das stärkt unser Gefühl der Selbstwirksamkeit - und ist damit der wichtigste Schritt den wir tun können, damit sich unsere üble Welt gar nicht so schlecht anfühlt.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Diskussion: Plädoyer für den richtigen Fokus
Letzter Beitrag: 13.08.2019 von Rudolfo.

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