Wie lang reicht die "Kette" zurück

Hallo liebe Community.

ich bin neu hier und auch kompletter Neuling und muss mich auch als Nichtveganer outen. Die Fragen meiner Tochter (9 Jahre und hatte diese Woche Projektwoche zum Thema Veganismus) hat auch bei mir ein paar Fragen aufgebracht, für die google entweder keine oder teilweise gegensätzliche Meinungen hat.


Was mich am meisten beschäftigt ist die Frage, wie weit ein Veganer in der Kette der Produkte (also vom Anbau, Ernte, Transport und Vorbereitung) zurückschaut und wie er das kontrolliert.


MfG

Edit: Ich merke gerade, dass ich den Post in den falschen Tab und somit das falsche Unterforum kopiert habe. Wenn ein Mod so nett wäre, ihn zu verschieben. Danke

Hallo VeganNeuling,

auf vegpool findest Du zahlreiche Magazin-Beiträge zu diesen Themen, z.B. diesen hier:

https://www.vegpool.de/magazin/landwirtschaft-veganismus.html

Über die Suchfunktion kommt man zu relevanten Artikeln, Querverweise führen dann jeweils weiter. Viel Spaß beim Lesen!

Gruß Elsu

Hallo VeganNeuling,

herzlich willkommen und schön dass Du dabei bist!

Es ist ein verbreitetes Vorurteil, dass Veganer so überaus perfektionistisch und konsequent sein müssten, um vegan leben zu können. Dabei geht es den meisten Leute eigentlich um eine ziemlich klare Kern-Motivation. Zum Beispiel darum, Tiere nicht mehr unnötig ausbeuten und töten zu lassen.

Wenn du Dir mal Aufnahmen aus deutschen Tierhaltungen auf Youtube anschaust, kannst Du die Motivation vielleicht besser nachvollziehen. Wer Tierprodukte vom Teller streicht, lässt mal eben ca. 99% weniger Tiere quälen als zuvor.

Ich kontrollier da gar nichts. Ich kaufe einfach vegane Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, ab und zu mal Tofu oder Seitan, Tempeh und solche Sachen. Es ist für mich komplett normal und unaufregend.

https://www.vegpool.de/magazin/vegan-werden-ohne-perfektionismus.html

Viele Grüße

Kilian

Hallo VeganNeuling,

es ist schön, dass du dich hier angemeldet hast und sei herzlich willkommen .

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich es wirklich klasse finde, dass du hier im Forum nach Antworten suchst .

Ich halte es so wie Kilian und gehe da ganz entspannt ran. Ich versuche saisonal und regional einzukaufen, soweit das möglich ist, aber mehr Kontrolle (wenn man das überhaupt so nennen kann), findet da nicht statt.

Viele Grüße

Jacqueline

Danke für die netten Begrüßungen und Kommentare.


OK, dann verstehe ich das richtig, dass man vegan leben nicht zu 100% realisieren kann.

Dass man nun nicht jedes kleine Detail prüfen kann, ist mir klar. Aber woran macht man dann quasi die "Schwere" des Problemes fest.


Verzichtet man auf Kuhmilch und Eier, weil das "leicht" ist. Und man verzehrt Sojamilch, weil man sowieso nicht weiß, wie schlimm die Verhältnisse in der Produktion/Abfüllung sind?

Diese Intention interessiert mich.

Hallo veganNeuling,

Menschen können auchn nicht 100% sicher Auto fahren. Aber während manche Menschen versehentlich (oder fahrlässig) Fußgänger überfahren, versuchen die meisten Menschen, dies dennoch zu vermeiden. Auch wenn es nie 100% vermeidbar ist. Und so ähnlich ist es mit der veganen Lebensweise.

Wir können aufhören, Tiere absichtlich einzusperren und ihre Tierprodukte zu kaufen. Das ist ein wichtiger Schritt, und statt den Fokus auf irgendwelche theoretischen Randbereiche zu legen kann man auch einfach da anfangen, wo es einfach, offensichtlich und eindeutig ist.
Darum geht's und das ist nicht nur möglich, sondern mit ein bisschen Routine auch total einfach.

Viele Grüße

Kilian

Soja ist so ein typischer Aufhänger für noch nicht ganz so Informierte. Weil ja genmanipuliertes Soja böse ist und für den Sojaanbau Regenwald abgeholzt wird. Tatsächlich ist aber gerade das eher ein Problem der Nutztierhaltung (Sojafutter) und nicht der Produktion für den menschlichen Konsum. Also selbst wenn das für den menschlichen Konsum bestimmte Soja genauso mies produziert werden würde wie das für den tierischen (was nicht der Fall ist), dann wäre das immer noch eine deutlich geringere Belastung für Mensch, Tier und Umwelt.
Natürlich kann man dann auch irgendwann (oder gleich) weiter gehen und auf Sojamilch und Mandelmilch verzichten und es lieber mit Hafermilch probieren. Nur weil vegan besser ist, leben auch die meisten Veganer nicht so, dass nur eine Erde nötig wäre, würden alle so leben. Den Vergleich zu einem Kuhmilchtrinker muss aber kein Veganer jemals scheuen.

Und wenn man nun auch noch weiter geht, also das vegane Leben auch auf Kleidung und Haushalt bezieht:
dann müsste man vieles wegwerfen, dass man vielleicht noch anziehen kann, also Woll- oder Ledersachen , oder Ledercoach, Lederbezüge im Auto...und und und.
Das mache ich bzw. machte ich aber nicht, es gibt noch solche Dinge in meiner Umgebung, die z.T. auch nicht mir gehören; bei der Kleidung achte ich darauf, wenn ich neue Dinge kaufe, ziehe aber die alten Wollsachen noch an. Das mag aber bei jedem/r anders sein, sicher gibt es Menschen ,die sich vielleicht danach nicht mehr wohlfühlen in Kleidung aus tierischen Stoffen, dann kann man das ja verschenken.

Aber das ist hier sicher an anderer Stelle auch schon diskutiert worden, deshalb will ich mich nicht weiter ausbreiten..