Hi,
ich wollte damit niemanden angreifen. Jeder muss für sich entscheiden, was er für richtig hält.
Zum Thema Vorurteile:
Bevor ich Vegpool gegründet hab, war ich als Journalist tätig und habe u.a. dokumentiert, wie mit Tieren fernab der Öffentlichkeit umgegangen wird.
Unter anderem war ich bei mehreren Pferdeschlachtungen anwesend und habe diese per Video dokumentiert. Es waren oft Pferde, die an nutzungsbedingten Krankheiten erkrankt waren (aber keineswegs sterbenskrank)... Hufrehe, Erkrankungen des Bewegungsapparates... usw.
Ich hatte in den Zusammenhang recherchiert, wie Pferde aus Reit-Vereinen am Ende ihrer "Karriere" zum Metzger kommen, der wiederum Fleisch (u.a.) an einen Zoo verkaufte. Diese gesamte Kette konnte ich dokumentieren (inkl. der Raubkatze (glaube ein Leopard), die das Fleisch verzehrte).
Hätten das die Reitverein-Mitglieder gewusst - ich weiß nicht, ob sie das toll gefunden hätten. Schließlich geht es da wirklich um eine wirtschaftlich orientierte Verwertung der Pferde.
Pferdehalter tragen ja im Equidenpass ein, ob das Tier als "Schlachttier" verwertet werden soll (und daher nur bestimmte medizinische Behandlungen bekommen darf), oder ob es "nicht zur Schlachtung vorgesehen" ist. Schlachttiere sind oft wirtschaftlicher (kein Gnadenbrot und man bekommt ggf. sogar noch eine Prämie), daher markieren viele "Pferdefreunde" ihren Liebling als "Schlachttier". Auch das habe ich dokumentiert
https://www.vegpool.de/magazin/veganer-reiten-tierquaelerei.html
Ich höre immer wieder, dass Pferde es ja mögen würden, geritten zu werden. Ich höre das auch über Kühe bzgl. des Melkens. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ein Fluchttier wie ein Pferd gerne geritten wird. Nicht ohne Grund müssen Pferde ja erst "eingeritten" werden.
Dass etwas zur Gewohnheit wird, bedeutet für mich noch nicht, dass es mit Freude zu tun hat.
Letztendlich kann ich nicht beurteilen, wie es in Einzelfällen sein mag. Ich glaube, dass viele Pferdefreunde die Tiere sehr innig und wahrhaftig lieben. Zusammen mit den Fällen von Erkrankungen bei Reitpferden ergibt das für mich aber ein etwas unstimmiges Bild.
Tierliebe ist ein Gefühl. Ob es einem Tier gut geht, zeigt sich u.a. an Erkrankungen (inkl. stereotype Verhaltensmuster, Aggressionen usw.). Wenn Tierliebe zu Erkrankungen führt, weist das darauf hin, dass "Tierliebe" allein nicht reicht.
Viele Grüße
Kilian