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Vegane Politik, längst überfällig oder nutzlos?

Erstellt 29.08.2018, von Jens-V-66. Kategorie: Allgemein vegan. 54 Antworten.

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Benutzerbild von Sunjo
vegan3.007 PostsweiblichLinzLevel 4
31.08.2018
Mich interessiert es, ob jemand vegane Nazis gut findet. Oder ob jemandem die Gesinnung egal ist, hauptsache vegan.
Zitat Elie Wiesel:
Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.

1x bearbeitet

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Unbekannt
31.08.2018
Keiner hat gesagt, dass er Nazis gut findet.
Ich finde erstmal vegane Ernährung gut.

Benutzerbild von kilian
vegan7.510 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
31.08.2018
Moin

"hauptsache vegan"...

Du provozierst Vonny damit, sich zu "wehren" gegen eine Unterstellung, die Du formell zwar nicht gemacht hast, wohl aber kontextuell. Ich möchte, dass sich Leute hier wohl fühlen und dass man sich wertschätzt.

Viele Grüße

Kilian

Benutzerbild von Sunjo
vegan3.007 PostsweiblichLinzLevel 4
01.09.2018
Zitat kilian:
Moin

"hauptsache vegan"...

Du provozierst Vonny damit, sich zu "wehren" gegen eine Unterstellung, die Du formell zwar nicht gemacht hast, wohl aber kontextuell. Ich möchte, dass sich Leute hier wohl fühlen und dass man sich wertschätzt.

Viele Grüße

Kilian

Hallo Kilian, falls du mich meinst: Vonny distanziert sich von "Nazis gut finden" und das ist ein Kontext, den du gebracht hast. Und ich hab in erster Linie deiner Aussage widersprochen. Wenn hier alle etwas klarer ausdrücken würden, wen sie meinen, und worauf sie sich beziehen, müssten sich wahrscheinlich alle viel weniger aufregen. Dabei schließe ich mich ein (sowohl als Nichtklarausdrücker als auch als möglicherweise zu Unrecht Aufgebrachter). Ich hab allerdings ganz sicher niemandem, auch nicht indirekt, unterstellt, Nazis gut zu finden. Insofern gute Nacht oder guten Morgen allerseits.

4x bearbeitet

Kein Benutzerbild
Unbekannt
01.09.2018
Sorry, wollte keinen Streit vom Zaun brechen.
Mir ging es nur darum, dass ich es gut finde,
wenn sich in allen Gesellschaftsschichten Menschen finden, die vegan leben.


Um das ganze abzukürzen: ich wähle :green:
und habe mich nicht angegriffen gefühlt.
War sicher nur ein Missverständnis.

back to topic.

Benutzerbild von Jens-V-66
Themen-Startervegan12 PostsmännlichEsslingen Level 1
01.09.2018
Noch mal zur Begrifflichkeit!
Vegan leben hat etwas mit Ethik zu tun.
Und Ethik bedeutet für mich:
"philosophische Disziplin oder einzelne Lehre, die das sittliche Verhalten des Menschen zum Gegenstand hat" (Wiki)
Und da ich dies nicht nur auf einzelne Dinge des Lebens projizieren kann, sondern es als Ganzes zu sehen ist, schließe ich für mich verschiedene Gesinnungen aus. Ethisch leben, gilt für Menschen und Tiere jeglicher Couleur!
Das ist meine Ansicht.

Bezüglich Politik, erkenne ich leider immer wieder, dass gehofft wird, dass die etablierten Parteien sich ändern. Wenn es so in den 70er gewesen wäre, gäbe es die Grünen nicht. Und heute hält man an der einfachen Denkweise fest, kleine Parteien bringen nichts. Ok, wenn man so wie es ist gut findet, dann bitteschön.
Aber beschweren, dass sich nichts ändert, geht dann nicht, genauso wenig wie bei den Nichtwählern.
Für mich sehe ich auf keinen Fall eine Zukunft mit diesen jetzigen Parteien, da sie alle zu eingefahren sind und an ihren Posten kleben!
Aber das ist meine Meinung und darf gerne wieder mit Zitaten zerlegt werden 😁

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
01.09.2018
"Und heute hält man an der einfachen Denkweise fest, kleine Parteien bringen nichts" nein, das ist nicht irgendeine Denkweise, sondern die Aussage basiert auf jahrzehntelanger politischer Erfahrung. Und nichts wurde auch nicht gesagt, sondern die Aussage bezog sich konkret auf Gesetzgebung in den Landtagen und im Bundestag.

Der Punkt ist keineswegs der, dass "man es gut findet, wie es ist". Es ist vielmehr die Erkenntnis, dass (übrigens aus gutem historischem Grund) die Politik in der Bundesrepublik Deutschland systembedingt nicht von Ein-Punkt-Kleinstparteien dominiert werden kann. Erst dann, wenn eine bestimmte Menge an Menschen sich auf ein Programm verständigen, das sie gemeinsam tragen wird eine wirksame Kraft im Land oder im Bund daraus. Aber auch dort jeweils eingegrenzt durch konkurrierende Parteien, die ebenfalls mehr oder weniger erfolgreich sich um Wählervoten bewerben. Das hat den großen Vorteil, dass die Politik nicht ausschließlich von der jeweilig medial "durchs Dorf getriebenen Sau" bestimmt wird, hat aber eben auch den Nachteil, dass an sich positive Ansätze sehr lange und geduldige Kleinstarbeit in den Parteien benötigen, um eine wirksame, das heißt in Gesetzen und Verordnungen sich niederschlagende, Politik zu erreichen.


Das Problem der V-Partei (und anderer) ist nach meiner Auffassung nicht, dass ihre Forderungen per se falsch wären oder illosorisch. Das Problem besteht darin, dass sie entschieden zu wenige Mitstreiter aus Politikbereichen außerhalb der Tierschutz- und Ethikbewegung für Tiere erreichen. Deshalb bleiben ihre Wirkungsmöglichkeiten auf Dauer eher unbedeutend. Der Unterschied bei z.B. den Grünen ist: Dort sind relativ wenige Veganer und aktive Tierschützer Uund leider zu viele Landwirte) unterwegs, dafür ist aber ein Programmpunkt so er ausgefochten wurde dann auch von sehr viele unterschiedlichen Menschen mit der Verabschiedung des jeweiligen Wahlprogramms gesetzt und wird zumindest formal dann auch von allen anderen ca 60.000 Parteimitgliedern nach außen vertreten. Ebenso wie ich als Veganer die Flüchtlingspolitik meiner Partei mitzutragen habe oder die Queer-Bewegung unterstütze oder so für mich existenziell wichtige Dinge wie den Gender*. Dennoch, genau das ist der Deal: Ihr unterstützt meine politische Agenda, und ich helfe Euch bei Euren Anliegen. Klar, auch das funktioniert nicht immer reibungslos und manch einer fühlt sich dann auch nicht an den Deal gebunden. Die Aussage von Grünen nach dem Veggieday "Ich lasse mir meine Bratwurst doch nicht verbieten" ist beredtes Beispiel dafür.

Das hat übrigens real wenig mit "Postenkleben" zu tun, eher damit, dass wenn jemand davon überzeugt ist, eine gute Politik für viele Menschen zu vertreten, wird er/ sie doch keine Veranlassung verspüren, freiwillig anderen, nach seinere ihrer Ansicht möglicherweise schlechteren Politikern das Feld zu überlassen, oder? Dass natürlich auch die eigene wirtschaftliche Existenz in einem durch und durch kapitalistischen System notwendigerweise auch für jeden Politiker eine Überlegung wert ist, mag man verübeln, ich tue das nicht. Auch Politiker müssen ihre Miete/ Hypothek usw. zahlen und zwar nicht nur für eine Legislaturperiode...

Dennoch müssen sie sich einer Wahl stellen. Und wenn sie nicht gewählt werden, ist das eben so. Da hilft auch ein noch so großer Wunsch nach Postenkleben nix. Einer der besten Umwelt- und Landwirtschaftsminister aus Niedersachsen konnte seine Agenda leider nicht fortsetzen. Twesten sei dank...

Genau deshalb ist es eben so wichtig, dass die Menschen mit ethischer Agenda sich in den "etablierten" Parteien einbringen und dort mit anderen um den weiteren Weg ringen. Das geschieht nicht (zumindest viel zu wenig, weil Lagerbildung) in der Auseinandersetzung gegeneinander, aber innerhalb von Parteien in gegenseitigem respektvollem Umgang. Dadurch wird nach meiner Erfahrung viel mehr erreicht. Der Erfolg für die Betroffenen im Ergebnis ist das Kriterium. Nicht die absolute Reinheit der Lehre. Seit dem Veggieday verzeichneten die entsprechenden Hersteller veganer Produkte einen jährlichen Anstieg von ca. 30 %. Der vorher ständig steigende Fleischkonsum in D stagnierte bzw ist rückläufig. Das ist realer Erfolg. Das andere schöne Worte ohne jede (oder mit viel zu geringer) Wirkung. Gleichzeitig wird den z.B. grüneninternen Streitern für die vegane Sache der so wichtige personell unterstützende Boden entzogen - was will das Herz der Fleischindustrie mehr?


Wie gesagt: Wenn ich in der Fleischindustrie was zu sagen hätte und Fleischist wäre (am liebsten würde ich ihnen aber raten, endlich auf pflanzenbasierte Angebote umzusteigen!) , würde ich z.B. die V-Partei solange unterstützen, bis sie wirksam werden könnte - und dann würde ich den Geldhahn wieder zudrehen und andere in gleicher Weise unter meine Knute bekommen. Hauptsache, die im Bundestag vertretenen Parteien, insbesondere die Grünen machen nix gegen meine Interessen, weil ihnen die entsprechenden Leute weggelaufen sind. Wie Nefasu dankenswerterweise richtig anmerkte:


Divide et impera
"Teile und herrsche" ist eine der ältesten bekannten Kriegsstrategien

1x bearbeitet

Benutzerbild von Jens-V-66
Themen-Startervegan12 PostsmännlichEsslingen Level 1
01.09.2018
Ich sehe es anders und finde diese Denk- und Handlungsweise grundlegend falsch.

Aber egal, jeder hat seine Gedankengang. Dafür gibt es die freie Meinungsfreiheit.


Aber schade finde ich trotzdem.
Also gute Nacht Natur!

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
02.09.2018
"Ich sehe es anders und finde diese Denk- und Handlungsweise grundlegend falsch."

Jepp, manchmal ist Demokratie leider sehr sehr mühsam. Und ich kann jugendliche Ungeduld gerade im Hinblick auf Bewahrung der Natur durchaus gut verstehen. Aber es sind nun mal nicht alle ca 84 Mio. Bundesbürger ausschließlich Naturschützer und Veganer. Dazu
kommen noch die außenpolitischen und Sicherheitsinteressen des Landes, die witschaftlichen Interessen, denn die Menschen wollen arbeiten und ihr Geld für die Miete usw. verdienen, dazu noch NATO- und andere Mitgliedschaften, der Euro und so weiter und so weiter. Es ist also ein zienmlich komplexes System, was dahinter steckt, und naturgemäß ist es so, dass jeder eine unterschiedliche Gewichtung von Interessen vornimmt. Das auszutarieren ist seinerzeit die Hauptaufgabe nach den Ereignissen der davor liegenden 12 Jahre für das Grundgesetz gewesen. Der Schutz der Natur war nicht so prioritär angesehen da man sich seinerzeit nicht vorstellen konnte, wie sich das System Natur insgesamt entwickelt. Würde das GG heute neu verfasst, würde der Naturschutz und der Tierschutz sicher einen anderen Stellenwert bekommen. Da diese Chance aber vermutlich auf lange Sicht nicht besteht müssen wir eben mit dieser in Sachen Tierrechte, Tierschutz und Naturschutz eher unvollkommenen "Gehhilfe" auskommen. Deshalb ist es so notwendig, die in diesem System geltenden Spielregeln gut zu beherrschen und auf dieser Klaviatur ordentlich spielen zu lernen. Nur so können die systemimmanenten Probleme abgemildert und teilweise sogar ausgeglichen werden.


Schade, dass manchen dieses eigentlich sehr bewährte System nicht gut gefällt. Je mehr ich davon mitbekomme, desto besser gefällt es mir - trotz aller Schwierigkeiten, die es mit sich bringt.

Also gute Nacht Natur! Morgen machen wir weiter mit dem Versuch, dich so zu erhalten, dass auch wir Menschlein hier auf lange Zeit eine lebenswerte Grundlage behalten... Ob das gelingt hängt sicher auch davon ab, ob wir es schaffen, unsere Kräfte zu vereinen und dadurch stark genug zu werden, dass wir politisch real wirksamen Einfluss für die Tiere und die Natur um uns herum gewinnen.


In dem Sinn: Hoch den Popo!

Dich liebe Natur wird es weiterhin geben, egal, was wir Menschen hier so treiben.

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Unbekannt
02.09.2018
Ich finde die V-Partei gut. Das Parteiprogramm enthält alle Forderungen, die ich an eine Regierung habe. Ob sie eine Chance haben...keine Ahnung. Aber ich würde es mir sehr wünschen! You may say, I´m am dreamer, but I´m not the only one....

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