17.04.2019Sunjo, das sagst Du. Ich konsumiere auch tierische Produkte. Also bin ich unmenschlich und unchristlich? Ich habe kein Problem damit, dass Du Veganerin bist, ich habe für mich eine andere Entscheidung getroffen. Das meine ich mit Leben und Leben lassen. Das hat nichts mit Kindern schlagen o.ä. zu tun, der Vergleich ist mehr als unangemessen. Ich habe mich bewusst in diesem Forum angemeldet, weil es sich selbst als freundlich betrachtet. Ich wollte mehr über die vegane Lebensweise wissen und habe es auch tatsächlich probiert. Obwohl es für mich nicht passt, so habe ich doch einige Punkte für mich herausgenommen, die ich in meiner Ernährung ändern werde. Aber ich werde mich garantiert nicht von solchen radikalen und intoleranten Äußerungen beeindrucken lassen.
vegan7.724 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
17.04.2019Hallo Nettchen,
du hast uns ja nun deine Entscheidung mitgeteilt und ich wünsch dir alles gute.
Dieses Forum ist so freundlich wie seine Nutzer. Und da achten wir schon ein wenig drauf.
Intoleranz und Radikalität liegen im Auge des Betrachters.
Für den einen sind Vergleiche "intolerant" und "radikal", für den anderen der Umgang mit Tieren. Das ist also unnötig, sich da Plattitüden an den Kopf zu werfen.
Viele Grüße
Kilian
vegan3.071 PostsweiblichLinzLevel 4
18.04.2019Hallo Nettchen,
ich habe lediglich versucht, dir die Unsinnigkeit/Widersprüchlichkeit dieses Spruchs zu verdeutlichen. Wie du das interpretierst, liegt nicht bei mir. Dazu (und auch zu weiteren Problemen, die du für dich bei der veganen Ernährung siehst) gibt es hier im Forum auch viele interessante Erklärungen. In diesem Sinne: schade, dass du gehst.
1x bearbeitet
18.04.2019Hallo Nettchen,
interessante Diskussion, die Du da angeregt hast.
Ich glaube nicht, dass der Papst neutral sein muss. Er muss im Gegenteil als Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft ganz klar die Richtlinien festlegen, nach denen die Katholiken dann leben. Ein Mensch in so einer herausragenden Führungsposition sollte sich schon seiner Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst sein. Wenn er wirklich auf der Seite der Armen und Hungernden steht, wie er immer betont, dann passt sein Fleisch- und Milchkonsum nicht dazu. Es ist bekannt, dass die Massentierhaltung eine der Hauptursachen für den Klimawandel ist. Die Leidtragenden der Dürrekatastrophen sind immer erst die Armen, die Reichen jammern zwar laut, wenn Ihre Luxusvillen abgebrannt sind, aber die Armen verhungern oder verdursten in aller Stille.
In der katholischen Kirche verbringen viele Menschen viel Zeit mit theologischen Studien, mir persönlich sind das zu viele. Ich kann gut verstehen, dass manche ihr Geld lieber an Einrichtungen spenden, die beherzt anpacken und die Not vor Ort lindern, oder gezielt Aufklärungsarbeit machen. Wenn eine Million Dollar für den Papst Peanuts sind, die er ausschlagen kann, dann ist das eine Beleidigung für die vielen armen Katholiken auf der ganzen Welt, die Monat für Monat ihre Kirchensteuer von ihrem geringen Verdienst bezahlen.
Ich verurteile niemanden für seine Ernährungsweise oder für seine Flugreisen, aber ich befürchte, dass unser Planet in Kürze unbewohnbar werden könnte, wenn wir so weitermachen. Da wäre es super gewesen, wenn so ein paar Millionen Katholiken von heute auf morgen vegan geworden wären.
Ich war schon auch sehr enttäuscht über die nichtssagende Antwort aus dem Vatikan.
Liebe Grüße
Chrissie
18.04.2019Hallo Nettchen,
„Leben und leben lassen“: wenn dies ein omnivorer Mensch sagt, dann bezieht er diese Aussage ja wohl nur auf Menschen, die Tiere werden völlig ausgeschlossen.
„Leben und leben lassen“ war früher der Slogan des Vegetarierbundes heute ist das ProVeg (die sich für eine rein pflanzliche Ernährung engagieren).
Zu „radikal und intolerant“ : man darf nie vergessen um was es bei der Ernährungsform geht: es geht darum ob es Opfer gibt, ob Leben ohne jede Notwendigkeit vernichtet wird.
Bei der omnivoren Ernährung gibt es einerseits die Tiere als Opfer und andererseits (was viel zu oft vergessen wird!) die hungernden/verhungernden Menschen.
Denn „Das Vieh der Reichen frisst das Brot der Armen“.
Und hier schließlich sich wieder der Kreis zum ursprünglichen Thema, dass der Papst nicht bereit war 40 Tage vegan zu leben, um damit ein Zeichen zu setzen für die Tiere, die hungernden/verhungernden Menschen und den Planeten.
Philip Wollen: „Glauben Sie mir, jedes Stück Fleisch, das wir essen, ist ein Schlag in das verweinte Gesicht eines hungrigen Kindes!“