1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
27.11.2016Ich bin zwiegespalten - ich finde das Vorgehen sehr konsequent und es regt zum Nachdenken an. Generell finde ich es richtig, wenn auch nicht so hinterhältig, wie das in dem Artikel beschrieben wird. Andererseits kann ich auch den Betreiber verstehen, der ja Gewinn machen will und sowieso schon relativ wenig Fleisch anbietet. Im Endeffekt wird es dem Tierheim nichts bringen ausser blankem Hohn, wenn sie mit ihrem vegetarischen Café Verluste machen und dem Betreiber nur Zustimmung, da er rausgeworfen wurde. Ich sehe schon großangelegt Protestaktionen gegen das Tierheim.
Bei solchen Diskussionen versuche ich es in letzter Zeit mit blanker Offenheit. Wenn mir wieder jemand sagt "Ah, Veganer haben diese bösen Sachen gemacht" dann sage ich: das finde ich daran gut, das finde ich daran schlecht. Wenn weiter gebohrt wird sage ich dann
"Was willst du jetzt, dass ich sage? Du hast mir diesen Artikel nur gezeigt/ mir davon nur erzählt, weil du mir sagen willst, dass meine Lebensweise schlechter ist als deine und ich ein böser Mensch bin? Willst du nur, dass ich sage "Diese Veganer sind schlechte Menschen und liegen falsch?", um mich zu ärgern?" Dann sagt nämlich niemand "Ja Pummelchen, ich will diese Dinge!" - dann würden sie sich ja selbst ins Knie schießen XD Bis jetzt ein paar Mal angewandt wurde die Diskussion 1. Abgebrochen 2. so stark relativiert, dass man sich darauf einigen konnte, dass solche Geschichten immer ambivalent sind und es vielleicht im Endeffekt gar nicht der böse Veganaktivist war, der sein Baby zu Tode gehungert hat, sondern ein Mensch mit Essstörung.
Mel, eine Mail schreiben finde ich gut! Wenn es ein Tierheimcafe ist, kann man da ja viel mit Kuchen und so an Umsatz machen. Es gibt ja auch gute Sandwiches, Panini, Salate, Pizza.... Ich glaube, würde ich da wohnen, ich würde jetzt anfangen, Ehrenamtlich zu arbeiten und zu backen^^
vegan39 PostsweiblichLevel 2
29.11.2016Da gibt es wohl viel Streitpotenzial bei diesem Artikel.
Meine persönliche Meinung ist, dass ich es für den Pächter schon in einer gewissen Weise traurig finde, dass er das Café aufgeben muss, somal er, sofern es sich aus dem Artikel beurteilen lässt, recht engagiert schien, da er den Speiseplan viele Male geändert hatte. Wirtschaftliche Interessen muss er natürlich auch berücksichtigen und 2/3 vegetarische/veganes Angebot ist schon eine gute Quote.
Auf der anderen Seite, kann ich es mir nicht vorstellen, dass es das Café in Berlin (!) schwerer haben wird, wenn nur vegetarisch/veganes Essen angeboten wird. Die Nachfrage nach eben solchem ist dort ja nicht ganz so gering. Außerdem finde ich die Begründung des Tierheims nur konsequent und auch transparent und die Argumentationen sehr nachvollziehbar. Wenn es nunmal nicht mit den Interessen zusammenpasst und widersprüchlich ist, dann macht die Kündigung Sinn. Nach außen in die Öffentlichkeit könnte es jedoch weniger freundlich ausgelegt werden, scheint der Kündigungsgrund doch erstmal skurril und auch rechtlich fragwürdig (Je nachdem was im Vertrag vereinbart wurde, das geht ja nicht aus dem Artikel hervor). Auf der anderen Seite haben kirchliche Träger ja auch arbeitsrechtliche Sonderregelungen, wie zum Beispiel die Kündigung eines Mitarbeiters bei dessen Scheidung einer Ehe in katholischen Einrichtungen, die ja auch vom Menschenverstand her gegen das Diskriminerungsverbot stoßen aber im Sonderfall unter Berücksichtigung der (Glaubens-) Interessen der katholischen Kirche legitim sind...
Daher wäre das für mich ähnlich auszulegen.
Aber, schwieriges Thema.