Hallo,
ich bin zwar jetzt ca. 16 Jahre vegan, aber ich erinnere mich nur an einen "Fall" vor ca. 14 Jahren, dass ein Veganer-Pärchen (das sogar eine vegane Hochzeit gefeiert hatte) aus dem entfernten Bekanntenkreis plötzlich wieder Fleisch gegessen hat. Allerdings weiß ich das auch nur vom Hörensagen und habe die Beiden nicht wirklich gekannt.
Ansonsten habe ich auf Vegan-Veranstaltungen mal ein paar Leute getroffen, die wohl früher mal vegan gelebt hatten. Ich habe nach den Gründen gefragt und sie meinten, ein Arzt hätte es empfohlen.
Meine Theorie ist daher, dass das Fehlen sozialer Kontakte und Rückhalt zu Resignation führt. Womöglich sind einige frühere Bekannte inzwischen wieder Fleischesser und ich habe davon einfach nichts mitbekommen.
Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, sich Kontakte im Umkreis zu suchen oder zumindest sich online mit Gleichgesinnten auszutauschen. Das Forum ist auch aus dem Grund entstanden.
Aber letztendlich sollte man sich auch keine unhaltbaren "Ziele" setzen. Es geht nicht darum, für immer und ewig perfekt vegan zu leben. Wer sich solche Ziele setzt, der wird irgendwann scheitern. Man kann eine "banale" Sache wie die Ernährung nicht dauerhaft zum Haupt-Lebensthema erklären und sich jedesmal als Held fühlen

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Denn Vegan ist auf Dauer nicht interessant genug, um einen dauerhaft zu begeistern (wie das bei vielen Vegan-Einsteigern der Fall ist - was auch gut ist). Und das muss man sich halt auch klar machen, damit keine falschen Hoffnungen entstehen, die nur enttäuscht werden können.
Ich habe für mich selbst immer gesagt, dass ich nicht aus "Prinzip" (also Dogma) vegan lebe, sondern mir immer erneut bewusst machen möchte, warum ich es tue. Wer es übertreibt, läuft Gefahr, irgendwann zu resignieren. Nach dem Motto: wenn ich schon als einzelner Veganer nicht viel verändern kann, dann kann ich auch gleich wieder Fleisch essen.
Jeder kennt sicher solche Gedanken. Ich jedenfalls schon.
Aber anders wird ein Schuh draus: Ich kann zwar nicht alles verändern, aber ich kann wenigstens mir selbst gegenüber ehrlich bleiben und so leben, wie ich es für weitgehend richtig halte (ohne zu vergessen, dass ich als Mensch fehlerhaft bin und Perfektion eine Utopie ist).
Vegan zu leben ist ja, wenn man es nicht übertreibt, einfach eine Gewohnheitssache. Wenn hier und da mal etwas nicht 100% klappt - wen stört's?
Fazit: Meiner Meinung nach ist es wichtig, erstmal konsequent vegan zu leben, um daraus eine fundierte Gewohnheit zu machen. Zweitens sind soziale Kontakte und ein laufender Austausch mit Gleichgesinnten wichtig. Und drittens sollte man das Thema langfristig nicht zu wichtig nehmen und sich auch anderweitige Interessen zulegen und auf sich selbst achten.
Übrigens habe ich genau aus dem Hintergrund den Vegan-Kurs damals entwickelt. Damit gar nicht erst die "Fehler" entstehen, aus denen man früher oder später enttäuscht aufgibt.
https://www.vegan-werden.de
Viele Grüße
Kilian