Zitat kilian:
Ich schreib ja auch von "trainieren". Druck und Denkverbote machen es nur schlimmer.
Ich sehe aus erklärten Gründen keinen Sinn in einer pessimistischen Weltsicht (selbst wenn sie teilweise realistisch ist). Wenn das als Manipulation empfunden wird, ist es mir nicht gelungen, es besser zu erklären.
Was heißt denn "Sinn haben", Kilian? Natürlich hat (m)eine eher pessimistische Sicht auf Leben, Welt und "Fortschritt" keinen "Sinn", sonst könnte man sie ja per Knopfdruck oder per Willen oder was-weiß-ich ändern und auf "optimistisch" umpolen. Wie soll das gehen?
Und wie "trainiert" man Erfahrungen weg?
Wie trainiere ich meine verzweifelte Wut über einen absurden Krieg weg, der uns in den Atomkrieg führen könnte, und der jetzt schon Bekannte von mir ins Nichts reißt (ich habe russische und ukrainische Freunde, darunter solche, die direkt betroffen sind!)?
Glaube ich daran, dass die vegane Sache siegt? Offen gesagt, ich weiß es nicht, bin da aber nicht sehr optimistisch, denn die wenigen Prozente Veganer, die es auf der Welt gibt, werden die Geldgier der Fleischmafia und die kannibalische Gier der meisten Menschen nach Fleisch kaum überwinden können, da spricht eigentlich die ganze Menschheitsgeschichte gegen. Und dennoch versuche ich weiter, für die vegane Sache zu werben, spürend, dass tief in mir die große Frage bleibt.
Und wie trainiere ich meine schiere Verzweiflung weg über einen gravierenden brandgefährlichen Klimawandel, der meiner Meinung nach nicht mehr zu stoppen ist. Da nutzen mir die Studien nichts, die behaupten oder angeblich belegen, dass alles besser wird, denn die Zeitungen, Nachrichten, mein eigenes Erleben sprechen eine andere Sprache. Ich schaue mir die Realität wirklich von verschiedenen Seiten an, ich verlasse mich nicht nur auf eine Quelle, lese diverses, höre viel Radio, DLF usw., und werde fast kirre daran.
Wegtrainieren? Wie?