Liebe Lisa87,
also, warum ausgeizen (Geiz ist geil
... Tomatenpflanzen neigen dazu, sehr viele Triebe zu entwickeln. Genauer gesagt sind sie weniger bestrebt, in die Höhe zu wachsen, als vielmehr zu allen Seiten. So bilden sich dann an fast allen Blattachsen junge Triebe.
Lässt man diese so wachsen, erhält man eine sehr buschige Pflanze und keinen Stamm, wie man ihn von Tomatenpflanzen eigentlich kennt.
Der Nachteil dabei ist, dass die Pflanze ihre Kraft nicht nur in die Entwicklung eines Triebes steckt, sondern in alle.
Es werden zwar sehr viele Früchte gebildet, diese sind aber alle nur sehr klein und reifen teilweise gar nicht aus. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Pflanze einfach auseinanderbricht, wenn sie so buschig geworden ist.
Der Tomatengärtner weiß spätestens dann schon gar nicht mehr, wo er die Pflanze noch stützen soll.
Die Lösung: Tomaten ausgeizen
Dieses Wort beschreibt nichts anderes als das Entfernen der jungen Triebe.
Da diese noch sehr weich sind, ist das auch gar kein Problem. Sie werden einfach zwischen zwei Fingernägeln abgeknipst.
Um die Pflanze nicht zu beschädigen, ist jedoch das Ausgeizen mit einer scharfen Schere oder einem Veredelungsmesser vorzuziehen.
Die Tomatenpflanze kann nun all ihre Kraft in die Entwicklung des Haupttriebes stecken, der aber dennoch gestützt werden muss. Die Früchte, die daran heranreifen, sind groß und reifen aus. Außerdem ist die Gefahr geringer, dass die Tomaten einfach abgeworfen werden und unbrauchbar sind.
Das Ausgeizen nimmt, wenn es regelmässig gemacht wird, nicht viel Zeit in Anspruch und wenn alle jungen Triebe entfernt sind, kann darauf geachtet werden, dass neue sofort wieder ausgegeizt werden.
Dabei ist aber insgesamt darauf zu achten, dass die Blätter erhalten bleiben.
Entfernt werden dürfen wirklich nur die Triebe und keinesfalls die Fruchtansätze. Zur Unterscheidung kann es manchmal sinnvoll sein, die Triebe ein Stückchen wachsen zu lassen und sie nicht schon zu entfernen, wenn die eigentliche Blattachse noch nicht richtig entwickelt ist. Ist deutlich erkennbar, was Blätter und was junge Triebe sind, können letztere problemlos entfernt werden.
Es gibt übrigens auch Sorten, die nicht ausgegeizt werden dürfen, wozu zum Beispiel sämtliche Strauchtomaten zählen.
Deshalb bin ich komplett auf die Strauchtomaten bzw. Wildtomaten, z.B Johannisbeertomaten gekommen. Busch- und Ampeltomaten umgestiegen. Du kannst auch beim Gärtner deines Vertrauens nachfragen, ob es eine Geiz-Freie
Sorte ist. Ich liebe es auch die "alten" Sorten anzubauen, die grünen, lilalen, schwarzen, gelben Tomaten. Das ist eine Pracht.
Tomaten mögen keine pralle Sonne (also eher an die Wand oder in die Ecke stellen) und nicht zuviel Regen oder Staunässe, sind recht anfällig für Schädlinge und brauchen ausreichend Dünger. Sie sind schon echte Divas unter den Pflanzen. Aber auf jeden Fall sind selbstgerntete Tomaten geschmacklich der Oberhammer. Da sie ja jetzt im Juni/Juli ja schon reif werden probiere es doch mit dem Aldi Angebot aus und teste mal mit einer oder zwei mit Rankhilfe (auf jeden Fall notwendig)... Wenn du dann Erfolg hast, kannst du ja nächstes Jahr eigene aus Samen keimen
Viel Freude beim Ausprobieren und eurem Naschbalkon