Den Slogan von Watson "Der Wissenschaft verpflichtet" sehe ich als kritisch. Es wird der Eindruck erweckt als gebe es nur die eine Wissenschaft, und nur eine sich daraus ableitende Wahrheit und alle Supplemente sind daraus abgeleitet. Das die Wissenschaft nur ein Sammelsorium aus verschiedenen Studien ist, von denen Pi Mal Daumen die Hälfte nicht einaml repliziert werden kann, und die abgeleiteten Formen / Dosierungen nur auf NRs Verständnis dieser Studien entsprechen, wäre wohl eher der Slogan "formuliert basierend auf Niko Rittenaus Verständnis und Erkenntnissstand der Ernährungswissenschaft" besser. Unterschiedliche wissenschaftler haben unterschiedliche Meinungen, Erfahrungen die oftmals sehr sehr weit auseinander gehen. Vor allem Wissenschaftler die wirkliche Studien ausführen und nicht nur Literatur zusammenfassen ( Kevin Hall, Chris Gardener, Valter Lungo...).
Du schilderst das Gegenteil von Wissenschaft. Das Sammelsurium verschiedenster Studien oder die weit auseinanderliegenden Meinungen der Wissenschaftler sind Argumente von Wissenschaftsleugnern. So wird die Wissenschaft diffamiert, denn was da behauptet wird, so funktioniert Wissenschaft ja nicht. (Eher Religionen, da findet man auch eher Gurus)
Wissenschaftler unterziehen sich freiwillig - weil es das Wesen der Wissenschaft ist - einer strengen Prüfung von Fachkollegen oder auch Laien. Wenn Versuche nicht replizierbar sind, ist es keine Erkennnis, die veröffentlicht wird (außer in selbst bezahlten Zeitschriften, Büchern oder Boulevarpresse vielleicht) Vor wissenschaftlichen Veröffentlichungen gibt es ein langwieriges Peer-Reviev, bevor es zur Veröffentlichung kommt.
Wenn sich herausstellt, dass da jemandf betrogen hat und eine betrügerische Studie irrtümlich veröffentlicht wurde, wird die Veröffentlichung zurückgezogen, mitunter werden Titel entzogen und/oder oder Universitäten distanzieren sich von den Machwerken.
Wissenschaft ist keine freie Meinungsäußerung (Bücher von Scheinwissenschaftlern aber schon, leider können das Einige nicht unterscheiden). Oder man trifft sich auch nicht in der Mitte. Es ist auch keine Wahl, wo die Mehrheit des Volkes wählt, was nun stimmen soll.
So entwickelt sich ein Konsens unter den Wissenschaftlern, so dass es keineswegs mal die eine und dann die gegenteilige gleich berechtigte Meinung gibt, der den aktuellen Stand der Erkenntnisse darstellt.
Ich gebe zu, dass Menschen, die sich als Wissenschaftler ausgeben viel Unheil anrichten können, weil die Grundlagen der wissenschaftlichen Erkenntnisfindung nicht bei jedem vorhanden sind. Statt dessen findet man gelegentlich den Dunning-Kruger-Effekt.
Es ist wichtig, sich die Quellen anzusehen, oder auch, wann und woher die akteullen Erkenntnisse erarbeitet wurden.
Zum speziellen Thema Nico Rittenau: Er ist gerade derjenige, der immer betont, dass er den aktuellen Stand der Erkenntnisse darstellt. Ebenso relativiert er zu starkes Schwarz-Weiß. Er leitet vieles her und begründet. Er stellt auch immer wieder dar, wie die Erkenntnisse sich entwickeln und stellt frühere Lehrmeinungen den heutigen entgegen und betont, dass vieles unbekannt ist und erst noch erforscht werden muss. Also dass es neue und andere Erkenntnisse geben wird. Ich meine, er arbeitet aktiv dagegen an, dass er die alleinige Wissenschaft oder gar ein Guru ist, er tut das Gegenteil in meinen Augen. Er hinterfragt sich selbst, wie es sich für einen Wissenschaftler gehört, und er weiß auch, dass ein Teil seiner eigenen neurten -Erkenntnise international schon länger thematisiert wurden, er äußerte sogar sein Bedauern, dass er eine Zeit lang die internationelen Forschungen zu Nährstoffmängeln nicht die nötige Aufmerksdamkeit schenkte. Auch da wieder das Reflektieren der eigenen Person. Nicht jeder hätte das zugegeben.
Schlimm ist in meinen Augen eher, wenn ältere Wissenschaftler bei ihren überholten Meinungen bleiben oder sich in fremden Fachgebieten äußern und aufgrund eines Doktortitels als seriös erscheinen, es aber nicht sind. Nicht jeder Leser oder Hörer ist bereit oder hat die Zeit, zu prüfen, ob alles stimmt und hat dann den Eindruck, die Wissenschaftler hätten viele Meinungen. Das haben sie nicht, sie haben einen gemeinamen Konsens, sind oft bloß nicht so laut wie die Trolle.
Wenn jemand nicht weiß, ob die Erde rund oder flach ist, der hört beide Meinungen und denkt, beide Meinungen sind gleich berechtigt, die Wissenschaftler haben viele Meinungen,. Was aber der wisenschaftliche Konsens ist, ist jedem klar, der weiß, wie es bewiesen wurde, dass sie eine runde Form hat.
Gerade Veganer könnten doch wissen, wie sehr man sich im Leben ändern kann und dass einige Menschen ab einem bestimmten Punkt im Leben seine Einstellung und sein Wissen um 180 Grad drehen oder verbessern kann. Im Sinne einer Weiterentwicklung.
Wenn jemand die Quellen oder Originalstudien sucht, so kann er sie finden, es gibt im Internet dazu zahlreiche Datenbanken, (zum Teil mit Bezahlbariere). Ein Beispiel PubMed.
(PubMed ist die weltweit umfangreichste biomedizinische Datenbank. Sie bietet einen kostenfreien Zugang zu Abstracts und zu einigen Volltextartikeln und zu Links) Man könnte dort in Videos oder Zeitschriften erwähnte Studien nachschlagen, zumindest die Abstracts. Das kann bei Interesse jeder machen, aber ein Forenmitglied kann das nicht für andere machen. Es wird auch nicht zu Hunderten unter Youtube-Videos oder t-online-Nachrtichten usw. stehen. Aber in Fachzeitschriften, Fachbüchern oder in Uni-Vorlesungen.
Ich habe überlegt, was ich zu dem Thema schreib und ob überhaupt. Aber mich ärgert es, wenn aus emotionalen oder politischen Gründen wichtige Sachen herab gewürdigt werden.
Auch dass die Entwicklung der Wissenschaft (oder eines Wissenschaftlers) als Nachteil ausgelegt wird.
Mit den Anderen Dingen, die du schreibst, bin ich gleicher Meinung, ich will dich auch gar nicht angreifen, sondern den Irrtum erklären, dass Menschen das Gefühl bekommen aufgrund der Unmassen an echten und falschen Informationen, dass die Wissenschaft beliebig ist. Besonders in der Naturwissenschaft gibt es eben den wissenschaftlichen Konsens. (Gesellschaftswissenschaften, Kunst, Religion usw funktionieren anders)