vegan7 PostsweiblichLevel 1
01.09.2021Das habe ich bei der Grillszene auch gedacht , etwas weniger Fleisch und mehr Gemüse hätte drauf sein können.
03.09.2021Die wollen gefallen, dafür ist so ein Spot gedacht. Wer den einen gefällt, stößt den anderen damit vor den Kopf.
Allerdings finde ich es grundsätzlich immer doof, absichtlich mit Dilettantismus punkten zu wollen.
Nicht nur die Reime sind schwach, auch haben die die schlechtestmöglichen Leute singen lassen- da klappen ja die Ohren runter!
Gerade in der Kulturbranche gibt es potenziell viele sozial und ökologisch eingestellte Menschen, die regelmäßig echt verunsichert sind, wenn Kulturpolitik auf dem Plan steht und die Grünen sich positionieren müssen.
Hier fühlen sich wieder diejenigen bestätigt, die die Grünen schon immer verdächtigt haben, sich im Kulturbereich mit dem Kindergartenchorniveau zufrieden zu geben. Ich kenne viele persönlich, die sich aus Angst vor der Einstellung zur Kultur nicht trauen, grün zu wählen, obwohl sie in sozialen und Umweltfragen voll auf der Linie sind. Die wurden von dem Spot definitiv nicht beruhigt.
Es ist m.E. nicht volksnah, zu zeigen, dass man genauso falsch singt wie man es „dem einfachen Volk“ unterstellt. Im TV bitte professionelles Niveau, grölen und brummen kann man dann unter der Dusche noch immer!
07.09.2021Hallo,
von Kultur ist allgemein nur wenig die Rede. Da der Kulturetat auch absolut sehr klein ist, spielt er tatsächlich keine große Rolle. Ich unterscheide hier auch ganz deutlich zwischen kommunal, denn da geht es dann vor Ort mitunter darum, dass zB Projekte für die sogenannte Hochkultur von grüner Seite oft als suspekt behandelt werden, und Bund. Kommunal gibt es dann viele Whatsboutismen im Sinne von „das Theater möchte Kindergartenplätze verhindern“ (überspitzt gesagt!). Es wird sehr sozial die Breitenförderung auf die Fahne geschrieben, als würde das städtische Opernhaus sich von selber tragen (sollen), und vor allem, als würden nicht alle zusammen gehören.
Ich denke, die Kultur kann in einer zukünftigen nachhaltigen Welt sehr sinnstiftend sein, in der man seine seelische Bereicherung eben nicht im schnelllebigen Konsum suchen sollte.
Und das geht vom Schulchor bis zum Profikonzert.
Eine etwa 50-60 Jahre alte diffuse Angst vor der „Elite“, die eigentlich nur künstlich definiert wird, ist bei grün/ links ziemlich hartnäckig verankert.
Bei Diskussionen um Spartenschließungen und Mittelkürzungen können städtische Kulturschaffende jedenfalls oft nicht auf die Grünen setzen, obwohl sie oft diejenigen sind, die, salopp formuliert, im Bioladen einkaufen und Fahrrad fahren.
Aber wie gesagt, in der Kommune kommt es extrem auf Einzelpersonen an, eigentlich sogar (mit Grenzen) unabhängig von der Partei.
In welche Richtung ein ganzes Land steuert, ist aber etwas ganz anderes! Dennoch gehört eine gewisse Nüchternheit dazu, die zu wählen, wegen derer man beinahe den Job verloren hätte. Das machen sogar auch ganz viele, nur werden sie zB durch so einen Song ungünstig daran erinnert, dass hier der Schulchor in der Wertschätzung nicht neben, sondern über dem Opernchor landet.