Themen-Startervegan179 PostsmännlichMagdeburgLevel 2
"feministische" Außenpolitik - endlich!02.03.2023Es wird viel von "Zeitenwende" geredet (und dabei meistens auf diese eine Rede von Scholz verwiesen), wenn aber ein Denkansatz wirklich dieses Prädikat verdient, so doch wohl das, was im Außen- u. im Entwicklungshilfeministerium beschlossen wurde. Natürlich ist dieses "feministisch" an dieser Stelle ein scheiß Begriff, impliziert er doch, dass sozusagen die affirmative action zugunsten der Frauen alles andere nebensächlich machen würde. Besser wäre vllt "humanistische" oder "humanitäre" Politik (was aber auch ungewollte Implikationen hätte).
Trotz allem. Was Baerbock und Schulze da in Gang setzen wollen, ist aller Anstrengung wert. Alles, was der Menschheit gut tut bzw. gut tut kann, hat als Dreh- und Angelpunkt die (Emanzipation der) Frauen. Wo Frauen freien Zugang zu Bildung haben, wo sie ein eigenes, den Männern gleiches oder wenigstens ähnlcihes Einkommen haben, wo sie selbstbestimmt über Verhütung entscheiden können, kurz: wo Frauen wesentlich die Spielregeln einer Gesellschaft mitbestimmen, da ist eine bessere Zukunft, als wenn nur Männer an der Schalthebeln sitzen. Ich kann nur hoffen, dass diese "feministische" Außen/Entwicklungshilfpolitik auch konsequent durchgesetzt wird, notfalls auch gegen wirtschaftliche Interesse.
Überflüssig zu sagen, dass solche Politik im Effekt auch besser für Umwelt und Tiere ist.
Themen-Startervegan179 PostsmännlichMagdeburgLevel 2
02.03.2023Ehrlich gesagt, habe ich das Thema nur aufs Tableau gebracht als Gegengewicht dieser "Veganismus=Essen-und-Supplementieren-aber-bitte-no-politics"-Denke. Vegan zu sein, ohne politisch zu sein/werden, geht mMn nicht. (politisch, nicht unbedingt parteipolitisch)
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
03.03.2023Was sollte gegen Parteipolitik sprechen?
"Die Parteien wirken an der politischen Willensbildung mit" - und so möchte ich hinzufügen: Bündeln verschiedene Themenfelder und führen sie sinnvoll agieren könnender Regierungsarbeit zu.
Stellt Euch nur mal einen Moment lang vor, alle einzelnen Bürger müssten einer Regierung ihr persönliches Anliegen vortragen. Bis die 80 Nio. Menschlein angehört worden sind, sind vermutlich 3 Legislaturperioden durch, niemand hat allerdings irgendwas in Regierungshandeln umgesetzt.
Glaube schon, dass diese "Grobeinteilung" in unserem Parteiensystem sinnvoll ist und für die meisten Menschen zumindest teilweise eine politische "Heimat" darstellen kann - so sehr mich das auch teilweise ärgert.
Aber Parteipolitik rundheraus abzulehnen, ohne sinnvoll wirksame Alternativen vorzuschlagen, wäre für mich auch nicht der richtige Weg.
Ja, ich stehe dazu, dass ich mich für meine Partei, aber vor allem für viele Dinge in deren Grundsatzprogramm, für das wir heftig gestritten hatten, einsetze. Da brauchen wir uns nicht zu verstecken - vor allem nicht vor den anderen im Bundestag vertretenen Parteien.
Effektiv wirksame Politik findet nirgends statt, außer in den politischen Institutionen vom Ortsbeirat bis Bundestag. Ohne diese Gremien zappeln wir wie Käfer auf dem Rücken und bekommen gesetzlich nix gebacken. => Özdemir und das Reklameverbot für schädliche Produkte an Kinder ist eines der besten Beispiele für effektivst wirksame politische Arbeit. Selbst wenn das Gesetz nicht so wie vorgestellt erlassen wird, de Aufschlag in diese Richtung ist gemacht - das macht was in den Köpfen. Wie der Veggie-Day und Rauchverbot: Geht nie mehr aus dem Kopf.
Ich finde sogar: Gerade wer will, dass die vegane Ernährung weiter in der Bevölkerung verankert wird, sollte so gut es eben geht, sich überall wo es geht engagieren. Insbesondere dort, wo es nicht nur um ein "Nicetohave" geht, sondern darum, endlich gesetzlich verankert Tierqualproduktion zu beenden.